Intel Core i7-6950X Prozessor im Test

Zehnfacher Broadwell-E!

Seite 1: Überblick über Architektur und Modelle der Broadwell-E Prozessoren

Wurde die Broadwell Architektur im Massenmarkt aufgrund von Verspätungen noch übersprungen, drängt sie in Form von Broadwell-E in den High-Performance Bereich. Mit satten zehn Kernen möchte der Intel Core i7-6950X die Spitze in Multithreading Anwendungen erklimmen. Doch auch für weniger parallelisierte Programme hat man mit Turbo Boost Max 3.0 eine Neuerung in petto.

Lesezeichen:


Etwa zwei Jahre ist es her, dass die Core i7-5000 Modelle für den LGA 2011-v3 Sockel mit samt X99 Plattform debütierten. Auf die Haswell-E Architektur folgen nun die Prozessoren mit der Broadwell-E Architektur, welche im wesentlichen dem Vorgänger gleicht, jedoch in 14nm Strukturbreite gefertigt wird. Mit dem Intel Core i7-6700K ist zudem bereits der nachfolgende „Tock“ im Mainstream Bereich breit verfügbar. Nichts desto trotz gibt es bei Broadwell-E die ein oder andere Neuerung.

Deutlich wird die neue Fertigung auch beim Vergleich der Größe des Die von Haswell-E und Broadwell-E. Letzterer besitzt mit 3,2 Milliarden Transistoren zwar deutlich mehr als der Vorgänger, fällt mit 246 mm² zu 355 mm² aber deutlich kleiner aus.

ArchitekturFertigungTransistorenDie Fläche
Skylake14nm1,35 Mrd122 mm²
Broadwell??
Broadwell-E3,2 Mrd246 mm²
Haswell22 nm1,4 Mrd177 mm²
Haswell-E2,6 Mrd355 mm²
Ivy Bridge1,4 Mrd160 mm²
Ivy Bridge-E1,86 Mrd257 mm²
Sandy Bridge32 nm1,16 Mrd216 mm²
Sandy Bridge-E2,27 Mrd435 mm²



Neues beim Overclocking und Turbo Boost Max 3.0

Wie bereits bei den Vorgängern bringt Intel mit den neuen Extreme Modellen neue Möglichkeiten für das Übertakten. Mit den Broadwell-E Modellen lassen sich die Kerne unabhängig übertakten, zudem lässt sich der Takt für AVX-Instruktionen festlegen. Werden AVX-Instruktionen erkannt, wird der Kerntakt üblicherweise deutlich abgesenkt, da AVX-Instruktionen mehr Energie benötigen und das Power-Budget bereits bei einem geringeren Takt erschöpft ist.


Mit seinen zehn Kernen ist der Core i7-6950X prädestiniert für hochparallele Anwendungen. Dennoch gibt es gerade im Desktop-Bereich noch einige Software die entweder gar nicht oder nur kaum parallelisiert ist. An dieser Stelle setzt Intel mit der Turbo Boost Max 3.0 Technologie an und möchte die Performance für solche Anwendungsfälle näher an den Core i7-6700K, welcher hier auf bis zu 4 GHz beschleunigen kann, heranbringen. Turbo Boost Max 3.0 spielt mit der Möglichkeit zusammen, jeden physischen Kern individuell takten zu können. Der physisch „beste“ Kern wird dabei bereits ab Werk von Intel markiert. Nur dieser taktet im Falle des Core i7-6950X auf bis zu 4 GHz, sofern eine Single-Thread Anwendung erkannt wurde. Damit das ganze funktioniert muss Turbo Boost Max 3.0 muss Mainbaord und UEFI mitspielen. Dies war in unserem Test mit dem ASUS Rampage V Extreme kein Problem und der neue Turbo lief, nach der nötigen Treiberinstallation, quasi out-of-the-box. Der Treiber ist für Turbo Boost Max 3.0 nötig, da das Windows Betriebssystem derzeit noch nicht mit unterschiedlich schnellen Kernen umgehen kann und die Last gleichmäßig auf alle Kerne verteilt. Der Intel Treiber klinkt sich an dieser Stelle ein und pinnt die erkannte Single-Thread Anwendung fest auf den schnellsten Kern. Eine direkte Unterstützung durch das Betriebssystem soll zumindest im Fall von Windows 10 noch folgen.

Zusammen mit dem Treiber liefert Intel eine Gui zur Konfiguration. Hier lassen sich andere Anwendungen als jene im Vordergrund für den Turbo Boost Max 3.0 priorisieren oder auch den kompletten Mechanismus deaktivieren.


Die neuen Modelle: Core i7-6950X und Co.

Mit dem Core i7-6950X hat uns Intel das neue Topmodell zur Verfügung gestellt. Die offensichtlichste Neuerung, abseits der Architektur, stellen die zwei zusätzlichen Kerne da. Im Unterschied zum Vorgänger Core i7-5960X kann das neue Modell auf insgesamt zehn Kerne zurückgreifen. Desweiteren kann der Speichercontroller der Broadwell-E Modelle mit DDR4-2400 umgehen und verspricht somit ein weiteres Plus in Sachen Speicherbandbreite. Die restlichen Eckdaten bleiben mit 3,0 GHz Takt und 3,5 GHz Boost, 140 Watt TDP, 40 PCIe 3.0 Lanes und 2,5 MiB Cache pro Kern identisch.


Im Gegensatz zu den Vorgänger-Generationen hat Intel anstatt drei Modellen derer vier vorgestellt. Neben dem Core i7-6950X mit zehn Kernen ist das der Core i7-6900K mit acht Kernen und den Core i7-6850K, sowie Core i7-6800K mit je sechs Kernen. Das kleinste Modell, in diesem Fall der Core i7-6800K besitzt wie üblich nur 28 PCIe 3.0 Lanes.


Preislich setzt Intel den neuen Zehnkern-Prozessor deutlich oberhalb des ehemaligen Topmodells an, so muss man etwa 1700 Euro für den Core i7-6950X hinblättern. Auf den Core i7-5960X folgt preislich der neue Achtkerner Core i7-6900K, welcher für etwa 1000 Euro zu haben ist. Die beiden kleinsten Modelle folgen mit 650 Euro und 450 Euro und sind ebenfalls auf dem Niveau der Vorgänger.

ModellCPU TaktTurbo 1-2 KerneTDPCacheKerne / ThreadsPCIe 3.0 LanesMax DDRArchitekturSockelPreis
Core i7-6950X3,0 GHz3,5 GHz140 W25 MiB10 / 20404 x DDR4 2400Broadwell-ELGA
2011-3
Core i7-6900K3,2 GHz3,7 GHz20 MiB8 / 16
Core i7-6850K3,6 GHz3,8 GHz15 MiB6 / 12
Core i7-6800K3,4 GHz3,6 GHz28
Core i7-5960X3,0 GHz3,5 GHz20 MiB8 / 16404 x DDR4
2133
Haswell-E
Core i7-5930K3,5 GHz3,7 GHz15 MiB6 / 12
Core i7-5820K3,3 GHz3,6 GHz28
Core i7-4960X3,6 GHz4,0 GHz130 W404 x DDR3
1866
Ivy
Bridge-E
LGA
2011
Core i7-4930K3,4 GHz3,9 GHz12 MiB
Core i7-4820K3,7 GHz3,9 GHz10 MiB4 / 8
Core i7-3960X3,3 GHz3,9 GHz15 MiB6 / 124 x DDR3
1600
Sandy
Bridge-E
Core i7-3930K3,2 GHz3,8 GHz12 MiB
Core i7-38203,6 GHz3,9 GHz10 MiB4 / 8



ModellCPU TaktMax TurboTDPCacheKerne / ThreadsMax DDRArchitekturSockelPreis
Core i7-6700k4,0 GHz4,2 GHz91 W8 MiB4 / 82 x DDR4-2133
oder
2 x DDR3L-1600
SkylakeLGA
1151
Core i7-67003,4 GHz4,0 GHz65 W
Core i5-6600k3,5 GHz3,9 GHz91 W6 MiB4 / 4
Core i5-66003,3 GHz3,9 GHz65 W
Core i5-65003,2 GHz3,6 GHz
Core i5-64002,7 GHz3,3 GHz
Nächste Seite: Testsystem