Fallout New Vegas

Fear and Laughing in Las Vegas?

Seite 4: Gameplay, Sound, Multiplayer

Installation und Menüführung:

Fallout New Vegas benötigte keine zehn Minuten für die Installation per Steam. Sobald der Aktivierungscode respektive die Seriennummer eingegeben ist, wird direkt eine Verknüpfung mit Fallout New Vegas und dem eigenen Steam-Konto erstellt.

    


   


Story

"Willkommen in Vegas. New Vegas.

Das hier ist so ein Ort, an dem man sein eigenes Grab schaufeln muss, bevor man eine Kugel in den Kopf bekommt und verscharrt wird und das ist noch die angenehme Variante. Es ist ein Ort, an dem Träumer und Desperados zermalmt werden zwischen den Fronten, zwischen den verschiedenen Fraktionen, die um die totale Kontrolle über diese Oase kämpfen. Es ist ein Ort, an dem sich der richtige Typ mit der richtigen Bewaffnung einen echten Namen machen kann. Und mehr als nur ein paar Feinde..."

Die Rolle in die der Spieler zu Beginn von Fallout New Vegas schlüpft, ist die eines Kuriers. Nachdem der Spieler dem Tod gerade noch von der Schippe gesprungen ist, macht er sich auf in Richtung New Vegas (ehemals Las Vegas), um dort für ihn notwendige Antworten zu finden. Wer wollte das Leben des einfachen Kuriers auslöschen und vor allem, warum? Im weiteren Spielverlauf trifft der Spieler auf mehrere unterschiedliche Fraktionen: Die militärisch organisierte RNK, die menschenverachtenden Sklavenhändler der Caesar's Legion und Mr. House. Letzterer kommuniziert lediglich über einen Computerbildschirm und hat sich mitten im lasterhaften New Vegas in einem riesigen Turm verschanzt. Zusätzlich gibt es noch mehrere kleinere Fraktionen und Gruppierungen (Beispielsweise die Pulverbanditen). Abhängig davon, für welche Gruppierung der Spieler Aufträge erfolgreich abschließt, wird er bei einigen Fraktionen positiv oder negativ gesehen, was sich auf andere Quests, Händlerpreise etc. auswirkt. Nachdem einige Hauptquests abgearbeitet sind, wird der Held irgendwann vor die Wahl gestellt, für welche der drei großen Gruppierungen er eintreten mag. So entscheidet sich, welches der unterschiedlichen Enden man zu Gesicht bekommt. Auf Grund unzähliger Dialogoptionen und der Möglichkeit, sich frei für eine Fraktion zu entscheiden, hat Fallout New Vegas nicht nur einen sehr hohen Wiederspielwert, sondern bietet auch für jeden Gamer-Typ eine große Auswahl an Alternativen und Optionen während des Abenteuers. Sehr unpassend erscheint die Tatsache, dass der Held, wie bei Fallout 3, von Beginn an bei Null startet und Fähigkeits- sowie Fertigkeitspunkte komplett neu verteilt werden müssen. Fallout 3 wurde als Kleinkind begonnen, in New Vegas steuert man einen erwachsenen Kurier, der sicherlich die ein oder andere Erfahrung gesammelt hat, hierauf wird viel zu wenig eingegangen und so wirkt das Verteilen von Attributspunkten zu Beginn eher als unangebrachte Kopie des aus Fallout 3 Bekanntem.

  


Steuerung/Kamera:

Die Kamera ist relativ frei wählbar, entweder per Scrollrad oder Tastenzuweisung. Normalerweise wird Fallout New Vegas aus der Ego-Perspektive gesteuert, so wie man es auch aus einschlägigen Ego-Shootern gewohnt ist. Wenn gewollt, kann aber auch über die Schulter beziehungsweise von hinten auf den Charakter geblickt werden. Gesteuert wird ganz schlicht mit Tastatur und Maus. Die Tastenzuweisung kann komplett manuell geändert werden, je nach Vorlieben. Die Maus dient zum Umsehen und um zu Schießen oder zu attackieren. Per W/A/S/D Tasten wird gelaufen. Im Kampf bleibt es dem Spieler überlassen, per Fadenkreuz auf die Gegner loszustürmen oder, bei entsprechender Nähe zum Feind, per V-Taste das aus Fallout 3 bekannte V.A.T.S System zu aktivieren (Ein Modus, in welchem das Spielgeschehen angehalten wird und die einzelnen Körperteile des Gegners gezielt anvisiert werden können).

Gameplay:

Fallout New Vegas wartet mit wenigen Änderungen gegenüber dem Vorgänger Fallout 3 auf. Die größte Neuerung ist sicherlich die Tatsache, das man im Spiel auf maximal acht Begleiter zurückgreifen kann, von denen höchstens zwei in die eigene Gruppe als ständige Begleiter integriert werden können. Da der Schwierigkeitsgrad in New Vegas doch ein gutes Stück knackiger ist, als im Vorgänger, sind die Verbündeten all zu oft mehr, als nur eine nützliche Hilfe. Überwiegend stellen die Begleiter eine notwendige Verstärkung dar, wenn es in gewissen Abschnitten nur so vor Monstern wimmelt und der Spieler schneller als gewollt dem eigenen Ableben näher kommt. Manchmal erscheinen die Mitreisenden in der Gruppe dann aber etwas zu hilfreich, hier fällt der Schwierigkeitsgrad dann ein wenig ab. Der Wiederspielwert ist sehr hoch. Da sich die drei großen Fraktionen im Spiel deutlich von einander unterscheiden, dürfte nicht nur für jeden Spieler das passende dabei sein, auch die Lust das Abenteuer nochmals mit anderen Entscheidungen anzuspielen, steigt sichtlich. Die Geschichte plätschert, speziell zu Beginn der Haupthandlung, sehr dahin und kommt ganz schwer in die Gänge. Im Gesamten kommt die Story definitiv nicht an das atmosphärische Epos Fallout 3 heran, dennoch bietet sie Spielraum für Spekulationen und spinnt den notwendigen roten Faden über die gesamte Spieldauer relativ ordentlich. Spielerisch hat sich nicht all zu viel verändert, wenn man New Vegas mit Fallout 3 vergleicht. Das Kampfsystem ist weiterhin grandios, was größtenteils am V.A.T.S Modus liegt, das Balancing fällt jedoch aus der Reihe. Die Gegnertypen sind überwiegend aus dem Vorgängerteil bekannt, sind nun aber teilweise deutlich stärker und dementsprechend schwieriger zu beseitigen, speziell in größeren Gruppen. Die Gewaltdarstellung hält sich bei der deutschen Version ein Stück weit zurück. Gliedmaßen können nur bei tierähnlichen Monstern abgetrennt werden, alles was einem Menschen ähnelt (Supermutanten, Ghule etc.), bleibt dahingehend verschont. Die Quests, unabhängig ob Haupt -oder Nebenquest, sind zahlreich, dass Abenteuer bietet unglaublich viele Stunden Spielspaß, so wie man es sich von einem komplexen, guten Rollenspiel erwartet. Die einzelnen Aufgaben fallen zudem recht unterschiedlich auf, so kommt selten Langeweile auf. Die Kartenübersicht ist gut und führt stets, ohne große Umschweife, zum Ziel. Diejenigen, die einen ausgeprägten Sammeltrieb haben, kommen voll auf ihre Kosten. New Vegas bietet unzählige Objekte, Waffen und Ausrüstungsgegenstände und vor allem die Möglichkeit, sich aus den diversen Items nützliche Heiltränke, Munition oder Waffen anzufertigen. Sehr schade nur, dass das Inventar keinem Update unterzogen wurde. Viel zu unübersichtlich gestaltet sich der Pip Boy (Ein Gerät das eine Übersicht zu Waffen, Kleidung, Erfahrungswerten etc. gibt). Ein direkter Vergleich der Waffen untereinander ist schwer möglich, wenn man sich nicht gerade die einzelnen Werte merkt und auf Grund der ellenlangen Listen, scrollt man teilweise ewig durch die Ausrüstung. Hier hätte New Vegas aus den Fehlern des Vorgängers lernen müssen. Einige wenige Bugs schlichen sich auch ein, während wir das Spiel im Test hatten. Auf Grund der fairen Lösung, an jedem Ort speichern zu können (Auch die Autosave-Funktion arbeitet sehr angenehm), fallen aber gewisse Quest-Bugs nicht so negativ ins Auge, da prinzipiell durch ein erneutes Laden der Bug beseitigt sein sollte. Die veraltete Grafik und die nicht immer perfekte Lokalisation lassen das Spiel aus technischer Sicht etwas mau aussehen. Es sei jedoch gesagt, dass Fallout New Vegas eben nicht nur mit einer guten Spieltiefe auftritt, sondern auch einen enormen Umfang bietet (sehr lange Spieldauer und hoher Wiederspielwert) und einfach pures Rollenspiel-Feeling vermitteln kann. Neben einer guten Story gibt es teilweise tolle Charaktere, etliche spannende und reizvolle Quests, ungemein viele Ausrüstungsgegenstände und die Möglichkeit, dass Spiel durch diverse Dialogoptionen frei nach eigenen Vorstellungen anzugehen. Die Spielwelt und gewisse Orte erinnern sehr an Fallout 3, auf Grund weniger Neuerungen gegenüber dem Vorgänger stellt sich so berechtigterweise die Frage, ob New Vegas ein Fallout 4 ist oder eher ein großes, eigenständiges Add-On. Diese Frage muss wohl jeder für sich selbst beantworten. An Fallout 3 kommt New Vegas nicht heran, dafür fehlt es an Atmosphäre und der wirklich packenden Story, nicht desto trotz bietet Fallout New Vegas sehr viel und unterhält auf hohem Niveau und das über Tage und Wochen.

Grafik:

In Sachen Optik zeigt sich Fallout New Vegas eher enttäuschend. Grafisch hat sich, im Vergleich zum zwei Jahre alten Fallout 3, nichts getan. Die Engine ist dieselbe und kommt zudem ohne wirkliche Upgrades daher. Die Lichteffekte, die immense Weitsicht und der Tag-Nacht-Wechsel sind weiterhin positiv zu erwähnen, alles andere wirkt jedoch altbacken und nicht mehr zeitgemäß. Den Texturen fehlt es überwiegend an Schärfe, die nötigen Details werden vermisst und speziell die Physik ist in die Jahre gekommen. Die Animationen der NPCs oder der diversen Monster sind ebenfalls Stand 2008 und können heutzutage niemanden mehr begeistern. Fallout New Vegas ist durchaus auch heute noch ein ganz ansehnliches Spiel, ein paar Neuerungen in Bezug auf die verwendete Grafik-Engine hätten wir uns jedoch zwingend gewünscht.

  


Sound:

Fallout New Vegas hat einen enormen Umfang und bietet daher auch unheimlich viele Charaktere und somit auch Dialogoptionen. Die deutsche Lokalisation ist größtenteils gut gelungen, hat aber oftmals auch größere Aussetzer. So kommt es teilweise vor, dass die Synchronstimmen nicht immer passend erscheinen und vor allem unschöne Übersetzungsfehler während der Dialoge mit den NPCs ersichtlich werden. Der Soundtrack ist klasse, eingängig und stimmig in Bezug auf das Spiel-Szenario. Die Soundkulisse im Spiel selber ist satt und dynamisch, wer ein Surround-System an seinem Rechner angeschlossen hat, wird dessen Einsatz ebenfalls schätzen.

Multiplayer:

Ein Mehrspielerpart ist in Fallout New Vegas nicht enthalten. Wie unsere Kollegen von Golem allerdings berichten, ist für das Jahr 2012 eine Online-Version von Fallout geplant.

Systemanforderungen:

Fallout New Vegas hat, wie auch der Vorgänger Fallout 3 aus dem Jahr 2008, die selbe Grafik-Engine als Grundlage. Im Jahr 2010 stellt das Spiel aktuelle Rechner vor keine Probleme mehr, selbst bei hohen Auflösungen und maximalen Details ist ein ruckelfreier Spielbetrieb relativ leicht zu bewerkstelligen. Ältere Rechner ermöglichen ebenfalls den Genuss des Spiels, hier müssen Detailstufe und Auflösung allerdings naturgemäß nach unten reguliert werden.
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