Kurztest: Corsair Flash Padlock 2

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Seite 2: Kurzbetrachtung und Fazit

Änderungen und Details
"Nicht ohne Gummi" - das beherzigt der Corsair Flash Padlock der zweiten Generation. Während man, sowohl bei Corsair als auch auf Kundenseite, mit dem Design des Ur-Padlock nicht zufrieden war, packt man das den Padlock 2.0 bequem in das bewährte schockabsorbierende Gummigehäuse - sicherlich ein guter Schritt. Im Farbschema blau/schwarz (die schnelleren Modelle kennzeichnet Corsair traditionell rot/schwarz) fügt er sich bereits äußerlich in die langsamere Kategorie der Corsair-Sticks ein, hierzu später mehr. Im Lieferumfang findet sich neben dem gewohnten Lanyard auch wieder das Verlängerungskabel, um bei eng aneinanderliegenden USB-Ports Abhilfe zu schaffen. Unserem Pressesample lag zudem ein ausgedrucktes Manual bei.
Was beim Vorgänger ebenfalls kritisiert wurde, war die integrierte 3V-Batterie, deren Lebensdauer Corsair mit durchschnittlich drei Jahren angab. Danach kann das Laufwerk nur noch am USB-Port entschlüsselt bzw. eine neue PIN eingegeben werden - dies war und ist bei geladener Batterie vor Einstecken möglich. Die ersten Opfer einer geleerten Batterie dürften sich bei tatsächlich regelmäßigem Gebrauch des ersten Padlock also gegen Ende des Jahres bemerkbar machen. Corsair hat hier nach eigenen Angaben nun nachgebessert und die Batterie mit einer Ladefunktion versehen, sobald sie vom USB-Port gespeist wird. Sollte sie dennoch einmal leer respektive defekt sein, besteht weiterhin die Möglichkeit der Nutzung bei Verbindung mit dem PC.

Hinsichtlich der Kapazität gibt es nun die Einheitsgröße von 8GB Speicherplatz, die Vorgängerversion aus dem August 2007 bot wahlweise 1GB bzw. 2GB. Was die Größe des Padlock 2.0 angeht, so liegt er über der Größe eines regulären Voyagers, verglichen mit dem ersten Padlock hat er durch das Gummigehäuse ebenfalls etwas zugelegt.
   
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Der USB 2.0-Stick läuft, dank plattformunabhängiger Verschlüsselung, laut Corsair auf Windows, Mac und Linux. In einem kurzen Performance-Test mit Atto Disk Benchmark 2.46 lieferte der Padlock ab Dateigrößen von 64kb Leseraten von ca. 17MB/s und Schreibraten um die 10MB/s.
   
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Bedienung
Die Bedienungsseite des Padlock besteht aus der Tastatur und insgesamt drei LEDs. Die Tastatur gliedert sich in 5 doppelt belegte Tasten zur PIN-Eingabe und die Taste zum Aktivieren der PIN-Eingabe. Die Nummerntasten vertreten jeweils zwei Ziffern, die Tasten machen allerdings keinen Unterschied zwischen beispielsweise 0 und 1 - dies verschweigt Corsair leider in der Bedienungsanleitung. Die Doppelbelegung ist insofern nur von grafischer Seite her implementiert.
 
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Von den LEDs sind diejenigen, die für die PIN-Eingabe relevant sind, oberhalb der Tastatur angeordnet, die Zugriffs-LED findet sich hingegen an gewohnter Stelle nahe der Halteöse.
Der Padlock kommt ungesichert zum Kunden und kann natürlich auch so genutzt werden. Dann unter Verzicht auf die Verschlüsselung. Diese ist im Übrigen auch nach der Benutzung der Master-PIN nicht mehr vorhanden und muss durch erneute User-PIN Eingabe reaktiviert werden. Die grundlegende Aktivierung zeigt Corsair im hauseigenen Blog per Video.





Sicherheit
Wo beim ersten Padlock noch eine leicht zu umgehende Zugriffssperre auf elektronischer Basis saß, hat nun eine hardwareseitige Verschlüsselung (256bit AES) Einzug gehalten. Diese wird logischerweise erst aktiv, wenn der Padlock mittels PIN geschützt wird. Sollte man dennoch Interesse daran haben, einen Blick auf die Bauteile zu werfen, so ist notwendigerweise die Zerstörung des Gummimantels vorzunehmen. Bei der ersten Generation war man mit etwa zwei Schrauben am Ziel.
PINs gibt es zweierlei: Einerseits die reguläre User-Pin, die den Zugriff auf den Stick erlaubt. Sollte diese einmal vergessen werden, besteht die Möglichkeit, mit der Master-Pin die User-Pin zu löschen - die Daten bleiben hierbei erhalten. Dies gilt nicht für den Fall eines Hard-Resets, bei dem keine Master-Pin gesetzt und die User-Pin vergessen wurde.
Für die Verschlüsselung scheint im Übrigen die Firma Clevx mit ihrer DataLock Technologie verantwortlich zu zeichnen.
Was wir an dieser Stelle nicht beurteilen können ist die Tatsache, ob der Stick tatsächlich "sicher" ist. Es steht jedoch fest: Ein mit Pin versehener Stick ist im Verlustfalle besser geschützt als ein Laufwerk ohne - wenn kein allzu trivialer Weg besteht, um Zugriff auf die Daten zu gewinnen.
Update 28.06.10: Es gibt nun wohl doch wieder ein Sicherheitsproblem - Corsair stellt jedoch eine Anleitung bereit, mit der das Problem behoben werden können soll.

Fazit
Was ist nun also vom Padlock der zweiten Generation zu halten? Optisch hat sich einiges getan, in unserem Sinne in die richtige Richtung. Kritiker bemängeln gerne die vollschlanke Bauform der Flash Voyager Gummimäntel - ohne die Nutzung des beigelegten Kabels sicherlich verständlich. Auch technisch hat Corsair Fortschritte gemacht, sollte sich nicht wieder ein Kardinalsfehler wie beim ersten Padlock eingeschlichen haben, ist der Stick im Alltag gut geschützt - dass Staatsgeheimnisse auf einem derartigen Laufwerk nicht 100% sicher aufgehoben sein mögen leuchtet ein, allerdings sind entsprechende Personen sicherlich nicht die Zielgruppe. Auf die Jagd nach rekordverdächtigen Transferraten wird mit dem Padlock niemand ernsthaft gehen wollen - und können. Dennoch sind die gebotenen Leistungen hier als grundsätzlich in Ordnung einzustufen.

~42€
(Stand 25.04.2009, ohne Versandkosten)
Preis
~47€
(ohne Versandkosten)


Im direkten Vergleich mit ähnlichen Produkten von Transcend oder Verbatim liegt der Corsair Padlock über deren Preis, bietet allerdings auch ein Vielfaches der Transferraten. Verglichen mit Sticks ohne Verschlüsselung zahlt man allerdings knapp das Dreifache - sogesehen ist der Padlock hier kein Produkt, das bei der Mehrheit der USB-Stick-Käufe in die engere Auswahl kommt. Somit ist und bleibt der Padlock ein Nischenprodukt - auch in der zweiten Generation.


Bezugsquelle: Corsair.

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Kategorie: Zubehör
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