Terratec Aureon 7.1 PCI - Dolby Digital Live Soundkarte

Seite 5: Tonqualität, Dolby Digital Live

Die Tonqualität bei analoger Ausgabe ist anstandslos. Auch wenn die technischen Daten vielleicht minimal hinter den High End Produkten der Konkurrenz zurückliegen mögen, kann man bei um die 100dB SNR ruhig sagen: Rauschen war gestern!
Was heute vor allem zählt ist Surround, mittendrin statt nur dabei. Gerade bei Computerspielen bestätigt sich jedoch der Verdacht von der Lautsprecherkonfiguration: Wenn in der Lautsprecherkonfiguration ‚Stereo’ gewählt wird, wird auch nur ein Stereosignal berechnet. Dieses wird dann vom Soundprozessor auf die hinteren beiden Lautsprecher gespiegelt. Wirklichen Surroundsound in Computerspielen hat man demzufolge nach wie vor nur über analoge 5.1 Verbindung!
Dasselbe bei Filmen: Getestet wurde mit dem WMV Film Underworld, in HDTV mit 5.1 WMA Sound. Ist die Lautsprecherkonfiguration auf analog 5.1 gestellt, wird der Ton auch normal auf 5.1 Kanälen wiedergegeben, die Sprachausgabe in der einleitenden Erzählung von Selen am Anfang des Film erklingt nur aus dem Center-Lautsprecher. Die Schiesserei in der U-Bahn klingt realistisch, man hört die Kugeln hinter sich an der Wand abprallen. Stellt man hingegen auf Stereo und Dolby Digital Ausgabe, macht der Mediaplayer aus den ursprünglich fünf Kanälen zuerst einen Stereo-Downmix, anschliessend spiegelt der Soundprozesser das Stereosignal wiederum auf die Rear-Lautsprecher. Somit erklingt Selens Stimme aus allen fünf Lautsprechern! Schiessereien und die ganze Soundkulisse überhaupt klingen nach undefinierbarem und unspektakulärem Einheitsbrei.
An dieser Stelle eine kurze Erörterung zum Sinn und Zweck von Dolby Digital: Während normales Stereo PCM Signal beispielsweise von einem Audio CD Player mit 172 Kilobyte (2 x 86 Kilobyte) pro Sekunde zu Buche schlägt, ermöglicht Dolby Digital mittels Komprimierung die Übertragung von sechs Kanälen in einem Bitstream mit einer Datenrate von lediglich maximal 60 Kilobyte pro Sekunde (üblicherweise 56 Kilobyte bzw. 448 Kilobit pro Sekunde). Damit ist es qualitativ logischerweise schlechter als ein unkomprimiertes Signal, aber sechs unkomprimierte Kanäle kann man halt nicht über ein einzelnes optisches Kabel schicken, zumindest gibt es weder Konsumergeräte noch einen entsprechenden Standard dafür. Wenn also der einzige Vorteil von Dolby Digital darin besteht, sechs Kanäle über ein Kabel zu übertragen, dann überwiegt letztlich der Nachteil des Qualitätsverlustes, wenn von den sechs Kanälen nur zwei effektiv verarbeitet werden!
Das Dolby Digital Live Feature ist so in der Praxis also unbrauchbar! Nach erneuter Rücksprache mit Terratec erhielten wir einen aktualisierten Treiber (Version 5.12.1.47.1) der sich bei der Installation als direkt von C-Media kommend auswies, datiert auf den 16. November 2005. Dazu wird das Control Panel Version 1.0.41.28 installiert, offenbar ebenfalls von C-Media.


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(*klick* zum vergrößern)



Das neue Control Panel sieht denn auch ganz anders und viel durchdachter aus. Der Hauptunterschied liegt nun aber darin, dass bei aktiviertem Dolby Digital Out der analoge Ausgang nicht einfach auf zwei Lautsprecher reduziert, sondern ganz abgeschaltet wird. Die Lautsprechereinstellung unter Windows bleibt dabei unangetastet und kann somit durchaus auf 5.1 Lautsprecher eingestellt sein.
Wir machen also erneut einen Hörtest: Tatsächlich! Film und Spiele erklingen nun in bestem Surround Sound. Mit dem neuen Treiber ist auf einmal möglich, was beim alten schon versprochen, aber nicht gehalten wurde: Bis zu 5.1 Kanäle werden in Echtzeit in Dolby Digital kodiert, von jeder Quelle!





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