Vorstellung Nvidia nForce 600i-Serie

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Der neue Chipsatz, der besonders auf den Core2 hin optimiert ist, wartet mit vielen alten Bekannten auf. Beim ersten Betrachten stellt man fest, dass es sich hierbei um eine Intel-Version des nForce 500 handelt, man hat aber seitens Nvidia die vom nForce 4 bekannte Bezeichnung "Intel Edition" gescheut. Dennoch ist der Chipsatz als Intel-Chipsatz zu erkennen, zumal ihm Nvidia ein kleines "i" spendiert hat.

Nichtsdestotrotz finden sich die vom AMD-Bruder bekannten Features wieder:

-DualNet
-FirstPacket
-LinkBoost
-MediaShield

Auch wenn sie vom AMD-Chipsatz schon bekannt sind, möchten wir kurz auf die wichtigsten Features eingehen - diese stehen zum größten Teil aber nur dem Flaggschiff 680i SLI zur Verfügung:

Nvidia-DualNet:

Mit der Einführung von DualNet spricht Nvidia Rechner an, die als Server (Spieleserver, Fileserver, etc...) ihre Arbeit verrichten.
Mit DualNet lassen sich große Datenpakete ohne Einbruch der Netzwerkleistung herunterladen oder tauschen, wie z.B. Spielupdates oder Kartenmaterial.
Zusätzlich verbergen sich hinter der DualNet-Technologie noch vier weitere Eigenschaften: Teaming, Load-Balancing, Fail-Over und TCP/IP Acceleration.

Teaming (linkes Bild) vereint die beiden Gigabit Ethernet Ports zu einem 2-Gigabit Port. So kann z.B. ein Game Server/Client, der mit dem neuen Chipsatz ausgestattet ist, mit der Teaming Technologie an einen Hub/Switch angeschlossen werden. Die an dem Hub/Switch angeschlossenen Game Clients werden dann jeweils mit 1Gigabit angesprochen. Weil nicht jeder Client immer die gleiche Datenmenge vom Server braucht, wird durch Load-Balancing die Übertragung zwischen Server und Client ausbalanciert, d.h. wenn ein Client mehr Traffic als andere Clients braucht, bekommt er ihn auch. Die Fail-Over Technologie (rechtes Bild) stellt sicher, dass bei einem Ausfall eines Gigabit-Links der Traffic stabil bleibt und automatisch wieder verlinkt wird.

NVIDIA%20Dualnet%20with%20teaming%20klein Fail Over%20Configuration%20klein


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Mit der in den Gigabit Ethernet Controllern eingebauten TCP/IP Acceleration bekommt der NF 600i einen separaten Prozessor, der alleine für das Netzwerk und die zu verarbeitenden Pakete zuständig ist. In traditionellen Netzwerkumgebungen ist die CPU für diese Arbeit zuständig. Die TCP/IP Acceleration von nVidia benutzt einen „Expressweg“, wodurch der ursprüngliche CPU-Flaschenhals umgangen und so die CPU-Auslastung gesenkt wird.

Zum Vergleich sieht man auf den folgenden Bildern eine normale TCP/IP Acceleration (Bild rechts) und die TCP/IP Acceleration von Nvidia (Bild links).

DualNet 1 TCP IP Acceleration
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Nvidia-FirstPacket:

In Zeiten immer schnellerer Internetanbindungen stellt die große Anzahl von Programmen, die über das Internet und/oder das Netzwerk laufen, kein Problem mehr da. Doch je mehr Programme das Internet bzw. das Netzwerk benutzen, desto schlechter wird die Latenzzeit (Ping). Um diesen Verlust zu vermindern führte Nvidia FirstPacket ein.
Bei den vorherigen Chipsätzen kam es häufig zu Verzögerungen beim Senden von Datenpaketen, z.B. von Daten bei Onlinespielen, wenn eine zusätzliche Anwendung nebenher lief, die auch Datenpakete durch das Internet schickte. Diese beiden Programme teilten sich einen gemeinsamen Netzwerkpfad.
Bei FirstPacket wird ein zweiter Pfad miteinbezogen, der sich zusammengefasst, in einen schnellen- und in einen langsamen Pfad aufteilt. Programme können nur den schnellen Pfad benutzen, wenn sie zuvor vom Anwender die Erlaubnis bekommen haben. So wird sichergestellt, dass nur Anwendungen einen schnellen Pfad erhalten, die der Anwender als wichtig empfindet.

Zum Vergleich sieht man auf den folgenden Bildern die herkömmliche Technik (Bild links) und die FirstPacket Technik von nVidia (Bild rechts). Das untere Bild zeigt die Pingreduktion mit FirstPacket.

Without%20FirstPacket%20klein FirstPacket%20klein


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Reduktion der Ping-Zeit
Firstpaket off, with FTP
100
Firstpaket off, without FTP
50
Firstpaket on, with FTP
50
 
0
100
50
in Prozent


Die Messungen zu diesem Diagramm stammen nicht von uns, sondern wurden von Nvidia zur Verfügung gestellt und sind daher bis zur unabhängigen Überprüfung kritisch zu betrachten.

Nvidia LinkBoost

Mit LinkBoost möchte Nvidia die Leistung moderner Grafikkarten verbessern, indem die Bandbreite der Anbindung zum Chipsatz bei Erkennung einer passenden Karte automatisch angepasst wird. So verspricht Nvidia Bandbreiten von bis zu 10GB/s statt bisher 8GB/s. Besonders SLI-Systeme sollen hiervon profitieren und so bleibt LinkBoost auch dem HighEnd-Modell nForce 680i-SLI vorbehalten. Von der Bandbreitenerweiterung ist dann auch der 5x HT-Link zwischen MCP und SPP betroffen, sodass bei Einsatz zweier geeigneter Grafikkarten im SLI-Verbund nicht der Leistungsgewinn in diesem Flaschenhals verloren geht.

Linkboost
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Nvidia MediaShield

Hierbei handelt es sich nicht, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte, um eine Hardware-Firewall oder etwas ähnliches, sondern um eine integrierte RAID-Lösung, mit der nVidia sich noch mehr um den Schutz der Daten kümmern möchte. Schon in den alten nForce4 SLI Intel Edition Chipsätzen fand sich der MediaShield in seiner jetzigen Form, – zumal bei Intel schon seit langem RAIDs per Southbridge durchaus üblich sind - Nvidia führt diese Technologie nun fort, somit bleibt der Vorteil einer direkten Festplattenanbindung über den Chipsatz ohne einen Umweg über den PCI-Bus erhalten.

Der MediaShield unterstützt RAID Level 0,1,0+1 und 5. RAID 0, sog. Stripping, verbindet zwei Platten zu einer, um ein Maxiumum an Speicherplatz und Performance zur Verfügung zu stellen, RAID 1, sog. Mirroring, macht es genau umgekehrt und nutzt von 2 Platten nur eine als verfügbaren Speicher und spiegelt den Inhalt auf die zweite, um ein Maximum an Datensicherheit zu garantieren. RAID 0+1 ist, wie der Name vermuten lässt, eine Kombination aus beiden Varianten (RAID 0 und RAID 1) und soll durch den Einsatz von 4 Festplatten Geschwindigkeit und Sicherheit verbinden. RAID 5 hat sich als der bedeutendste Industriestandard für RAIDs durchgesetzt, da hier Mirroring und Stripping wesentlich schneller und wirtschaftlicher auf 3 Platten eingesetzt werden können als beim RAID 0+1.

Die Festplatten für den MediaShield werden über SATA 3GB/s angeschlossen, was zum einen hohe Geschwindigkeiten bei den, im RAID ja durchaus zu erwartenden, großen Datenraten garantiert, zum anderen auch HotSwap, also den Austausch von Festplatten im laufenden Betrieb, ermöglicht. Weiterhin ist mit Nativ Command Queueing eine von SCSI schon lange bekannten Technik mit an Bord, die der HDD die Abarbeitung von mehreren Anfragen nicht in der Reihenfolge des Eintreffens sondern in der Reihenfolge der Daten auf der Festplatte in eigener Entscheidung erlaubt. Dies wirkt sich nochmals positiv auf die Zugriffszeit und Arbeitsgeschwindigkeit aus. Ferner können auch die angeschlossenen PATA-HDDs in ein RAID-Array eingebunden werden, dann natürlich mit entsprechenden Abstrichen bei den genannten Funktionen, durch mangelnde Unterstützung seitens des Standards.

Auch hier kommt bei der Konfiguration wieder eine Softwarelösung zum Einsatz, welche die umständlichen Eingaben über das Controller-BIOS überflüssig macht.

Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Übersicht der neuen Chipsätze.

Daten

nForce 650i Ultra
nForce 650i SLI
nForce 680i SLI
Supportet CPUs
Intel Core 2 Extreme (Dual/Quad), Core 2 Quad, Core 2 Duo, Pentium D, Pentium 4, Celeron D
Intel Core 2 Extreme (Dual/Quad), Core 2 Quad, Core 2 Duo, Pentium D, Pentium 4, Celeron D
Intel Core 2 Extreme (Dual/Quad), Core 2 Quad, Core 2 Duo, Pentium D, Pentium 4, Celeron D
Front Side Bus
1066 MHz
1066 MHz
1333 MHz
PCIe-Slots
1 (16fold)
2 (1x16fold, 2x8fold)
3 (2x 16fold)
Nvidia LinkBoost
-
-
Native Ethernet-Controller
1
1
2
Nvidia FirstPacket
Nvidia DualNet
-
-
Nvidia MediaShield
SATA/PATA-Drives
4/4
4/4
6/2
RAID-Level
0, 1, 0+1, 5
0, 1, 0+1, 5
0, 1, 0+1, 5
SATA-Speed
3 Gbit/s
3 Gbit/s
3 Gbit/s
USB-Ports
8
8
10
PCI-Ports
5
5
5
Audio
High Definition Audio HDA (Azalia)
High Definition Audio HDA (Azalia)
High Definition Audio HDA (Azalia)
SLI support
-









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Kategorie: Hardware
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