FIFA 11

NextGen nun endlich auch auf dem PC?

Seite 4: Gameplay, Sound, Multiplayer

Installation und Menüführung:

Die Installation von "FIFA 11" genehmigt sich ein paar Minuten. Der für die Installation notwendige Key befindet sich auf der Rückseite des Handbuchs. Ein Online-Konto bei EA muss nur angelegt werden, wenn man per Internet spielen möchte. Einstellungen zu Grafik oder Sound sind in einem Extra-Menü unter Windows vorzunehmen.

     


   


Worum geht's? Spielmodi und Lizenz

EA's FIFA 11 bietet etliche Spielmodi, welche allesamt mit unzähligen voll-lizenzierten Teams aufwarten können. Neben der Möglichkeit die Liga -und Pokalwettbewerbe der unterschiedlichen Verbände auszuspielen (Die beiden deutschen Bundesligen, der DFB-Pokal, oder alle anderen Liga -und Pokalwettbewerbe der europäischen beziehungsweise nord- und südamerikanischen Verbände), kann sich auch im "Be A Pro Modus" entweder offline oder online ausgetobt werden. Der "Be A Pro Modus" ist das Gegenstück zum "Werde zur Legende Modus" bei Fifa's größtem Konkurrenten Pro Evolution Soccer 2011. Es geht darum, einen jungen, talentierten Spieler zu erstellen (nach eigenen Vorstellungen), als unbekannter Akteur zu beginnen und es im Verlaufe der eigenen Karriere vom Nobody zum Weltstar zu schaffen. Im Gegensatz zu PES bietet FIFA 11 sogar die Möglichkeit, als Torwart den "Be A Pro Modus" anzugehen. Modi der Kategorie Weltmeister -oder Europameisterschaft können frei erstellt werden und sind nicht als reiner Spielmodus in FIFA 11 enthalten, wie beispielsweise die deutsche Bundesliga. Das Lizenzpaket umfasst abermals unzählige Vereins -und Nationalmannschaften der gesamten Welt. Auch etliche originale Arenen, wie beispielsweise das Wembleystadion oder das Nou Camp in Barcelona sind ins Spiel integriert worden.

  


Steuerung:

FIFA 11 steuert sich sehr angenehm. Hier gibt es, im Vergleich zu Pro Evolution Soccer 2011, die 360 Grad Steuerung schon etwas länger. Das Passsystem funktioniert gut, auch wenn die Pässe im Gesamten etwas mehr Härte haben könnten. Die Steuerung unterscheidet sich leicht von dem, was PES Fans aus ihrem Spiel kennen. EA erlaubt es aber, die Tastenzuweisung ganz nach eigenen Wünschen vorzunehmen, so sind auch PES-Spieler in der Lage, die gewohnte Steuerung einzustellen. Die Trickkiste bei FIFA 11 ist ziemlich groß und die Ausführung der Kunststücke klappt bei Leibe nicht immer. Um den Ballzauber zu starten, muss stets die Kombination aus der LT-Taste (Xbox 360 Pad) und dem rechten Analogstick gedrückt werden, die zusätzlich Bewegung des linken Analogsticks sorgt dann für entsprechende Bewegungen. Allerdings muss der eingesetzte Spieler zum einen das gewisse Talent Aufbieten, um anspruchsvolle Tricks auch einwandfrei ausführen zu können, zum anderen gehört einige Übung und viel Ausprobieren dazu, um die diversen Finten und Kunststücke auch problemlos auf den Rasen bringen zu können. Sehr positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass der Spieler bei FIFA 11 die Möglichkeit hat, die Cursorwahl (Spielerwahl) über eine Leiste festzulegen. PES 2011 bietet nur drei Einstellungen (Automatisch, Semi-Automatisch, Manuell), was im Endeffekt nicht jeden Geschmack trifft, hier kann FIFA 11 eindeutig punkten. Überrascht waren wir auch von der Torwart-Steuerung im "Be A Pro Modus", welche durchaus Spaß macht und sehr viel besser funktioniert, als anfänglich gedacht.

Gameplay:

Zugegeben, als alter PES-Veteran ist es nicht einfach Spiele aus der FIFA-Reihe zu testen, dennoch sei von Anfang an gesagt, dass EA mit FIFA 11 einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat und nun durchaus in der Lage ist, auch alteingesessene PES-Spieler ans andere Ufer zu locken. Die Grafik wurde endlich auf Next-Gen-Niveau angehoben, was ein wichtiger Punkt für den Spielspaßfaktor ist. Die Soundkulisse ist weiterhin gut, auch wenn die Kommentatoren mittlerweile nicht mehr zu ertragen sind. Spielerisch macht FIFA 11 einiges anders als die Vorgänger und das ist gut so. Das Spiel ist weiterhin eher arcade-lastig, hat aber mittlerweile einen deutlichen Schritt Richtung Fußball-Simulation gemacht. An PES 2011 kommt FIFA 11 vom Gameplay her nicht heran, dafür ist die Ballphysik auch weiterhin nicht auf dem Niveau eines PES und die Spielgeschwindigkeit einen Tick zu hoch. FIFA schafft es allerdings mit vielen neuen Animationen, einem sehr guten Verteidigungssystem und einer klasse ausgearbeiteten KI sogar dem größten PES-Fan ein Lächeln abzuringen. In Sachen Schiedsrichter hat FIFA klar die Nase vorn, wenn es im direkten Duell gegen PES 2011 geht. Die Unparteiischen sind bei FIFA wesentlich variabler und pfeifen deutlich fairer als es bei PES 2011 der Fall ist. Das Problem das FIFA seit Jahren hat und was zwar mit FIFA 2011 wieder ein Stück minimiert, aber eben nicht ausradiert wurde, ist die Tatsache, dass sich viele Torraumszenen bereits nach einigen Spielstunden gleichen beziehungsweise ähneln. Konami schafft es bei PES 2011, dass sich kaum ein Angriff und ein Torabschluss wiederholt. Das Spiel ist in Sachen Torschuss stets flexibel, was eben auch an der genialen Ballphysik liegt. Abgefälschte Bälle oder Hektik und daraus resultierendes Chaos in den gegnerischen Abwehrreihen sorgen immer wieder für neue Spielszenen. FIFA 11 schafft es dieses Jahr durchaus etwas mehr Varianz und Flexibilität ins Spielgeschehen zu bringen, an PES reicht es aber weiterhin nicht heran. In Bezug auf das riesige Lizenzpaket und die vielen Spielmodi lässt sich sagen, dass FIFA ein Alleskönner im Off -und Online-Modus ist. Allerdings zeigt sich speziell im "Be A Pro Modus", dass PES 2011 und der hier integrierte Editor nochmals ein ganz anderes Spielerlebnis ermöglichen und eine Individualisierung des eigenen Spiels zulassen, die FIFA 11 so nicht ansatzweise bieten kann. Als Fazit lässt sich sagen, dass EA mit FIFA 11 auch endlich auf dem PC ein wirklich gutes Fußballspiel in petto hat. FIFA 11 nähert sich PES 2011 in einigen Bereichen immer mehr an, dass Spiel wirkt nun ausgereifter und spricht sicherlich eine größere Fanschicht an, als mit den letzten Auskopplungen. Dennoch bleibt es dabei, wer eine richtige Fußballsimulation sucht und sich gerne monatelang mit einem Fußballspiel auseinandersetzt, der sollte zu PES 2011 greifen. Wer gerne mal zwischendurch ein paar Partien spielen möchte und eher den Arcade-Charakter und das hohe Tempo schätzt, der ist bei FIFA 11 bestens aufgehoben. EA's FIFA 11 ist schlichtweg kurzweiliger, PES 2011 etwas für längere Spielesessions.

Grafik:

FIFA 11 kommt nun auch endlich auf dem PC in den Genuss der Next-Gen-Grafik der Konsolenportierungen. Optisch macht das Spiel somit im Vergleich zu den Vorgängertiteln nicht nur meilenweite Sprünge nach vorne, sondern sieht auch wirklich ansprechend aus. Einen weniger guten Eindruck hinterlassen hingegen die Zuschauer, welche nicht nur hässlich dargestellt sind, sondern auch wenig Varianz in ihrem optischen Erscheinungsbild aufweisen. Auch die Rasentexturen lassen etwas zu wünschen übrig. Die grafische Umsetzung der Spielermodelle und die einzelnen Animationen sind durchaus gelungen, reichen aber nicht an das heran, was PES 2011 zu bieten hat. Aus Nahdistanz machen die Spieler wirklich einen klasse Eindruck, aus der Ferne fehlt es FIFA 11 schlichtweg an Schärfe und Details. Vielleicht sehen wir nächstes Jahr eine PhysX-Unterstützung oder Ähnliches in FIFA 11, dass wäre durchaus eine sinnvolle Implementierung. Hosen wirken zu steif, die Trikots hinterlassen den Eindruck eines Neoprenanzugs, nicht den eines Shirts aus Stoff.

  


Sound:

Der Soundtrack ist große Klasse, so wie man das von FIFA seit Jahren gewohnt ist. Er überzeugt vorwiegend durch eine gute Mischung aus verschiedenen Musikstücken. Stadionatmosphäre kommt definitiv auf, auch wenn hier und da etwas mehr Action auf den Rängen durchaus förderlich sein könnte. Die Kulisse sorgt dennoch für ein Mittendrin-Gefühl in den Arenen, ebenso der Bezug der Kommentatoren zu den auf den Platz befindlichen Spielern. Das Kommentatorenduo ist ansonsten eher störend als angenehm zu bewerten. Viel zu oft reden die beiden Fachmänner am Spielgeschehen vorbei (teilweise liegen sie sogar ziemlich daneben) und gehen dem Gamer bereits nach einigen Partien ziemlich auf die Nerven. In Zukunft muss bei aktuellen Fußballauskopplungen auch wieder ein Feinschliff in Sachen Kommentatoren erfolgen, so macht das Ganze wenig Sinn und ist eher negativ als positiv in Bezug auf das Spielgefühl und die Authentizität zu bewerten.

Multiplayer:

Im Mehrspielermodus kann sich bei FIFA 11 hervorragend ausgetobt werden. Im Online-Geschehen können maximal zehn Spieler gegeneinander antreten, dass sind zwei Spieler mehr als beim Kontrahenten PES 2011. Dagegen lassen sich im Offline-Modus nur Partien mit maximal drei Spielern an einem PC austragen, nachzuvollziehen ist das nicht. Wer gegen seine Freunde antreten möchte, dass jedoch nicht online und mehr als drei Spieler am Rechner sitzen hat, kann FIFA 11 auch über den integrierten LAN-Modus spielen. Neben normalen Duellen in einer Art Freundschaftsspielmodus lässt sich auch der erstellte Spieler aus dem "Be A Pro Modus" in einen "Virtual Pro" umändern bzw. direkt so erstellen, mit welchem dann online gegen Mitkonkurrenten um die Krone im Multiplayer gespielt werden kann. Ebenfalls möglich ist es, ein eigenes Team online zu erstellen, beziehungsweise einem manuell erstellen Club mit seinem "Be A Pro Akteur" beizutreten. FIFA 11 beweist seine Mehrspielerqualitäten in jedem Fall.

Systemanforderungen:

EA Sports legt beim neuesten FIFA Teil sichtlich Wert darauf, dass das Spiel keinen all zu großen Hardware-Hunger aufweist. Dennoch muss mindestens ein Intel Core2Duo Prozessor mit 1,8GHz im Rechner stecken, damit der Spielspaß losgehen kann. Für das maximale Spielvergnügen reicht allerdings schon ein mittelstarker Dual-Core-Prozessor aus und eine High-End-Grafikkarte der vorletzten Generation. Insofern bietet FIFA 11 auch Besitzern älterer PCs durchaus die Gelegenheit, dass Spiel antesten zu können.
Nächste Seite: Weitere Screenshots