Battlefield 4

Schlacht Deluxe

Seite 2: Multiplayer

Herzstück aller Battlefield-Titel ist und bleibt der Multiplayer-Modus. Auch beim vierten Teil der Serie hat DICE in der Paradedisziplin für viele Neuerungen gesorgt und dabei auch den von BF 2142 beliebten Commander-Modus wieder auferstehen gelassen. All den Neuerungen zu trotz fällt leider der aus BF3 bekannte Koop-Modus weg, in dem man sich zusammen mit einem Mitspieler in missionsartigen Abschnitten in verschiedenen Schwierigkeitsstufen seinen Weg erkämpfen konnte.

Zerstörung 3.0

Dafür lässt DICE auch in BF4 wieder ordentlich die Spielumgebung zerbröseln, mehr denn je. Eingeführt mit BF Bad Company 2 hat man die zerstörbaren Objekte auf den Multiplayer-Karten stetig weiter entwickelt. In BF4 bieten nun alle zehn bisher veröffentlichten Karten zerstörbare Highlights oder Features, die den Spielverlauf entscheidend beeinflussen können. Auf der Karte „Lancang Damm“ bricht beispielsweise nach einigem Beschuss spektakulär ein Staudamm zusammen und begräbt unter den gewaltigen Wassermassen Freund und Feind. Auf der Karte „Fehlerhafte Übertragung“ können Stahlseile gekappt werden, damit eine riesige Antenne teilweise einstürzt. Besonders schön anzusehen ist auf der Karte „Belagerung von Shanghai“ wie ein riesiger Wolkenkratzer in sich zusammenfällt und alles unter sich begräbt. Auf allen zehn Karten sind entsprechende Möglichkeiten zu finden.

Doch damit nicht genug, denn zudem bieten alle Karten Schalter oder Gegenstände mit denen man dem Gegner das Leben schwer machen kann. Darunter Fenstergitter die heruntergelassen werden können und einen Bereich gegen Gegner abzusperren, Türen die von innen verriegelt werden können, Aufzüge die benutzt werden können um auf hochgelegene Dächer zu gelangen, Poller die ausgefahren werden können und ein Fahrzeug aus dem Bereich fernhalten sollen oder eine hydraulische Presse mit der Gegner zerquetscht werden können. Schön ist das auch die Umwelt, wie geparkte Autos, auf Gegner beziehungsweise Beschuss reagieren. So geht schon mal ein Autoalarm los der vor einem einfallenden Gegner warnt. Dabei hat DICE auch den Wetterwechsel nicht vernachlässigt, der auf der Karte „Sturm von Parcel“ von traumhaftem Sonnenschein in einen tobenden Taifun wechselt, oder auf „Operation Spind“ gelegentlich einen starken Schneesturm vorbeiziehen lässt.

Aber auch abseits der „gescripteten“ Fixpunkte bietet BF4 viele Möglichkeiten. Hierbei gilt die Faustregel – „Jede Deckung ist nur so gut wie das Material dick ist“ , denn die allzu verlockende Mauer dient nur begrenzt als sicherer Unterschlupf von einem umherfahrenden feindlichen Panzer, oder auch das Vordach, dass kurz vor dem herabstürzen ist und gerne Gegner unter sich begräbt.

Viel Ausrüstung

BF4 bleibt auch bei den Fahrzeugen eine Referenz für sich. Vor allem hat man im neusten Teil die Bedienung von Flugzeugen und Hubschraubern ein Stück weit entschärft und macht diese damit deutlich zugänglicher für „Einsteiger“. Hier gelingt es auch dem Neuling mit ein wenig Übung den Havoc-Helikopter gezielt über einer Flagge schweben zu lassen, um diese einzunehmen. Auch werden im neusten Teil Boote immer wichtiger (Stichpunkt Flutzone) und sind in mehreren Variationen verfügbar. Damit werden Seegefechte deutlich umfangreicher in BF4, wobei die Kanonenboote im Vergleich zu den restlichen Fahrzeugen in ihrer Zerstörungskraft noch ein gutes Stück zu potent sind – hier muss DICE auf jeden Fall noch ein wenig an der Balance arbeiten.

Soldaten und Fahrzeuge können auch in BF4 wieder nach Belieben mit freigeschalteter Ausrüstung „getunt“ werden. Das ist nichts neues und bei BF4 auch weiterhin an den jeweiligen Rang und die dadurch gesammelten Erfahrungspunkte geknüpft. Damit werden Stück für Stück in den verschiedenen Klassen Waffen, Lackierungen oder Ausrüstung freigeschaltet. BF4 bietet hier übrigens ein riesiges Arsenal an Schusswaffen, das für jeden schießwütigen etwas beinhalten sollte! Darüber hinaus bekommen Spieler gelegentlich „Battlepacks“, in denen zufällige Goodies enthalten sind. Einiges wird zudem durch hohe Punktzahlen in der Kampagne freigeschaltet, manches bleibt Premium-Kunden vorbehalten.

BF4 MP 6


Mehr Spielmodi, mehr Spaß

Wie bereits erwähnt, hat es auch der Commander-Modus in BF4 geschafft. Ab Rang 10 übernimmt der Spieler hier die totale Überwachung und unterstützt seine Teamkameraden mit Hilfe der Übersichtskarte. Neben Luftschlägen hilft der Commander beim markieren von feindlichen Spielern und wirft Vorräte oder Fahrzeuge im Kampfgebiet ab.



Bei den Spielmodi bietet BF4 eine umfangreiche Auswahl. Allen voran darf natürlich der Conquest Modus nicht fehlen, der in der „large“ Version für reichlich Abwechslung sorgt. Dabei erobern Spieler Flaggenpunkte und verringern dadurch langsam die Tickets der Feinde. Beschleunigt wird dieser Vorgang durch Abschüsse und die Anzahl der gehaltenen Flaggen. Der Modus Domination spielt sich dabei ähnlich wie Conquest, ist allerdings kleiner, schneller und verzichtet auf Fahrzeuge. Team-Deathmatch ist in BF4 natürlich auch mit von der Partie und setzt auf zwei 10er Teams, ergänzt wird das durch Squad-Deathmatch, das auf vier fünf Mann Teams auf einer Karte setzt. Der Modus Rush ist ebenfalls nichts neues und sollte Kennern bekannt sein, hierbei werden drei Abschnitte mit jeweils zwei Zielen (A und B) angegriffen, während diese vom Gegner verteidigt werden müssen. Die Offensive gewinnt wenn alle sechs Ziele zerstört wurden, die Defensive wenn die Respawn-Tickets der Angreifer aufgebraucht sind.

Als neue Modi hinzugekommen sind bei Defuse und Obliteration. Ersterer wird von fünf Spielern pro Seite bestritten, die ähnlich wie bei Call of Duty ein festgelegtes Ziel zerstören oder die Konkurrenz eliminieren müssen – ein Modus den man so nicht unbedingt in Battlefield erwartet und sich noch beweisen muss. Passender ist Obliteration. Hier erscheint irgendwo auf der Karte eine Bombe, die von einem der beiden Teams eingesammelt und gegenüber dem Gegner gehalten werden muss. Das Team, das die Bombe hält, kann auf der Karte dann eines von drei Zielen für die Sprengung wählen. Ähnlich wie Football mit Sturmgewähren kann es auch schnell mit dem Vorteil vorbei sein, wenn das gegnerische Team den Spieler mit der Bombe ausschaltet und diese zu einem anderen Sprengpunkt trägt. Je nach Spielmodi eignen sich die Karten dabei unterschiedlich gut, hier empfiehlt sich im Battlelog immer ein Blick auf die Maprotation.

Noch nicht ganz fertig

Leider sorgen vielfache Abstürze für Unmut. Während manchmal lange Spielzeiten kein Problem sind, stürzt der Titel im nächsten Moment ab und wirft uns zurück auf den Desktop. Dabei wird nicht nur der Spielfluss drastisch unterbrochen, sondern auch die erspielten Punkte sind nach dem reconnect einfach weg. Das macht wenig Spaß und lässt sich derzeit auch mit den tollsten Tipps und Tricks nicht beheben.

Darüber hinaus sorgen bestimmte Karten vielfach für Soundprobleme, die alle Spieler treffen. So sind Gegner einfach nicht zu hören, Fahrzeuge fahren lautlos oder die eigenen Geräusche verschwinden. Für einen Triple-A Titel dieses Formats sind derartige Probleme eigentlich ein Unding, werden in der Praxis aber leider allzu oft erst beim Kunden behoben. Von DICE hätte man nach der öffentlichen BETA mehr erwarten dürfen, denn das was man hier abgeliefert hat ist eigentlich ein no go! Erfahrungsgemäß wird das zwar in ein bis zwei Wochen nach dem Release kein Thema mehr sein, muss aber dennoch hier angeschnitten werden.

Weiter ist die Balance einiger Waffen und Fahrzeuge unserer Meinung noch nicht ganz so gut getroffen. Übermächtige Scharfschützen und Speedboote, Panzer aus Zucker oder LMGs die Platzpatronen schießen schmälern auf Dauer die Motivation und müssen von DICE definitiv noch angepasst werden.
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