Kühlerroundup 2005!

Seite 2: Vorwort/Messverfahren

Vorweg werden wir noch einige Umstände bekannt geben, die sich während unserer vierwöchigen Testzeit ergeben haben. In dieser Zeit musste unser Mainboard enorme Strapazen auf sich nehmen, die es allerdings auch überlebt hat. Die Kühler wurden jeder für sich, dreimal eingebaut, um Verfälschungen in den Messergebnissen zu minimieren. Dazu kommen noch unterschiedliche Einbaurichtungen auf einige Kühler. Nur ein kleiner Unterschied in der Menge der Wärmeleitpaste oder Anpressdruck verändern das Ergebnis. Das jeweils beste Ergebnis wurde in die Wertung genommen. Bei allen Probanten wurde mit der Wärmeleitpaste Arctic Silver 5 gearbeitet. Selbst dann kann man eine Messtoleranz von 1-2 Grad nie ganz ausschließen.
Unzählige Male wurde, wer kennt das nicht, die CPU aus dem geschlossenen Sockel „gerissen.“ Ca. 180 Kühlerwechsel und zwölf Tuben Arctic Silver 5 plus sowie die dazugehörigen Mainboard Ein- und Ausbauten, sind nur einige Zahlen für dieses Projekt.
Der Sockel 478 liegt zwar inzwischen auf dem „Abstellgleis“, dennoch ist er weiterhin weit verbreitet und beliebt. Ihm widmen wir dieses letzte große Kühlerroundup. Die nächsten werden bei uns auf dem Sockel 939 bzw. 775 ausgeführt. Ein Vergleich zu anderen Sockeln ist aber auch auf dem 478 gegeben, da fast alle Hersteller auf so genannte Kombi-Halterungen setzen.
Wir können im Bezug auf die Verarbeitung insgesamt den Herstellern Respekt zollen. Es gab bei allen Kühlern keine allzu groben Fehler sowie keinen Absturz infolge schlechter Kühlleistung.
Das war vor einigen Jahren nicht unbedingt immer gegeben. Auch wenn wir einen Unterschied im High-End Bereich von ganzen 22 Grad vom "besten" bis zum "schlechtesten" Kühler gemessen haben, so ist doch das Mittelfeld dicht gedrängt und sehr eng beieinander. Das kennen wir sonst nur bei Wasserkühlungen. Man sieht durch den Test deutlich, dass niemand das Rad neu erfinden konnte. Die Luftkühlungstechnologie ist ziemlich ausgereizt. Nur noch in kleinen Schritten wird man in Zukunft die eine oder andere Verbesserung in der Kühlleistung herbeiführen können. Wer sich also für einen Kühler aus dem Mittelfeld entscheidet, kann getrost nach Aussehen bzw. Preis vorgehen, da die geringen Temperaturunterschiede kaum noch relevant sind.
Im Silent Bereich trennen sich die Besten sogar bis zu einem Unterschied von 25 Grad. Das ist enorm und man sieht, wie schwer es ist, Silent und gute Kühlleistung miteinander zu verbinden. Das betrifft zumindest den Luftkühlungsbereich.

Für uns hingegen war es schwer, den Silent Bereich zu definieren. Gelöst haben wir es, indem die Kühler, welche von unserem Messgerät nicht mehr erfasst worden sind, zusätzlich in den Silent Bereich gehoben wurden. Von nun an gab es eine Art Gremium, indem wir uns zusammengesetzt haben, um die Kühler nach Lautstärke zu sortieren.

Im Bereich der Befestigungsmöglichkeiten, der Kompatibilität zum Mainboard und zum Gehäuse gibt es einige Unterschiede sowie auch Verbesserungsvorschläge unsererseits im Artikel. Jeder sollte sich vor einem Kühlerkauf auf der vom Hersteller bereitgestellten Kompatibilitätsliste informieren, ob der auserwählte auch zu seinem Mainboard passt. In unserem Roundup verwendeten wir verschiedene Northbridge Kühler, um etwaige Probleme aufzuspüren.

Wie wir die Messungen vornehmen, zeigen wir Euch hier nochmals auf:

Testrechner:

• Intel 3,2 @ 3600 MHz
• Boxed Kühler
• Asus P4C800-Deluxe
• Geil DDR1 1024 MB
• Sapphire X800 Pro @ 520 MHz \ 1080 MHz
• Hitachi 250 GB
• Hitachi 160 GB
• Pioneer DVD
• Plextor DVD/RW
• Creative 5.1 Soundkarte
• Aerocool 550W
• Thermaltake Xaser III
• 3 Coolermaster Gehäuselüfter

Temperatur:

Um einen möglichst praxisnahen Test zu simulieren, wurde das Gehäuse geschlossen.
Insgesamt durften drei Gehäuselüfter von Coolermaster im Gehäuse verbleiben und auf 5V etwas Luftzirkulation mit einbringen. Zwei Lüfter waren in der Front untergebracht, um Luft ins Gehäuse zu blasen, einer im Gehäusedeckel war dafür zuständig, die erwärmte Luft nach draußen zu befördern.
Der Idle Betrieb wurde nach 30 Minuten gemessen und die Vollast wurde mit dem Tweakers4u Toaster unserer Kollegen mit 100% Auslastung innerhalb von einer Stunde simuliert. Die Raumtemperatur lag konstant zwischen 25,1 und 25,7 Grad. Ausgelesen wird die CPU-Temperatur, für jeden nachvollziehbar, mit dem Programm Motherboard Monitor (MBM) und von uns übertragen.

Wir vermeiden gerne die Zahlenspiele in Sachen Dezibel, da uns entsprechend teures Equipment leider noch fehlt.
Für eine Subjektive Bewertung unsererseits reichen die vorhandenen Hilfsmittel allemal.

Messverfahren/Lautstärke:

Vor der Messung: Frequenzbewertung und Anzeigecharakteristik eingestellt.

Ausrichtung:

Das Messmikrofon wurde möglichst exakt auf die Schallquelle ausgerichtet.

Platzierung:

Schallpegelmesser wurde auf ein Stativ gesetzt, damit die Messungen nicht durch Griffgeräusche, Schallabschattungen (durch Hand oder Körper) oder Veränderung von Positionen verfälschen.

Die Genauigkeit beträgt bei unserem Gerät +/- 2dB bei 114 dB Schalldruck.

Die Lüfter wurden vormontiert auf den Kühlern mit einem unserer Sound-Level Meter bei einem Abstand von 50 cm gemessen.
Der „echte“ Silent Betrieb war mit unseren Geräten leider nicht mehr messbar und das Gremium traf seine Wahl. Eine „Mittelstellung“ zwischen Kühlleistung und Lautstärke muss jeder für sich selbst finden, um das entsprechend gewünschte Ergebnis zu erhalten.

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(*klick* zum vergrößern)


Bevor der Messmarathon beginnt, möchten wir uns vorab noch bei allen Herstellern und Shops bedanken, die uns unterstützt haben, um dieses Unterfangen zu bewältigen.
Einige Hersteller konnten nicht teilnehmen, da entsprechend neue Kühler es bis zum Redaktionsschluss nicht mehr geschafft haben, uns zu erreichen. Dies wird gegebenenfalls nachgeholt. Zum Teil konnten wir uns aus unserem „Archiv“ bedienen, um das Feld auch mit etwas älteren Kühlern zu komplettieren. Welche Kühler in Kürze eine Neuauflage erfahren und die „alten“ somit ein Schnäppchen werden können, werden wir an geeigneter Stelle im Artikel erwähnen. Weggelassen haben wir hingegen Kühler, welche nicht mehr oder kaum noch im Handel erhältlich sind. Enttäuscht hatte uns hier die Firma Zalman, da wir gerne noch die neue 9500er Serie mit aufgenommen hätten. In Sachen Marketing bedarf es dort wohl noch einiger Nachhilfestunden. Bekommt doch jeder in die Wiege gelegt, dass es unhöflich ist, nicht zu antworten. Alle anderen haben es ja auch geschafft, uns unter anderem mit Hinweisen zu versorgen.

Akasa, Asetek, Coolermaster, CaseKing, EKL, Gigabyte, Scythe, Silentmaxx, Silverstone, Spire, Swiftech, Thermaltake, Thermalright, Titan, Verax.

Wir fangen mit dem Intel Boxed Kühler an und gehen in alphabetischer Reihenfolge vor.

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