Gigabyte X99 Lineup und Features

Gigabyte hat zum Launch von Intels Haswell-E Plattform zum Launch Day nach Hamburg eingeladen. Neben dem neuen Intel X99 basierten Mainboardlineup, konnten wir uns vor Ort auch die neuen Features testen und einen ersten Eindruck gewinnen.

Gigabyte X99 Launch Day1

Gigabyte ist zur Markteinführung mit acht Intel X99 basierten Mainboards vertreten. Diese Mainboards verteilen sich über drei Serien und sollen mit einer Reihe neuer Features auf Kundenfang gehen. Zum aktuellen Zeitpunkt sind im Lineup keine kompakten Micro-ATX oder Mini-ITX Mainboards vorgesehen, sollen aber noch im Laufe dieses Jahres folgen.

Die Gigabytes Gaming-Serie ist farblich in schwarz/rot gehalten und richtet sich, wie die Bezeichnung bereits verrät, speziell an Gamer. Insgesamt hat Gigabyte drei verschiedene Modelle vorgestellt:

  • Gigabyte X99-Gaming G1 WIFI (E-ATX)
  • Gigabyte X99-Gaming 7 WIFI (E-ATX)
  • Gigabyte X99-Gaming 5 (ATX)



Für den anspruchsvollen Nutzer hat Gigabyte die Performance-Serie vorgestellt. Farblich ist die Serie in dem bereits bekannten schwarz/gold gehalten und richtet sich von der potenten Office-Workstation bis zum Enthusiasten. Mit den folgenden vier Mainboards ist die Serie vertreten:

  • Gigabyte X99-UD7 WIFI (E-ATX)
  • Gigabyte X99-UD5 WIFI (E-ATX)
  • Gigabyte X99-UD4 (ATX)
  • Gigabyte X99-UD3 (ATX)


Takthungrige, die auf der Suche nach einem High-End-Mainboard sind, sollen mit dem Gigabyte X99-SOC Force die passende Hauptplatine finden. Das OC-Mainboard bildet die aktuelle Speerspitze und soll mit zahlreichen Features Hardcore-Overclocker bei der Rekordjagd unterstützten. Farblich ist die Serie in schwarz/orange gehalten.

Die genaue Aufteilung der Features kann in dieser Übersicht eingesehen werden (große Ansicht):

Gigabyte X99 Launch Day Presskit1

Digitale Spannungsversorgung

Allen neuen Gigabyte X99 Mainboards gemein ist eine digitale CPU-Stromversorgung. Hierbei setzt Gigabyte auf einen Chip aus dem Hause International Rectifier, der neben einem PWM-Controller der vierten Generation auch einen PowIRstage-Controller der dritten Generation beinhaltet. Diese Kombination soll laut Gigabyte eine unglaubliche Präzision bei der Stromversorgung ermöglichen, wovon im Allgemeinen die Stabilität, selbst in größten Stresssituationen, profitieren soll. Weiter gehören zum neuen Spannungsversorgungskonzept auch „servergeeignete Chokes“ (Spulen) von Cooper Bussmann, die mehr Zuverlässigkeit, vor allem im übertakteten Zustand, garantieren sollen und die durch Leistungsverlust erzeugte Wärme im Spulenbereich senken sollen, um somit Strom effizienter in den VRM-Bereich der CPU leiten zu können. Auch die bereits bekannten Black-Polymerkondensatoren werden in der X99 Serie verbaut. Diese sollen mit 10.000 Stunden eine überdurchschnittliche Lebensdauer der Hardware garantieren.

Das Gigabyte X99-SOC ist zudem mit POSCAPs (Polymerized Organic Semiconductor Capacitor) ausgestattet, die über eine besonders niedrige Brummspannung und bessere Ableitungsfähigkeiten verfügen sollen.


3-Wege-/4-Wege-SLI/Crossfire mit „Premium x16 Lane“

Bei der Verteilung der 40 PCI-Express-Lanes setzt Gigabyte bei seinen X99 Mainboards auf eine spezielle Verteilung um bei Setups mit drei oder vier Grafikkarten die maximale Performance zu garantieren. Von den 40 PCI-Lanes gehen hierbei 16 an den ersten Slot und werden dort über einen PCI-Switch jeweils auf den ersten und zweiten Slot verteilt. Der dritte Slot, den Gigabyte als Premium x16 Lane bezeichnet, wird direkt mit voller Bandbreite angesteuert. Die restlichen der insgesamt 40 Lanes werden dann mit x8 Bandbreite auf den letzten Slot verteilt. Anders als beispielsweise symmetrisch jeweils 8 Lanes an jeden Slot zu verteilen, soll so die maximale Bandbreite verwendet werden. Beim Einsatz von drei Grafikkarten wird der erste und zweite PCI-Express-Slot mit jeweils 16 Lanes angesteuert und die restlichen acht Lanes auf den vierten Slot verteilt.


Dual M.2, SATA-Express und Thunderbolt

Weiter bringen alle X99 Mainboards jeweils zwei M.2-Schnittstellen mit sich. Je nach Ausführung (WIFI) ist ein Steckplatz mit einer AC-WLAN/Bluetooth 4.0 Kombination bestückt, die bei Bedarf aber entfernt werden kann. Jeder Slot ermöglicht eine Geschwindigkeit von bis zu 10 GB/s in der Datenübertragung und kann individuell mit einer M.2-SSD bestückt werden. Auch wenn es um die derzeitige Verbreitung von passenden Massenspeichern noch mau aussieht, sind alle Mainboards dennoch mit einer SATA-Express-Schnittstelle als weitere Alternative für schnelle Datentransfers ausgestattet.

Benutzer die auf Thunderbolt nicht verzichten können ist es möglich die Schnittstellen mit einer Erweiterungskarte nachzurüsten. Auf allen X99 Mainboards hat Gigabyte eine entsprechende Stiftleiste integriert, in welche die entsprechende Erweiterungskarte eingesteckt werden kann. Die Erweiterungskarte wird in Kürze verfügbar sein, einen Preis konnte Gigabyte vor Ort noch nicht nennen.


Q-Flash Plus

Mit Q-Flash Plus führt Gigabyte in der X99 Serie eine neue BIOS-Flash-Utility ein, die ganz ohne CPU oder Speicher auskommt. Wird die neu gekaufte CPU oder Speicher mit dem ab Werk geflashten BIOS nicht unterstützt, muss in Zukunft nicht mehr bei Freunden nach kompatibler Hardware gefragt, oder im schlimmsten Fall das Mainboard eingeschickt werden. Q-Flash Plus bietet die Möglichkeit ein neues BIOS (sowohl das Main- als aus das Backup-Bios) über einen weiß gekennzeichneten USB-Port zu flashen, ganz ohne CPU und Speicher. Hierfür ist lediglich ein FAT32 formatierter USB-Stick mit einem speziell benannten BIOS erforderlich, der Rest wird von der Routine ohne jegliche Eingabe durchgeführt.


Ambient LED

Unter Ambient LED führt Gigabyte in der X99 Serie ein Feature ein dass vor allem „Moddingaffine“ Benutzer erfreuen dürfte. LEDs an am I/O-Schield, Kühler und beim Audio-Guard leuchten die Mainboards im Betrieb aus. Dabei ermöglicht Gigabyte neben dem dauerhaften leuchten auch eine Reihe von Effekten. So ist neben dem typischen Pulsieren auch ein blinkender Modus implementiert, der die LEDs passend zum Rhythmus der Musik zum Leuchten bringt. Hierbei wird das Signal vom 3,5mm Klinke-Ausgang abgegriffen und durch Software entsprechend interpretiert.


App Center

Mit dem APP Center führt Gigabyte eine neue Softwaresammlung ein, die erstmals mit der X99 Plattform im Bundle erscheint. Als zentrale Stelle sind im APP Center alle Gigabyte-Tools gebündelt, sodass eine oftmals störende Einzelinstallation entfällt. Hierbei kann der Benutzer selbst wählen welche Tools er benötigt, diese sind dann entsprechend in der APP Center Übersicht aufgelistet.
Bestandteil der neuen Sammlung ist eine überarbeitete Version von EasyTune. Diese ermöglicht es das System automatisiert über einen simplen Klick zu überwachen. Der Algorithmus findet dann die passende Einstellung der BIOS-Parameter und passt die Taktrate im Windowsbetrieb entsprechend an. Hierfür hat Gigabyte verschiedene Stufen vordefiniert: Light-, Medium und Extreme-Overclock, Energy-Saving und Default. Des Weiteren gibt es auch eine Auto-Tuning-Option, mit welcher die optimale Leistung individuell für die CPU ermittelt werden soll. Für Benutzer die selbst Hand anlegen möchten, bietet das neue EasyTune auch eine erweiterte Ansicht für CPU und Speicher, die den Zugriff auf alle Parameter ermöglichen. Zudem liefert Gigabyte eine Reihe weiterer praktischer Tools mit, wie den V-Tuner für Grafikkarten, oder die Cloud-Station, die Daten direkt vom heimischen PC für Smartphones für unterwegs verfügbar macht.


Optimierungen am Platinendesign

Um sich qualitativ von den Mitbewerbern abzusetzen, führt Gigabyte mit der X99 Verbesserungen an den Kontakten vom Sockel, den DDR4- und PCI-Express-Slots ein. Eine bessere Konnektivität, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit soll durch den Einsatz von mehr Gold (30µ) erreicht werden. Defekte, oder schlechte Verbindungen aufgrund von Korrosion, sollen damit der Vergangenheit angehören. Des Weiteren bringt Gigabyte mit geänderten Schraubenbohrungen Erfahrungen aus der RMA mit in die X99 Serie ein. Damit beim versehentlichen Abrutschen mit dem Schraubendreher keine elektrischen Teile, die sonst gerne nahe an den Bohrungen platziert werden, beschädigt werden können, hat man beim Platinendesign auf einen größeren Radius um die Schraubenbohrungen geachtet. So sollen kleine Missgeschicke nicht mehr einen eventuellen Totalverlust der Hardware mit sich ziehen.


Die Mainboards von Gigabytes X99 Serie sind ab sofort im Handel erhältlich. Das X99-Gaming G1 ist derzeit ab rund 342,00 Euro, das Gaming 7 WIFI ab 283,00 Euro und das Gaming 5 ab 236,00 Euro zu haben. Das X99 UD7 WIFI der Premium-Serie ist ab 275,00 Euro, das UD5 WIFI ab 256 Euro, das UD4 ab 197,00 Euro und das kleinste Mainboard der Serie UD3 ab 187 Euro. Die Speerspitze bildet das X99-SOC Force mit rund 363 Euro. Erfahrungsgemäß werden sich die Preise für die neuen Intel Haswell-E Mainboards in den nächsten Wochen bei größerer Verfügbarkeit weiter einpendeln.
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Kategorie: Mainboards
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