Fractal Design Define XL R2

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Im heutigen Test nehmen wir das Define XL R2 vom schwedischen Hersteller Fractal Design unter die Lupe. Das Define XL R2 soll mit zahlreichen Verbesserungen gegenüber der ersten Revision des XLs aufwarten. Alles in allem soll das das Big-Tower-Gehäuse durch das minimalistische Design in Kombination mit einer geringen Geräuschkulisse, dem enormen Platzangebot und einer hohen Funktionalität überzeugen. Inwiefern dies in der Praxis gelingt, wird sich in unserem Review zeigen.


Geliefert wird das Fractal Design Define XL R2 in einer äußerst stabilen Verpackung. Der Karton an sich ist mit Paketband aus Plastik und Profilen aus festem Karton zusätzlich stabilisiert. So verpackt kann während des Versands kaum noch etwas schief gehen. Der Lieferumfang des Define XL R2 umfasst Schrauben, Kabelbinder und ein Handbuch und ist damit recht überschaubar.


Das Gehäuse bringt stattliche 16,5 kg auf die Waage. Damit handelt es sich zwar auf dem Papier um ein Schwergewicht, allerdings sind alle Gehäuseteile aus einem stabilen Material und dies macht sich logischerweise im Gewicht bemerkbar. Die enorme Größe sowie die Schalldämmung trägt ihren Teil zum Gesamtgewicht ebenso bei. Der Korpus an sich besteht aus Stahl während die Frontpartie aus Hartplastik besteht. Die Abmessungen des Define XL R2 betragen 232 (B) x 559 (H) x 560 (T) mm und ist damit ein gutes Stück größer als das vor kurzem von uns getestete Fractal Design Define R4. Das XL R2 unterstützt dabei die Mainboard-Formate XL-ATX, E-ATX, ATX, Micro-ATX und Mini-ATX.


Bereits auf den ersten Blick wirkt das Gehäuse edel. Das minimalistische Design, das auf jegliche Verschnörkelungen verzichtet, wird durch eine schlichte Fronttür abgeschlossen. Im Gegensatz zu manchem Gamer-Gehäuse, das mehr an einen Kirmesstand als an ein PC-Gehäuse erinnert, ist das Define XL R2 eine wahre Augenweide. Die Tür ist quasi eine schnörkellose Platte, die sich perfekt dem Rest des Gehäuses anpasst. Dadurch wirkt das Gehäuse wie aus einem Guss. Auch alles was sich hinter der Tür befindet ist gänzlich schwarz. Auf farbige Akzente wird konsequent verzichtet. Die Laufwerksschächte im Inneren und die Lüfterabdeckungen im unteren Bereich der Front besitzen lediglich horizontal verlaufende Schlitze, damit Luft in den Innenraum des Gehäuses gelangen kann. Das I/O-Panel umfasst jeweils zwei USB 2.0- und USB 3.0-Ports und Audio-Buchsen. Ebenso wurden der Start- und der Resetknopf oben in der Gehäusefront untergebracht. Eine Lüftersteuerung, die es erlaubt Lüfter mit 5, 7 und 12 Volt zu betreiben, wurde rechts neben den Laufwerksschächten platziert.


Insgesamt können vier 5,25-Zoll-Laufwerke extern verbaut werden. Die ungenutzten Laufwerksslots werden von schicken Blenden verdeckt, die sich einfach durch ein Halterungssystem an der rechten Seite entfernen lassen. Ein 3,5-Zoll-Laufwerk kann dagegen nicht nativ extern verbaut werden. Eine Adapterblende, um ein 3,5-Zoll-Laufwerk extern verbauen zu können fehlt ebenso.



Kommen wir nun zum Innenleben des Fractal Design Define XL R2. Zuerst müssen die beiden Seitenteile entfernt werden. Befestigt werden die Seitenteile mit Thumbscrews sodass sich das Gehäuse schnell und Werkzeuglos öffnen lässt. Auffällig ist hier die Schalldämmung, die an den Innenseiten beider Seitenwände montiert ist. Der Innenraum Define XL R2 ist, wie der Rest des Gehäuses, nicht komplett schwarz. Das an sich schwarze Interieur wird durch weiße Akzente ansprechend aufgelockert. Im Mainboard-Tray befindet sich der inzwischen gängige Ausschnitt um den aufwändige Prozessorkühler de-/montieren zu können ohne gleich das gesamte System auseinander bauen zu müssen.


Intern können insgesamt acht 2,5/3,5-Zoll-Laufwerke untergebracht werden. Die Laufwerke werden auf weißen Schlitten verschraubt, die dann in den Festplattenkäfig eingeschoben werden können. Mechanische Festplatten im 3,5-Zoll-Format werden auf Gumminoppen verschraubt um diese vom Rest des Gehäuses zu entkoppeln. Eine Besonderheit ist hier der entfernbare, obere Festplattenkäfig. Benötigt man nicht alle acht Festplattenplätze kann der obere Festplattenkäfig einfach ausgebaut werden um beispielsweise einer überlangen Grafikkarte Platz zu schaffen. Im Gegensatz zum Define R4 werden die 5,25-Zoll-Laufwerke inzwischen nicht mehr mit herkömmlichen Schrauben montiert sondern mittels schwarzer Thumbscrews. So erreicht man einen guten Mix aus schneller Montage und stabilem Halt. Hier merkt man, dass Fractal Design auf Evolution anstatt auf Revolution setzt und die Gehäuse Stück für Stück verbessert.


Insgesamt sind drei Lüfter vorinstalliert. Dabei handelt es sich um drei 140-mm-Lüfter der Silent Series-R2 . Ein Lüfter sitzt hinter der Frontblende und der andere Lüfter befindet sich an der Rückseite des XL R2. Der dritte Lüfter wurde dagegen auf dem Boden platziert. Die Lüfter drehen bei alle 12 Volt mit 1000 upm und besitzen weiß lackierte Rotoren. Wem die vorinstallierten Lüfter nicht genügen, der kann noch vier weitere Lüfter im Define XL R2 unterbringen. An der Front befindet sich ein Platz für einen weiteren 120-/140-mm-Lüfter, während im Deckel sogar zwei 120-/140-mm-Lüfter oder alternativ auch ein Dual-Radiator einer Wasserkühlung untergebracht werden kann. Im linken Seitenteil kann der Anwender ebenfalls einen 140-mm-Lüfter verbauen. Staubfilter für die Frontlüfter und die Lüfterplätze am Boden sind bereits von Haus aus installiert. Die mitgelieferte Lüftersteuerung kann standardmäßig bis zu drei Lüfter regeln.


Die Erweiterungskarten werden im Gegensatz zum Define R4 mit Thumbscrews fixiert. Insgesamt können neun Erweiterungskarten im Define XL R2 verbaut werden. Standardmäßig kann das Define XL R2 Grafikkarten mit einer Länge von bis zu 330 mm aufnehmen. Wird jedoch der obere Festplattenkäfig entfernt wächst das Platzangebot auf stattliche 480 mm an.


Das Netzteil wird auf dem Gehäuseboden platziert. Genauer gesagt wird das Netzteil am hinteren Ende auf zwei Puffern installiert, die es vom Boden entkoppeln sollen. Vorne wird es quasi schwebend mit der Gehäuserückseite verschraubt. Eine weitere Entkopplungsmaßnahme ist der mit Filz umrandete Ausschnitt in der Rückwand. Ein Ausschnitt im Gehäuseboden, der mit einem Staubfilter ausgestattet ist, ermöglicht es dem Netzteil frische Luft anzusaugen. Der Staubfilter ist wie eine Schublade konstruiert und kann dadurch leicht gereinigt werden.


Das Fractal Design Define XL R2 verfügt über ein durchdachtes Kabelmanagementsystem. Insgesamt befinden sich sieben, mit Gummiabdeckungen versehene, Kabeldurchführungen im Mainboard-Tray. Der Platz hinter dem Tray ist mit knapp 2,5 cm ordentlich dimensioniert. Die Kabel können deshalb gut und komfortabel verlegt werden. Des Weiteren besitzt das XL R2 den gängigen Ausschnitt im Mainboard-Tray um den Prozessor-Kühler komfortabel wechseln zu können.



Technische Daten

Fractal Define XL R2
Abmessungen232 (B) x 559 (H) x 560 mm (T)
Gewicht16,4 kg
Mainboard-FormfaktorenXL-ATX,E-ATX, ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
MaterialStahl, Kunststofffront
Kabelraum hinter dem Mainboard-Tray25 mm
Max. Bauhöhe CPU-Kühler185 mm
max. Erweiterungskartenlänge330 mm (480 mm ohne Festplattenkäfig)
Slots für Erweiterungskarten9
Frontanschlüsse2x USB 3.0
2x USB 2.0
Front Audio (In/Out)
Lüfter2x 120/140 mm (Front, 1x 140 mmvorinstalliert)
1x 140 mm (Rückseite, vorinstalliert)
2x 120/140 mm (Deckel, optional)
1x 140 mm (Boden, vorinstalliert)
1x 120/140 mm (Seitenteil, optional)
Laufwerke4x 5,25 Zoll (extern)
8x 2,5/3,5 Zoll (intern)
BesonderheitenIntegrierte Lüftersteuerung
Schalldämmung



Verarbeitung

Bei der Verarbeitung des Define XL R2 gibt es absolut nichts zu beanstanden. Die gute Verarbeitung des Exterieurs setzt sich im Interieur konsequent fort. Das gesamte Chassis macht einen wertigen und stabilen Eindruck, der durch eine gute Haptik bestätigt wird. Die Seitenwände sind sehr stabil und verwindungssteif. Die Lackierung beziehungsweise Pulverung ist anstandslos. Die Fronttür reiht sich nahtlos ein und ist stabil gefertigt.
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Kategorie: Gehäuse
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