Enermax Fulmo

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Der vor allem für Netzteile und Einsteigergehäuse bekannte Hersteller Enermax möchte nun mit dem Fulmo in höhere Preisregionen vorstoßen. Das Enermax Fulmo gehört zur Klasse der Gaming-Midi-Tower, was bereits das Exterieur andeutet. Viel Mesh-Gitter und LED-Lüfter dominieren die Frontpartie des Fulmos. In unserem Test befassen wir uns mit der Premium-Edition des Fulmos. Inwiefern sich das Enermax Fulmo gegen die enorme Konkurrenz im Preisbereich um 100 € durchsetzen kann, wird sich auf den folgenden Seiten klären.


Geliefert wird das Enermax Fulmo einem stabilen Karton. Der Lieferumfang des Fulmos umfasst neben den obligatorischen Schrauben, Kabelbindern und dem Handbuch noch eine Lasche zur Befestigung dicker Kabelstränge.


Der Midi-Tower wiegt ohne Hardware knapp 8,5 kg und ist damit recht leicht im Vergleich zur Konkurrenz. Das Fractal Design R4 ist beispielsweise zirka 4 kg schwerer. Gefertigt wird der Korpus des Enermax Fulmo aus 0,7 mm starkem Stahl. Die Frontplatte besteht dagegen aus Hartplastik mit Mesh-Applikationen. Die Abmessungen des Fulmos betragen 221 mm (B) x 505 mm (H) x 520 mm (T) und ist damit im Vergleich zum Define R4 um einiges kompakter. Unterstützt werden die für Midi-Tower üblichen Formfaktoren ATX und Micro-ATX.



Die Front des Enermax Fulmo kann bis zu vier 5,25-Zoll-Laufwerke aufnehmen. Die Blenden, die die ungenutzten Schächte abdecken, bestehen komplett aus Mesh-Gitter. Dies kommt einer guten Luftzirkulation zu gute. Ein Adapter um ein 3,5-Zoll-Laufwerk gehört allerdings nicht zum Lieferumfang. Das I/O-Panel umfasst jeweils zwei USB 2.0- und USB 3.0-Ports, und Audio-Buchsen. Ebenfalls integriert wurde eine Lüftersteuerung. Die Lüftersteuerung ist in der Lage die angeschlossenen Lüfter im Bereich von 6,3 bis 11 Volt zu betreiben. Des Weiteren ist ein Schalter vorhanden um die integrierte Beleuchtung der Lüfter abzuschalten. Abgerundet wird das üppig ausgestattet I/O-Panel von einem in den Deckel integriertem Hot-Swap-Dock für SATA-Datenträger.


Als nächstes befassen wir uns mit dem Innenleben des Fulmos. Zu Beginn werden die Seitenwände demontiert. Hier fällt bereits die geringe Materialstärke auf, die zu einer geringen Verwindungssteiffigkeit führt. Befestigt werden die Seitenwände mit Thumbscrews. Dadurch kann das Gehäuse schnell und ohne den Gebrauch von Werkzeug geöffnet und geschlossen werden. Der Innenraum ist wie das Exterieur in anthrazit pulverbeschichtet. Im Mainboard-Tray befindet sich der inzwischen gängige Ausschnitt um den aufwändige Prozessorkühler montieren zu können ohne gleich das gesamte System auseinander bauen zu müssen.


Die Anzahl der intern verbaubaren Laufwerke richtet sich nach dem verwendeten Format. Es können entweder vier 3,5“-Laufwerke oder zwei 3,5“- Laufwerke in Verbindung mit vier 2,5“- Laufwerken verbaut werden. Somit können also maximal sechs Laufwerke intern verbaut werden. Es werden allerdings keine herkömmlichen Käfige verwendet. Die Laufwerke werden an zwei Schienen befestigt, die dann hochgeklappt und mit dem Chassis verschraubt werden. Gummiringe auf den Schienen sollen die Laufwerke entkoppeln und die Entstehung von Vibrationen verhindern. Diese sind allerdings etwas dünn geraten und funktionieren nicht so wie man es sich von einer vernünftigen Entkopplung wünscht. Die 5,25“-Laufwerke können wahlweise mittels dem integrierten Werkzeuglosen Halterungsmechanismus oder mit herkömmlichen Schrauben montiert werden. Der verbaute Halterungsmechanismus macht allerdings einen etwas labilen Eindruck.


Das Enermax Fulmo Premium verfügt von Haus aus über fünf vorinstallierte Lüfter. Dabei handelt es sich um zwei blau beleuchtete 120-mm-Vegas Lüfter in der Front, einen 180-mm-Vegas Lüfter im linken Seitenteil, einen 120-mm-Lüfter im Deckel und um einen 120-mm-Lüfter an der Rückwand des Chassis. Optional kann ein maximal 20 mm tiefer 90-/120-mm-Lüfter am rechten Seitenteil montiert werden. Darüber hinaus kann auf dem Gehäuseboden und im Deckel ein 120-/140-mm-Lüfter platziert werden. Durch Betätigung des Schalters im I/O-Panel kann der Anwender den Betriebsmodus der drei verbauten Vegas-Lüfter steuern. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Modi. Die Modi umfassen unter anderem dass alle Lüfter-LEDs angeschaltet sind, dass verschiedene Lichteffekte gezeigt werden oder gar dass alle LEDs ausgeschaltet sind. Für Nutzer einer Wasserkühlung wurden Schlauchdurchführungen in die Rückwand integriert und die Möglichkeit einen 240-mm-Radiatior auf dem Deckel zu verbauen ist ebenfalls vorhanden.


Die Erweiterungskarten werden mit werden mit einem Werkzeuglosen Halterungssystem fixiert. Somit können Karten schnell eingebaut und ausgebaut werden ohne zum Werkzeugkasten greifen zu müssen. Besitzt der Anwender allerdings eine Grafikkarte mit schwerem Kühlsystem kann problemlos zu normalen Schrauben greifen. Insgesamt können acht Erweiterungskarten im Enermax Fulmo verbaut werden. Aufgrund des unkonventionellen Layout des Innenraums können Grafikkarten mit einer Länge von bis zu 41 cm installiert werden. Dies ist schon etwas Overkill, da uns keine so lange Grafikkarte bekannt ist und wir auch nicht davon ausgehen, dass sich das in naher Zukunft ändern wird.


Das Netzteil wird auf dem Gehäuseboden platziert.Genauer gesagt wird das Netzteil auf vier Gummipuffern platziert, die es vom Boden entkoppeln sollen. Der Ausschnitt in der Rückwand wurde ebenfalls mit Gummi umrandet um eine Übertragung von Vibrationen vom Netzteil auf das Chassis zu unterbinden. Ein Ausschnitt im Gehäuseboden, der mit einem Staubfilter ausgestattet ist, ermöglicht es dem Netzteil frische Luft von Außen anzusaugen. Zur Stabilisierung des Netzteils besitzt das Fulmo eine Klett-Lasche um das Netzteil auch mittig gut zu stabilisieren.


Ein Kabelmanagementsystem wurde dem Fulmo (pro forma) spendiert. Es befinden sich einige Kabeldurchführungen im Mainboard-Tray. Der Platz hinter dem Tray beträgt allerdings nur knappe 1,5 cm und reicht damit nicht aus um die Kabel gut verlegen zu können.

Nutzer eines großen Luftkühlers werden mit dem Fulmo zufrieden sein. Entfernt man den in der Seitenwand integrierten 180-mm-Lüfter können Kühler mit einer Höhe von bis zu 182mm verwendet werden. Bei Nutzung des 180-mm-Lüfters stehen immer noch solide 160 mm für den Kühler zur Verfügung.


Technische Daten


Enermax Fulmo Premium
Abmessungen320 (B) x 535 (H) x 610 mm (T)
Gewicht8,5 kg
Mainboard-FormfaktorenATX, Micro-ATX
MaterialStahl, Kunststofffront
Kabelraum hinter dem Mainboard-Tray15 mm
Max. Bauhöhe CPU-Kühler160 mm (182 mm ohne Lüfter in der Seitenwand)
max. Erweiterungskartenlänge410 mm
Slots für Erweiterungskarten8
Frontanschlüsse2x USB 2.0
2x USB 3.0
Front Audio (In/Out)
Hot-Swap-Dock
Lüfterplatze2x 120 mm (Front, vorinstalliert)
1x 120 mm (Rückseite, vorinstalliert)
2x 120/140 mm (Deckel, 1x 120mm vorinstalliert)
2x 180 mm (Seitenwand, 1x vorinstalliert)
1x 120/140 mm (Boden, optional)
Laufwerksplätze4x 5,25 Zoll (extern)
4x 3,5 Zoll oder 2x 3,5 + 4x 2,5 Zoll
BesonderheitenLüftersteuerung
Steuerungsknopf für die Lichteffekte



Verarbeitung

Die Verarbeitung des Enermax Fulmo geht in Ordnung, allerdings auch nicht darüber hinaus. Besonders die recht labilen Seitenwände und die unsauberen Spaltmaße fallen negativ ins Gewicht. Die Pulverbeschichtung, innen wie außen, ist dagegen gut gelungen.
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Kategorie: Gehäuse
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