Starcraft 2: Wings of Liberty

Inklusive Interview mit Day[9]

Seite 3: Vorgeschichte

Um die Kampagne verstehen zu können, reicht es sich die weiter unten verlinkten Videos anzuschauen. Für ein tieferes Verständnis des Starcraft-Universums fassen wir dennoch die Geschehnisse des ersten Teils zusammen:

Die Xel'Naga und die Erschaffung der Erstgeborenen
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Vor Millionen von Jahren existierte eine hochentwickelte Rasse, die tausende von Planeten besiedelte und die tiefsten Ecken des Universums bereiste. Diese Xel'Naga genannten Wesen hatten sich dem Studium der Evolution verschrieben und setzten sich zum Ziel durch Manipulation anderer Lebensformen die perfekte Spezies zu entwickeln. Nach etlichen Fehlschlägen konzentrierten sich die Bemühungen der Xel'Naga auf ein Dschungelvolk von Kriegern, die auf einem Planeten namens Aiur lebten. Diese Wesen erwiesen sich als sehr anpassungsfähig und - was für die Xel'Naga noch viel interessanter war - besaßen eine Form von instinktiver Telepathie, welche das gesamte Volk miteinander verband. Die Xel'Naga beschleunigten die Evolution der Dschungelbewohner, so dass diese große Fortschritte machten und zu einem immer höher entwickelten Volk wurden. Die Xel'Naga waren mit dieser "Reinheit der Form" sehr zufrieden, tauften sie auf den Namen Protoss und gaben sich als ihre Schöpfer zu erkennen. Sie teilten ihr Wissen und lebten unter ihnen wie Götter. Mit dem Erlangen von Wissen wuchs allerdings auch der Stolz der Protoss und so dauerte es nicht lange ehe die individuellen Ergebnisse und das Wohlbefinden des Einzelnen wichtiger waren als die Erfolge der Gemeinschaft. Getrieben von Wissensdurst und Arroganz vergaßen die Protoss ihre telepathischen Fähigkeiten, was ihre Schöper zu tiefst erschütterte. Die Xel'Naga sahen ein, dass ihr Experiment gescheitert war und verließen Aiur. Panisch vor Angst griffen die Protoss ihre ehemaligen Götter an, welche jedoch in den Tiefen des Alls verschwanden. Angefacht durch Schuldzuweisungen überzog ein schier endloser Bürgerkrieg den Planeten.
Erst viele Jahrzehnte später entdeckte ein Wissenschaftler der Protoss eine Möglichkeit ihr telepathisches Band zu reaktivieren und beendete damit alle Streitereien unter den Stämmen. Es bildete sich ein Kastensystem aus Judikatoren (Regierung), der Khalai (Wissenschaftler, Arbeiter, normale Bürger) und den Templern (heilige Krieger). Lediglich eine kleine Gruppe von Protoss weigerten sich ihre Individualität zu opfern - wie sie es ausdrückten - und durchtrennten endgültig ihr Band mit den restlichen Brüdern. Diese dunklen Templer wurden von Aiur verbannt und sollten erst viele Jahre später wieder zu ihrem Volk zurückfinden.


Der zweite Versuch der Xel'Naga: Die Zerg
Nachdem das Experiment mit den Protoss aus Sicht der Xel'Naga gescheitert war, begaben sie sich auf die Suche nach einer anderen Lebensform, die ihren Ansprüchen genügen könnte. Über einem Lavaplaneten machten sie halt und starteten ihre Versuche an dem unscheinbarsten Wesen: einem winzigen, wurmartigen Insekt. Durch Manipulation gelang es diesem Parasiten nicht nur an der heißen Oberfläche zu überleben, sondern auch noch andere Organismen zu infizieren, zu kontrollieren und wichtige DNA-Stränge zu extrahieren. Die Zerg, wie sie heute genannt werden, entwickelten sich rasant und assimilierten schnell den gesamten Planeten. Um den Fehler der Protoss zu umgehen, erzeugten die Xel'Naga ein einziges Individuum, den Overmind, der das gesamte Bewusstsein der Zerg darstellte. Dieser wiederum wuchs prächtig und erschuf Stellvertreter, die Zelebraten, um seine Befehle in alle Ecken verteilen zu können. Von dem Gedanken zerfressen sich weiter zu entwickeln, assimilierten die Zerg nur die höchst entwickelten Lebensformen und es dauerte nicht lange ehe der Overmind die Xel'Naga selbst entdeckte. Nachdem die Zerg gelernt hatten im Weltall zu überleben, überrannten sie ihre Schöpfer. Zu spät entdeckten die Xel'Naga, dass ihr Experiment nur zu gut funktioniert hatte: die Reinheit des Wesens, die Zerg, vernichteten sie und erfuhren damit nicht nur von tausenden anderen Rassen, die die Xel'Naga erforscht hatten, sondern insbesondere von den Protoss.

Die Menschheit
Nach vielen Jahrzehnten des Stillstands entwickelte sich das Raumfahrt-Programm der Menschheit endlich weiter. Nach großen Kriegen und sowohl dem Zusammenfall des Kommunismus und als auch der westlichen Welt entstand eine neue Regierung, die den gesamten Planeten umfassen sollte. Als Versuchskaninchen für die Raumfahrt und den damit verbundenen langen Kälteschlaf wurden 40 000 Gefangene ausgewählt, die sogleich an Bord von vier Langstreckentransportern gebracht wurden, um fremde Planeten zu kolonisieren und zu erforschen.
Die Expedition ging jedoch aus unerfindlichen Gründen schief und die Schiffe landeten weit ab vom Kurs, 60000 Lichtjahre entfernt, auf fremden Planeten. Die Überlebenden waren über mehrere Planeten verteilt im Koprulu-Sektor verstreut und es dauerte viele Jahrzehnte ehe die Kolonien der Menschen soweit waren einander zu bereisen. Nach einiger Zeit stach ein Planet, Tarsonis, als Zentrum der Handelswege unter den Terranern hervor und gewann an Bedeutung. Die tarsonische Regierung, die terranische Konföderation, war schon nach kurzer Zeit die beherrschende Macht im Koprulu-Sektor und die Terraner kolonisierten zahlreiche Planeten in ihrem direkten Umfeld ohne zu wissen, dass die Protoss bereits auf sie aufmerksam geworden waren und schützend im Dunklen verweilten.


An diesem Punkt beginnt die Handlung von Starcraft 1.
Die Zerg hatten sich bereits auf den Weg zu den Terranern gemacht und konnten erfolgreich einen ihrer Planeten, Chau Sara, mit Sporen infizieren. Die Protoss entdeckten diese schleichende Bedrohung lange bevor die Terraner es taten und so säuberte der hohe Templer Tassadar den verseuchten Planeten indem seine Flotten ihn wie aus dem Nichts vollständig zerstörte. Die Menschen, völlig überrascht von der Anwesenheit einer außerirdischen Rasse, konnten erst reagieren als die Protoss auf den nächsten Planeten, Mar Sara, zusteuerten. Dieser war nämlich ebenfalls von Zergsporen übersät und musste gesäubert werden, ehe sich die Infektion ausbreitete. Tassadar, geplagt von Schuldgefühlen, verschonte den Planeten jedoch. Der auf Mar Sara stationierte Marshal Jim Raynor entdeckte als erster die Bedrohung durch die Zerg auf seinem Planeten und konnte durch die Hilfe einer Ansammlung von Rebellen, genannt die Söhne von Korhal, viele Bewohner evakuieren ehe der Planet in Schutt und Asche zerlegt wurde. Jim Raynor schloss sich den Rebellen unter der Führung von Arcturus Mengsk an und startete eine Rebellion gegen die Konföderation.
In seinem Wahn die Macht an sich zu reißen ging Mengsk jedoch zu weit und platzierte einen Psi-Emitter mitten auf Tarsonis. Angelockt von dieser psionischen Quelle strömten ganze Horden von Zerg heran. Tassadar versuchte noch einzugreifen, doch es war zu spät. Mengsk hatte eine Kriegerin der Spezialeinheit "Ghost", Sarah Kerrigan, beauftragt den Emitter zu verteidigen bis die Zerg eintreffen würden, um damit den Untergang der Konföderation zu garantieren. Anstatt Kerrigan wie versprochen abzuholen, ließ er sie jedoch alleine auf Tarsonis zurück, umgeben von tausenden, heraneilenden Zerg. Durch die Gefühle zu Kerrigan getreiben, versuchte Raynor sie noch zu retten, kam aber zu spät - sie war spurlos verschwunden.


Doch anstatt sie zu töten assimilierte der Overmind Kerrigan und erschuf dadurch die "Königin der Klingen". Die Psi-Kräfte die ein Ghost besitzt gepaart mit den Genen der Zerg machten aus ihr eine willenlose, tödliche Kriegerin. Dem dunklen Templer Zeratul gelang es währenddessen einen der Zelebraten zu töten und die umgebenen Zerg damit herrenlos zu machen. Durch die kurze Verbindung mit dem Overmind, die während der Hinrichtung des Zerebraten herrschte, war es diesem jedoch möglich die Gedanken des Protoss zu lesen und dadurch die Koordinaten der Heimatwelt der Protoss, Aiur, zu erfahren. Sogleich stürmte der Schwarm auf den Planeten und sogar der riesige Overmind nistete sich in Aiur ein. Den stolzen Protosskriegern gelang es nicht die Zerginvasion zu verhindern und erst als Tassadar sein Flaggschiff in den Overmind steuerte, konnte dieser getötet werden.
Durch das Opfer Tassadars war die Gefahr vorerst gebannt, doch da der Planet immer noch voller Zerg war, mussten die Protoss Zuflucht bei ihren verloren geglaubten Brüdern, den dunklen Templern, suchen. Dort trafen sie auf Kerrigan, welche nun nicht mehr unter dem Einfluss des Overminds stand und ihnen erzählte, dass sich einige Zerebraten verbunden hätten, um einen neuen Overmind zu erschaffen. Zur Verwunderung aller bot Kerrigan den Protoss ihre Hilfe an, was sich jedoch später als Falle entpuppten sollte, da Kerrigan sie nur für ihre Zwecke missbrauchte.

Obwohl die vier Transporter mit denen die Terraner gekommen waren weit abseits vom Kurs gelandet waren, hatte die Erdregierung die ganze Zeit auf die Aktivitäten im Sektor ein Auge und entsandte sogleich eine riesige Flotte von Kriegsschiffen als sie von den Zerg erfuhren. Mengsk und seine Liga wollten sich dem Vereinigten Erd-Direktorat(VED) jedoch nicht unterordnen und so entstand Krieg.
Ausgestattet mit Psi-Disruptoren, welche die Befehlsfähigkeit der Zerg dämmte, und mit Hilfe von einem Widerstandskämpfer, Samir Duran, gelang es dem VED nicht nur die Terranische Liga zu verdrängen sondern auch noch den frisch geschlüpften Overmind gefangen zu nehmen. Raynor rettete Mengsk, trotz der Rivalitäten, und mit der Hilfe Mengsks Psi-Emitter wuchs der Einfluss von Kerrigan auf die restlichen Zerg, so dass diese genug Truppen hatte, um die Psi-Disruptoren des VED und den Overmind zu zerstören. Nun hatte Kerrigan den gesamten Zergschwarm unter ihrer Kontrolle und vernichtete nicht nur das im Koprulu-Sektor befindliche VED sondern griff außerdem ihre neuen Verbündeten, die Protoss, Raynor und Mengsks an, die zu spät erkannten, dass sie Kerrigan nicht hätten trauen dürfen.
Jim Raynor schwor Rache für die vielen Toten, die Kerrigan zu verantworten hatte, musste sich jedoch zurück ziehen und auf seine Gelegenheit warten.



Um die komplette Geschichte zu erfahren, lohnt es sich den ersten Teil noch einmal zu spielen. Dieser ist zwar uralt, doch immer noch spielenswert.
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