Antec LanBoy Air

LAN Party Gehäuse

Seite 1: Antec LanBoy Air

Mit auffälliger Optik will Antec mit dem LanBoy Air das Herz und einen Platz unter dem Schreibtisch der Gamer erobern. Der Name soll Programm sein, in Leichtbauweise und mit ausklappbaren Griffen soll das Gehäuse LAN-Party tauglich sein. Ob das Konzept trägt, zeigen wir im folgenden Review.



In einem bunt bedruckten Karton erreicht das LanBoy Air den Käufer. Wichtiger als das attraktive Produktfoto auf der Vorderseite sind aber die Detailaufnahmen auf der Rückseite, denn nirgendwo sonst finden sich Hinweise auf wichtige Details wie zum Beispiel, wo die mitgelieferten Schrauben versteckt sind. Das Gehäuse selbst wird im Karton durch massive Schaumstoffblöcke und aufgeklebte Schutzfolien vorbildlich vor Transportschäden geschützt. Ein paar mehrsprachige Handzettel komplettieren den Inhalt der Verpackung.

Befreit von der Verpackung erweist sich das LanBoy Air als echtes optisches Highlight. Die Kanten werden von glänzend gelb lackierten Stahlprofilen gebildet, weitere gelbe Stahlelemente untergliedern die Seitenwände. Alle großen Flächen sind in Mesh-Design ausgeführt. Auf der Oberseite sind zwei stabile, ausklappbare Kunststoffgriffe angebracht, die den Anspruch, ein Gehäuse für die Lan-Party Fraktion zu sein, deutlich unterstreichen. Ebenfalls auf der Oberseite findet das spartanisch ausgestattete Frontpanel seinen Platz. Es finden sich zwei USB 2.0, ein USB 3.0 und Audio I/O Klinkenstecker zwischen Power und leicht versenkt angebrachtem Reset-Schalter. Für zusätzliche Lüfter oder einen Radiator sind auf der Oberseite außerdem passende Schraublöcher vorhanden.

Die Seitenwände sind geteilt, sodass man über Türen rechts und links vorne direkten Zugriff auf die Laufwerke hat, ohne gleich die kompletten Seitenwände abnehmen zu müssen. Rückwärtig finden sich zwei durch Gummilippen geschützte Durchbrüche für Kabel oder Wasserschläuche. Wer sich aufmerksam mit der Verpackung auseinandersetzt, findet auch ganz unten in der Front eine verschraubte Schublade, die Antec „Tool Box“ – also Werkzeugkasten – nennt und in der sich das mitgelieferte Montagematerial versteckt.



Das LanBoy Air ist großzügig mit Gehäuselüftern ausgestattet. Zwei 120mm Lüfter kühlen die Festplatten, zwei weitere 120er sind bereits in der der Seitenwand auf Höhe der Grafikkarte montiert und schließlich sorgt ein ebenfalls 120mm Lüfter für den Luftstrom an der CPU. Alle Lüfter sind mit blauen LEDs beleuchtet und regelbar. Die Lüfter in der Front können über einen Drehpoti stufenlos eingestellt werden, die restlichen Lüfter haben einen Schalter für eine zweistufige Regelung.

Trotz der durchaus bulligen Optik ist das LanBoy Air mit 9,2 kg relativ leicht. Insgesamt drängt sich einem der Begriff „Caterpillar“ unwillkürlich auf.



Zum vollständigen Öffnen des Gehäuses muss man pro Seite sieben Daumenschrauben lösen und gut aufheben. Vier der Daumenschrauben sind Spezialanfertigungen mit langem Gewinde, so dass man diese nicht einfach ersetzen kann. Der Innenraum selbst wirkt erst einmal aufgeräumt und bietet für ein Gehäuse dieser Größe viel Platz für Komponenten. Drei optische, sechs 3,5 Zoll und zwei 2,5 Zoll Laufwerke können montiert werden, wobei die SSDs mittels beigelegtem Montagematerial am Boden befestigt werden können. Der Mainboardträger ist wie üblich hinter der CPU durchbrochen und kann laut Beipackzettel herausgenommen werden. An der Rückseite des Trägers sind großzügig dimensionierte Halterungen für Kabelbinder vorhanden. Sind nicht alle Festplattenslots belegt, stehen großzügige 406mm zum Einbau selbst größter Grafikkarten zur Verfügung.

Antec bewirbt den modularen Aufbau des LanBoy und meint damit, dass die Seitenteile so strukturiert sind, dass die Lüfter an verschiedenen Positionen montiert werden können und so entweder auf die Grafikkarte oder die CPU blasen. Eher theoretisch erscheint die Möglichkeit, Lüfter auch auf der Rückseite des Mainboards zu installieren, dort ist einerseits viel zu wenig Platz für Lüfter und andererseits dürfte sich der Kühleffekt dort sehr in Grenzen halten. Weiterhin kann man sich entscheiden, das Netzteil oben im Gehäuse anzubringen und dann das Mainboard etwas tiefer zu setzen.

Technische Daten/Lieferumfang


Abmessungen (Herstellerangabe)222x507x513mm (BxHxT)
Gewichtca. 9,2 kg
MaterialStahl, Kunststoff
Bauart - Mainboard-FormfaktorenATX, Mini-ATX, Micro-ATX
Frontanschlüsse2 x USB 2.0, 1x USB 3.0, Front Audio (In/Out)
Lüfteranzahl2 x 120mm Front
1 x 120mm Gehäuserückseite
2 x 120mm Seite
2 x 120mm im Deckel optional
Laufwerksplätze3 x 5,25" extern
6 x 3,5" intern
2 x 2,5" intern
Besonderheitenmodulares Design
Gewährleistung2 Jahre



Verarbeitung

Der Stahlrahmen des LanBoy Air ist sehr robust ausgeführt, die Seitenteile und die Türen hingegen wirken aufgrund des verwendeten Kunststoffs "preisorientiert", hinzu kommt, dass sich die beiden Seitentüren leicht verwinden. Das was an Bedienungsanleitung mitgeliefert wird, ist wenig bis gar nicht hilfreich. So verschweigen die drei losen Zettel die „Tool Box“ komplett und geben auch sonst keinerlei Hilfestellung bei der Komponentenmontage oder Hinweise, wie die beworbene Modularität sinnvoll genutzt werden könnte. Das alles muss sich der Anwender selbst erschließen. Insgesamt ist das eine eher mäßige Leistung.
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