Nvidias hat die neue GeForce GTX 700 Serie vor wenigen Wochen vorgestellt. Rein nüchtern vom technischen Standpunkt aus betrachtet, bringt Nvidia nicht wirklich etwas neues auf den Markt, sondern bedient sich vielmehr an vorhandenem in einem neuen Ausbau mit kleineren Detailverbesserungen. So setzt man bei der GeForce GTX 760 und GTX 770 auf die bereits in der Vorgängerserie eingeführte GK-104 GPU, die jetzt auch GPU Boost 2.0 beherrscht, das erstmals mit Nvidias Koloss GeForce Titan eingeführt wurde. Die GeForce GTX 780, die neue Speerspitze der GeForce GTX 700 Serie und zweitschnellste Grafikkarte in Nvidias Consumer-Portfolio, setzt wie die schnelle GeForce GTX Titan auf die GK-110 GPU in einem anderen Ausbau. Letztendlich handelt es sich bei der GeForce GTX 700 Serie objektiv betrachtet um ein Update samt neuer „GPU-Konfiguration“. So wird die GeForce GTX 770 als „Nachfolger“ der beliebten GeForce GTX 680 gehandelt, die mit demselben GPU Ausbau, GPU Boost 2.0 und deutlich schnellerem Speicher an den Start geht.
Die Grafikkarte im Überblick
Gigabyte setzt bei seiner GeForce GTX 770 Overclock Edition auf ein Eigendesign. Dem zu Grunde liegt Gigabytes „WindForce 3X“ Luftkühler, der für die GeForce GTX 700 Serie nochmals leicht überarbeitet wurde. Dieser kommt neben der GeForce GTX 770 OC auch auf der größeren GeForce GTX 780 OC und der kleineren GeForce GTX 760 OC zum Einsatz.
Gigabyte spezifiziert den monströsen Luftkühler mit einer maximalen Kühlleistung von 450 Watt. Eine derart „mächtige“ Kühllösung ist sicherlich kein Nachteil wenn es darum geht, die bestmögliche Performance aus dem GK-104 Chip und GPU Boost 2.0 herauszuholen. Durch das Update auf GPU Boost 2.0 rückt die Temperatur in den Fokus wenn es darum geht, den maximalen Boost-Takt zu erreichen. Während beim Vorgänger und damit der GeForce GTX 600 Serie noch das TDP-Budget für die Höhe des Boost-Takts ausschlaggebend war, ist es hier die Chiptemperatur. Mit GPU Boost 2.0 hat Nvidia zudem die maximal erlaubte GPU Spannung leicht angehoben, womit insgesamt höhere Taktraten erreicht werden können. Je nach Auslastung und der damit verbundenen Temperaturentwicklung ist die Kühllösung der Boardpartner dafür ausschlaggebend, wie gut die GPU ihre Taktressourcen einsetzen und damit die Performance auf einem insgesamt höheren Level halten kann. Damit bekommt auch die Entscheidung der Anwender, welchen Hersteller mit welcher Kühlerkonstruktion man wählt, eine viel größere Bedeutung, denn alleine die Lautstärke ist kein Kriterium mehr.
Aus technischer Sicht setzt Nvidia bei der GeForce GTX 770 „altbekanntes“ ein. Wie auch bei der GeForce GTX 680, kommt auf der GeForce GTX 770 eine im 28nm Verfahren gefertigte GK-104 GPU im Vollausbau zum Einsatz. Damit verfügt die Grafikkarte über insgesamt 1.536 CUDA-Cores (Shadereinheiten), 128 TMUs (Textureinheiten), 32 ROPs (Raster-Operation-Prozessoren) und ein 256 Bit breites Speicherinterface. In puncto Speicher verpasst Nvidia der GeForce GTX 770 ein ordentliches Geschwindigkeits-Upgrade. Diesen taktet man beim Referenzmodell mit effektiv 7.010 MHz (3.505 MHz) und steigert so die Speicher-Bandbreite auf 224,3 Gigabyte/sec. Die Taktraten der Referenz-Grafikkarte sind mit 1.046 MHz Base- und bis zu 1.085 MHz Boost-Takt ebenfalls 40 MHz höher als bei der Referenz GeForce GTX 680. Die Overclock Edition von Gigabyte setzt hier einen nochmals gesteigerten Takt der GPU an. Dieser liegt mit 1.137 MHz im Base- und 1.189 MHz im Bost-Takt nochmals 9 Prozent höher. Den Speicher selbst belässt Gigabyte bei Nvidias Referenzvorgaben. Neben der von uns getesteten Variante mit 2 GByte GDDR5 Speicher bietet Gigabyte die Grafikkarte auch 4 GByte GDDR5 an.
Beim PCB der GeForce GTX 770 OC setzt Gigabyte auf eine gänzlich eigene Lösung. Ausgestattet ist dieses mit einer hochwertigen 8+2 Phasen-Spannungsversorgung. Die Spannungssteuerung übernimmt ein „NCP4208“ Controller von Semiconductors. Strom bezieht die GeForce GTX 770 OC über den PCI-Express Slot, sowie je einen 6- und 8-Pin Stromanschluss, womit die Grafikkarte rein rechnerisch bis zu 300 Watt aus dem Netzteil ziehen kann.
In der Slotblende bringt die Gigabyte GeForce GTX 770 OC zwei Dual-Link-DVI, eine HDMI 1.4a sowie eine DisplayPort 1.2 Schnittstelle mit. Für mehr Performance unterstützt die Grafikkarte zudem den 2/3-Way-SLI Verbund.
Der Kühler
Auf den neuen Grafikkarten der GeForce GTX 700 Serie setzt Gigabyte eine weiter überarbeitete Version des „WindForce 3X“ Luftkühler ein. Bereits auf der GeForce GTX 670 OC konnte uns Gigabyte mit diesem „Koloss“ durchaus überzeugen.
Für die aktive Kühlung kommen auf dem „WindForce 3X“ Luftkühler drei große 80mm Axial-Lüfter zum Einsatz. Diese werden über eine Lüftersteuerung via PWM (Pulsweitenmodulation) angesteuert und sollen einen sehr genauen Drehzahlverlauf ermöglichen. Gigabyte verkleidet die Lüfter rundum mit einem Metallcover, beim Vorgänger ist hier glänzender Kunststoff zum Einsatz zu kommen. Optisch und haptisch wirkt die Grafikkarte dadurch sehr edel und wertig. In der Höhe schließt der Kühler 5mm unterhalb der zwei Slot hohen Anschlussblende ab. In der Länge misst der Kühler 27,8cm und ist 2,3cm länger als das PCB (25,5cm).
Die GPU gibt die Abwärme über eine Kupfer-Bodenplatte an zwei 8mm und vier 6mm Kupfer-Heatpipes an den großflächigen Aluminium-Kühlkörper ab. Dieser ist mit zahlreichen Aluminiumfinnen ausgestattet die in einem speziellen Neigungswinkel angeordnet sind um die Turbolenzen am Luftstrom auf ein Minimum zu reduzieren, Gigabyte nennt das „Triangle Cool“. Das sorgt dafür, dass die Lüfter nicht einfach nur durch die Aluminiumfinnen auf die Platine blasen, sondern dass diese in der Mitte über den Kühlkörper ableiten und eine optimale Ausbeute der Kühlung erreichen. Weiter setzt Gigabyte auf einen speziellen RAM-Heatsink, der den Speicher der Grafikkarte kühl halten soll um optimale Performance, auch bei maximalen Stresssituationen, zu gewährleisten.
Auch bei der GeForce GTX 700 Serie verspricht Gigabyte mit dem „WindForce 3X“ Kühler eine Kühlleistung von maximal 450 Watt. Im Vergleich zum Referenzkühler gibt Gigabyte im Schnitt eine rund 21 Prozent niedrigere Temperatur bei einer gleichzeitig geringeren Betriebslautstärke an.
Wie sich der überarbeitete „WindForce 3X“ Kühler in der Praxis schlägt wird die Temperatur- und Lautstärkemessung zeigen.
Technische Daten
HD 7950 | HD 7970 | GTX 670 | GTX 680 | GTX 760 | Gigabyte GeForce GTX 770 OC | unit | |
Codename | Tahiti Pro | Tahiti XT | GK104 | GK104 | GK104 | GK104 | - |
Process | 28 | 28 | 28 | 28 | 28 | 28 | nm |
Transistors | 4300 | 4300 | 3540 | 3540 | 3540 | 3540 | millions |
Stream Procesors | 1792(4D) | 2048(4D) | 1344(1D) | 1536(1D) | 1152(1D) | 1536(1D) | - |
Texture Mapping Units (TMUs) | 112 | 128 | 112 | 128 | 96 | 128 | - |
Raster Operation Units (ROPs) | 32 | 32 | 32 | 32 | 32 | 32 | - |
Core clock | 800 | 925 | 915 Base + Boost | 1006 Base + Boost | 1072 Base + Boost | 1137 Base + Boost | MHz |
Shader clock | 800 | 825 | 915 Base + Boost | 1006 Base + Boost | 1072 Base + Boost | 1137 Base + Boost | MHz |
Memory | 3.072 GDDR5 | 3.072 GDDR5 | 2.048 GDDR5 | 2.048 GDDR5 | 2.048 GDDR5 | 2.048 GDDR5 | MB |
Memory interface | 384 | 384 | 256 | 256 | 256 | 256 | Bit |
Memory clock | 2500 | 2750 | 3004 | 3100 | 3104 | 3505 | MHz x2 (DDR) |
Memory bandwith | 240.000 | 264.000 | 192.256 | 211.000 | 198.400 | 224.300 | MB/s |
Shader-Model | 5.0 | 5.0 | 5.0 | 5.0 | 5.0 | 5.0 | - |
Dual/Triple SLI/CF support | / | / | / | / | / | / | - |
Bus Technology | PCIe 3.0 | PCIe 3.0 | PCIe 3.0 | PCIe 3.0 | PCIe 3.0 | PCIe 3.0 | - |
Form Factor | Dual | Dual | Dual | Dual | Dual | Dual | slot |
Preis | € |