Drei eVolution Desktop-Eingabesets von Cherry

Gut Kirschen essen?

Seite 6: Praxisbetrieb

eVolution Stream corded
Keinerlei Hindernisse stellt einem die Tastatur bei der Installation in den Weg. Unter Windows XP und Linux wird sie sofort als HID-Tastatur erkannt und installiert, danach ist sie ohne Neustart in vollem Funktionsumfang einsetzbar. Da dies nur für den Anschluss per USB der Fall ist, liefert Cherry einen Adapter auf PS/2 mit. Zu beachten ist, dass PS/2 Geräte generell nur nach einem Neustart funktionieren und möglichst im ausgeschalteten Zustand angeschlossen und entfernt werden sollten. Weiterhin sollte man darauf achten, möglichst die mitgelieferten Adapter zu nutzen, da es mit Fremdadaptern u. U. zu Problemen hinsichtlich Erkennung und Datenübertragung kommen kann.

Die Multimediatasten sind oberhalb der Standard-Tasten angeordnet, wodurch sie nicht im normalen Aktionsradius der Finger beim Schreiben liegen. Dies ist jedoch aufgrund der weniger frequenten Nutzung auch nicht unbedingt gefordert. Hinter den sechs entsprechend beschrifteten Buttons verbergen sich folgende Zugriffe, die standardmäßig festgelegt sind:
  • Lauter/Leiser (20 Abstufungen von leise bis laut)
  • Stummschaltung
  • Abspielen/Pause
  • Titel Vor/Zurück

Alle sechs Hotkeys sind per Cherry Keyboard Manager, der separat heruntergeladen werden muss, frei belegbar. Sollte man diesen nicht installieren, funktionieren die Tasten dennoch. Allerdings ist dann auf die grafischen Applikationen bei Betätigung sowie die Startmöglichkeit eines Medienplayers per Druck auf die Play-Taste zu verzichten.

Die LEDs zur Anzeige von Num, Capslock und Rollen leuchten, zaghaft revolutionär, schlitzartig in orange, wie gewohnt in der oberen rechten Ecke.
Wie es die technischen Daten bereits verraten, wiegt die Tastatur mit knapp einem Kilogramm weit mehr, als viele der Konkurrenten. In Zusammenarbeit mit den drei Anti-Rutschgummis auf der Unterseite bietet sich somit ein hervorragender Schutz gegen das Verrutschen während des Schreibens. Ergonomisch nicht unbedingt sinnvoll gestalten sich die Aufstellfüßchen an der Oberseite, da das Handgelenk natürlicherweise gerade und nicht abgewinkelt steht. Wer dennoch gerne mit aufgerichteter Tastatur arbeitet, wird mit den solide ausgeführten Füßen keinerlei Stabilitätsprobleme erfahren.
Apropos Ergonomie: Die Kabellänge von 1,8m ist ausreichend aber nicht luxuriös gestaltet. Bei einem Tower, der unter dem Tisch platziert ist, ist noch genügend Spielraum vorhanden, weitere 20 cm würden sich aber positiv auf die Bewegungsfreiheit auswirken.


eVolution Touch corded
Auch die Inbetriebnahme der eVolution Touch corded gestaltet sich reibungslos. Durch echtes Plug&Play, also Installation ohne Neustart, ist die Maus in wenigen Sekunden als HID-Maus einsatzbereit. Dies zeigt sie durch Leuchten der LED in rot sowie des Mausrades in blau an. Auch hier liegt für den Betrieb an der PS/2 Schnittstelle ein Adapter bei.

Auch bei eVolution Touch corded ist in Verbindung mit dem Cherry Keyboard Manager nutzbar, wobei alle 5 Tasten nach Lust und Laune belegbar sind. Auf allen Oberflächen, die das Licht nicht allzu stark brechen ist die Maus einsetzbar. Auch auf gewissen Mauspads, die im Inneren mit Flüssigkeit aufwarten, wie sie oft als Werbegeschenke überreicht werden, macht sie eine gute Figur. Lediglich und erwartungsgemäß auf Glas, Plexi und Co. ist der optische Sensor nicht gut zu sprechen und verweigert den Dienst.
Die blaue Beleuchtung des Mausrades setzt in den Augen des Redakteurs einen gefälligen optischen Akzent und wertet die Maus weiter auf. Die LED im Sensor schaltet nach ca. einer Sekunde ohne Betätigung in den Stromsparzustand um. Die Rückkehr zum Betrieb ist mit keiner merklichen Latenz verbunden.

Bei der Exaktheit des Zeigegerätes gibt es keinen Anlass zur Kritik. Subjektiv präzise lassen sich beliebige Anwendungen steuern, sowohl im Office- als auch Gaming-Bereich.


eVolution Sirius XT
Auch der erste wireless Desktop, die eVolution Sirius XT, besticht durch schnelle und unkomplizierte Installation. Jeweils zwei AAA Batterien in Maus und Tastatur einlegen, den Sender in den USB-Port stecken und die kurze Installation abwarten – dann ist die Hardware bereit zum Dienst am Kunden.
Rutschfest steht die Tastatur besser mit ausgeklappten Standfüßchen, ansonsten neigt sie bei stärkerer horizontaler Belastung zum Entgleiten. Weiterhin neigt die Tastatur zum Kippen auf der Seite der Handballenablage, da diese zum Boden hin ausgespart wurde. Die Ablage ist passabel geformt und besonders bei flacher Nutzung der Tastatur recht angenehm zu nutzen, wenn der Anwender aufgrund mangelnder Entfernbarkeit weiterhin gar keine Möglichkeit hätte, sich dieser zu entledigen.

Was dem geübten PC-Benutzer sofort auffällt: Es gibt keine Status-LEDs für Capslock, Rollen und Num. Auf deren Platz haben sich vier der insgesamt zehn Zusatztasten eingerichtet, konkret wären dies:
  • Hotkey Taschenrechner
  • Hotkey E-Mail-Client
  • Hotkey Internetbrowser
  • Standy-Mode

Die restlichen sechs Multimediatasten sind in einer Leiste zu finden, die unterhalb des Tastenfeldes eingelassen ist. Hier finden sich noch einmal folgende Funktionen:
  • Lauter/Leiser
  • Stummschaltung
  • Abspielen/Pause
  • Titel Vor/Zurück

Völlig unverständlich ist die Tatsache, dass die Sirius XT nicht mit Cherrys potentem Keyboard Manager kompatibel ist. Somit entfällt die Möglichkeit und Freiheit des Benutzers, die Tasten nach eigenem Gusto und eigener Gewohnheit zu belegen.

Auch die Maus verfügt über erweiterte Steuerungsmöglichkeiten durch die zwei seitlich angeordneten Daumentasten. Diese bieten, aufgrund des fehlenden Key Manager Supports, lediglich die bekannte Funktion des Vor- bzw. Zurückgehens, beispielsweise im Internetbrowser.
Da die Maus prinzipiell beidhändig nutzbar ist, werden die Daumentasten beim Linkshänderbetrieb notwendigerweise dem kleinen Finger zugeordnet.
Ebenso wie die eVolution Touch corded schaltet die hiesige Maus nach etwa einer Sekunde auf Stromsparen um und verringert die Helligkeit der LED – bei batteriebetriebenen Mäusen wie diesem Exemplar ein sinnvolles Feature. Nach einigen weiteren Minuten verringert sich die Abtastfrequenz erneut, ganz abstellen lässt sich der Betrieb jedoch leider nur durch Entfernen der Batterien. Der Wechsel aus dem Modus mit der kleinsten Frequenz erfolg nicht latenzfrei, die Maus benötigt zuerst eine Bewegung zum erneuten Aktivieren der Tätigkeiten, bevor sie wieder in den Arbeitsmodus umschaltet.

Der Nager arbeitet zuverlässig und bietet sowohl in Spielen als auch in Alltagsanwendungen die nötige Präzision, auch wenn man hinsichtlich Spieletauglichkeit sicherlich aufgrund des verbauten optischen Sensors sowie der Form und Tastenbelegung etwaige Abstriche in Kauf nehmen muss.


eVolution Marlin Smart
Das Installationsprozedere unterscheidet sich nicht maßgeblich von dem der Sirius XT: Einzig, dass der Sender in der Maus seinen Parkplatz findet und andere Batterien verwendet werden modifiziert die Analogie ein wenig.
Da das Gewicht der Tastatur in etwa gleich dem der Stream corded ist, steht dieses Modell wiederum eindeutig rutschfester. Da auch dieses Modell über eine feste Handballenauflage verfügt, die nach unten hin ausgespart ist, ist auch hier ein Kippen möglich, allerdings verhindert dies das hohe Gewicht. Somit steht die Tastatur auch bei hohem Druck auf die Ablage stabil.

Da die Tastaturen der neuen eVolution wireless Desktops vom Grunddesign her gleich sind, fehlen auch hier die Status-LEDs und die Zusatztasten sind exakt gleich angeordnet. Anstelle der LEDs finden sich:
  • Hotkey Taschenrechner
  • Hotkey E-Mail-Client
  • Hotkey Internetbrowser
  • Standy-Mode

In der, etwas edler gestalteten, Leiste:
  • Lauter/Leiser
  • Stummschaltung
  • Abspielen/Pause
  • Titel Vor/Zurück

Wieder eröffnet sich uns die Frage, wieso man den wireless Desktops nicht die Möglichkeit zur Nutzung in Verbindung mit dem Key M@n bietet.

Die Maus ist im Falle der Marlin Smart eine Rechtshändermaus mit 2 Daumentasten, einem 2-Wege-Mausrad und einem DPI-Umschalter, neben den üblichen 2 Tasten. Den Funkempfänger für den USB-Port gibt die Maus per Druck auf die Auswurftaste an der Unterseite heraus. Wenn ein Sender, gleich welcher Codierung, in der Maus eingesteckt ist, funktioniert sie nicht. Dies ist eine von Notebook-Mäusen bekannte Stromsparmaßname, die sich beim Festeinsatz weniger auswirkt. Dennoch ist es schön anzusehen, dass das Feature integriert wurde und man die Möglichkeit zur Nutzung für unterwegs hat.

Zuverlässig und ohne Komplikationen lässt sich der Betrieb der Maus im Alltag an. Die DPI-Umschaltung zwischen 800 und 1600 dpi ist gleichsam im Alltagsbetrieb, wenn es auf Exaktheit, bei der Bildbearbeitung beispielsweise, ankommt, willkommen. Wenn man andererseits mit wenig Bewegungsspielraum für die Maus konfrontiert ist, ist man für die Umschaltung auf 1600 dpi dankbar. Die Maus ist nebenbei durchaus spieletauglich, wenn sie auch nur zwei Möglichkeiten zur Auflösung und keine frei belegbaren Tasten besitzt.

Update: Die Maus der Marlin Smart hat offensichtlich starke Probleme mit teflonbeschichteten Oberflächen bei Mauspads, wo sie den Dienst versagt.


Störungsanfälligkeit/Laufzeit
Was den störungsfreien Ablauf der Datenübertragung per Funk angeht, leistete sich keiner der wireless Desktops eine Schwäche und überzeugte mit Zuverlässigkeit, auch unter Störungseinflüssen. Hierzu hatten wir Bluetooth- und WLAN-Funkverbindungen eingesetzt.
Die versprochenen zehn Meter Reichweite sind bei ungestörtem Sichtkontakt durchaus kein Problem, allerdings treten der ein oder andere Buchstabenverlust bei Entfernungen knapp darüber auf. Durch eine Holztür hinweg, war es kein Problem, Eingaben zu tätigen. Bei einer Wand oder Funkübertragungen um eine Wandecke herum war dies kaum mehr möglich. Für Präsentationen, die einen etwas größeren Abstand zum Computer bedingen und meist in freien Räumen stattfinden, ist die Übertragungstechnik somit gut zu verwenden.
Für die Laufzeit ergeben sich je nach verwendeter Batterie (700-1100mAh typ.) theoretische Laufzeiten von maximal 73h für die Maus und etwa 360h für die Tastatur im Dauerbetrieb.
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