Devolo Home Control im Test

Intelligentes Smart Home?

Seite 1: Devolo Home Control

Devolo stellt für ein smartes zu Hause seit längerem verschiedene Bausteine bereit. In der heimischen Vernetzung haben wir uns neben dem Starter-Kit weitere Produkte aus dem Devolo Sortiment hinzugefügt und genauer betrachtet. Wie sich das Smart Home mit Z-Wave in der Praxis verhält, steht im folgenden Testbericht.

In einem vernetzten zu Hause sollen einzelne Bausteine, wie beispielsweise Heizungsthermostate, Bewegungsmelder oder Lichtsensoren, miteinander kommunizieren. Dies ist neben aufwändigen Haussystemen auch nachträglich in Mietwohnungen möglich, was natürlich kostengünstiger ist. Hier setzt Devolo an und verspricht mit der Z-Wave Technik unter anderem sogar eine Verknüpfung zur Philips Hue Lichtsteuerung. Ein positiver Nebeneffekt der Vernetzung ist das Sammeln eigener Daten, die jederzeit auch von unterwegs abgerufen werden können. So ist man stets über das informiert was zu Hause los ist. Wie schaut die Temperatur aus? Steht noch ein Fenster offen? Ist der Strom abgestellt? Dies alles dient dem eigenen Wohlbefinden. Allerdings sollte sich jeder im Klaren sein, das dies auf einer Cloud basiert und man selbst hoffen muss, dass der jeweilige Anbieter seine Server vor Fremden Zugriffen genügend schützt, damit die gesammelten Daten dort bleiben wo sie sollen. Anwender die sich schon verfolgt fühlen, wenn sie aus dem Fenster schauen, sollten einen Bogen um eine heimische Smart Home Vernetzung machen. Die Verbindung zu den Geräten untereinander, also zur Zentrale und zurück, wird von Devolo über eine 128bit AES-Verschlüsselung gesichert. Mehr Informationen waren in Bezug auf Sicherheit nicht zu finden.

Das Devolo auf Z-Wave zurückgreift kommt nicht von ungefähr. Denn über Z-Wave sind zahlreiche Produkte zertifiziert die so, zumindest in der Theorie, kompatibel miteinander kommunizieren können. Hierfür werden die Frequenzen zwischen 850 und 950 MHz in Beschlag genommen, um auch über mehrere Wände hinweg eine stabile Verbindung aufrecht erhalten zu können. Die Entfernung darf sogar bis zu 40 Meter betragen. Dies beruht alles auf theoretischen Werten und kann in jedem Gebäude, je nach beschaffener Struktur, stark variieren und sogar Frust verursachen. Hier hilft nur ausprobieren.

Starter-Kit



Am einfachsten gestaltet Devolo den Einstieg mit dem sogenannten Starter-Kit. Dies öffnet Tür und Tor für Erweiterungen und beinhaltet mit der Zentrale den ersten und wichtigsten Baustein für das Smart Home. Das Home Control Starter Paket kostet knapp 220,00 Euro und enthält noch eine Schalt- und Messsteckdose, sowie einen Tür- und Fensterkontakt. Preislich liegt Devolo sicher nicht im unteren Bereich, aber mit den angebotenen Paketen für Sicherheit, Komfort oder Energie, kann man etwas Geld sparen gegenüber dem Einzelkauf. Etwas sparen kann man zuweilen auch über einschlägige Online-Shops, die in Zeitabständen ein paar Angebote bereitstellen.

Zentrale

Die Zentrale sorgt nicht nur für die Kommunikation, sondern ist auch unabdingbar für die Installation und den Zugriff auf die Cloud, in welche die Sensorendaten hochgeladen werden. Sie alleine verbindet alle eingerichteten Komponenten in der smarten Wohnung.

Man sollte sich einen guten Platz mit einer freien Steckdose für den Betrieb der Zentrale überlegen. Mittig in der Wohnung sollte theoretisch die beste Wahl sein, damit alle Räume eine gute Verbindung erhalten. Strukturbedingt kann dies allerdings auch ein anderer Raum sein als die goldene Mitte. Zum Lieferumfang der Zentrale gehört zudem ein 2 Meter Ethernet-Kabel für die Verbindung zum Router, wobei diese auch über dLAN erfolgen kann, nicht jedoch über WLAN. Die Zentrale wirkt auf den ersten Blick etwas klobig und hat die Maße von 72 x 132 x 42 mm, aber anders ist dies wohl derzeit kaum zu realisieren.
Nachdem man die Zentrale in die Steckdose gesteckt hat wird bei erfolgreicher Initialisierung das My-Devolo-Portal im Browser aufgerufen. Gegebenenfalls muss noch ein Firmware-Update aufgespielt werden, was allerdings im Browser und an den LEDs der Zentrale angezeigt wird. An der Zentrale selbst befindet sich noch ein USB-Anschluss, der anscheinend für künftige Erweiterungen vorgesehen ist.

Schalt- und Messsteckdose

Weiterhin befindet sich im Paket die Schalt- und Messsteckdose, womit man Endgeräte zeitgesteuert oder über die Software Ein- und Ausschalten kann. Zudem wird der Verbrauch der angeschlossenen Geräte aufgezeichnet und registriert. Die Steckdosen haben die Maße von 57,7 x 94,5 x 76,7 mm und man orientiert sich hier an gängigen Formaten. Eine Informations-LED zeigt optisch den Betriebszustand der Steckdose. Da die Steckdose selbst auch etwas Strom verbraucht, kann man sie zum Energiesparen nur differenziert einsetzen. Kleine Verbraucher im Stand-By-Modus profitieren dadurch nur marginal, wenn überhaupt.

Tür- und Fensterkontakt

Der Tür- und Fensterkontakt stellt nicht nur das öffnen und schließen fest, sondern misst nebenbei Temperatur und Helligkeit. So kann die Kommunikation mit anderen Geräten, wie Heizung oder Lichtschalter, besser und effizienter erfolgen Es ist ein passiver Sensor der das öffnen und schließen mittels Magnetschalter registriert. Die Maße betragen 28 x 96 x 23 mm, der Magnet alleine hat die Maße von 10 x 50 x 12 mm. Beide Teile werden entweder separat aufgeklebt oder geschraubt. Ersatzklebestreifen liegen sogar bei. Der Betrieb wird über eine Batterie sichergestellt, die mehrere Monate halten soll. Auskunft darüber gibt wieder die Software.

Bewegungsmelder

Neben dem Starter-Kit haben wir noch weitere Produkte hinzufügen können, darunter den Devolo Home Control Bewegungsmelder. Dieser erkennt Bewegungen innerhalb seines Sensorfeldes. Angegeben sind die Winkel und dazugehörige Entfernung mit 0° auf 8 - 10 m und bei einem Winkel von 90° auf 6 - 8 m. Die Versorgung der Sensoren mit Strom erfolgt auch beim Bewegungssensor mit einer Batterie. Um wiederum mit anderen Bausteinen die Kommunikation zu erleichtern, wird die Temperatur und Helligkeit wieder mitgemessen. Wer nicht schrauben möchte, kann auch hier wieder kleben.

Rauchmelder

Als nächstes haben wir einen Rauchmelder, der nicht nur in gewissen Räumen vorgeschrieben ist, sondern auch eine gewisse Sicherheit übermittelt. Mit einem Durchmesser von 120mm ist er jedoch recht groß geraten. Eine Batterie sorgt für den Betriebszustand. Akustisch ist das ausgegebene Schrille Signal bei einer Rauchwarnung kaum zu überhören. Per Mail, SMS (Kostenpflichtig) oder Push-Benachrichtigung kann man sich über eine Warnmeldung informieren lassen.

Heizungsthermostat

Für viele ist das Heizungsthermostat das Herzstück eines Smart Home. Gerade wenn man lüftet oder nicht zu Hause ist, kann man über die Ventile doch einiges steuern und Ausbalancieren und das Wohlbefinden deutlich steigern. Wer noch analoge Thermostate vorfindet kann hier einfach und unkompliziert umrüsten. Mittels mitgelieferten Adapter sollten alle verwendeten Ventilarten abgedeckt sein und Inkompatibilitäten werden so ausgeschlossen. Wie man das Thermostat wieder entfernt ist bei Devolo in der Anleitung nicht zu finden. Da die Thermostate Baugleich mit Danfoss-Systemen sind, empfehlen wir die sehr umfangreiche Anleitung von Danfoss auf deren Produktseite. Neben der Regelung an der Software, erlaubt das Thermostat eine direkte Regelung am Heizkörper. Die Temperatur kann in Werten von 4 bis 28 °C eingestellt werden. Das Thermostat bedarf wieder einer Batterie. Mit einer Länge von 91mm ragt das Devolo-Thermostat auch nicht zu weit in den Raum hinein und liegt in der Größenordnung bei analogen Drehreglern.


Raumthermostat

Dazu passend gesellt sich das Devolo Home Control Raumthermostat. Es kann die zentrale Steuerung für größere Räume mit mehreren Heizungsthermostaten übernehmen. Der Vorteil ist beispielsweise die Einstellung der Temperatur am Ort des Raumthermostats. Hier umgeht man die Heizungsnähe und erhält im gesamten Raum eine gleichbleibende Wohlfühltemperatur. Das 75 x 75 mm große Thermostat ist optisch kein Hingucker, kann aber variabel eingesetzt werden um auch alle Heizungen in der Wohnung simultan zu steuern. Eine Batterie ist allerdings Pflicht und der Messbereich beträgt hier von 0 bis 40 °C . Das Thermostat wird verschraubt und kann nur schwer angeklebt werden.

Fernbedienung

Wer es mobil mag greift zur Devolo Home Control Fernbedienung. Optisch ist sie sehr wertig und erlaubt es, viele Bereiche zu steuern. Die programmierbaren Tasten lassen sich Funktionen zuordnen, wie zum Beispiel das gesamte Ausschalten der Heizung oder des Lichts in der Wohnung. Eine Schutzkappe verhindert ungewolltes drücken einer Taste, wenn sich die Fernbedienung am Schlüsselbund befindet. Mit 30 x 55 x 14 mm ist die Fernbedienung nicht zu groß geraten und kann natürlich auch nicht auf eine Batterie verzichten. Ob eine Verbindung zum Home-Netzwerk besteht, wird über eine LED optisch angezeigt.


Funkschalter

Zu guter Letzt verwenden wir noch den Devolo Home Control Funkschalter, der entweder vier oder zwei Schalter beherbergen kann. Je nachdem was man einstellen möchte, beides liegt dem Lieferumfang bei. Optisch gleicht der Funkschalter einem herkömmlichen Lichtschalter. Analog zur Fernbedienung kann dieser ebenso programmiert und für bestimmte Schritte in der Software definiert werden. Die Funktionsweise wird wieder über eine Batterie gewährleistet. Klebestreifen liegen ebenso dabei.

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