AMD Radeon HD 6970 Grafikkarte im Test

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Seite 1: HD 6970

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AMD stellt heute nach der HD 6800-Grafikkartenserie die darüber liegende HD 6900- Serie vor. Wir widmen uns im aktuellen Test der HD 6970 Grafikkarte und überprüfen unter anderem wie üblich neben der Performancesteigerung, auch die reale Leistungsaufnahme.

Die AMD Gemeinde musste sich etwas Gedulden nachdem eine kurze Verschiebung des Launch-Termin seitens AMD auf den 15. Dezember 2010 stattgefunden hatte. Während die neben der Radeon HD 6970 vorgestellte HD 6950 Grafikkarte ein Segment bedient, welches von der Konkurrenz, namentlich NVIDIA noch nicht bedient werden kann, erst die GTX 560 wird voraussichtlich im Januar diesen Umstand bereinigen, widmen wir uns heute der HD 6970 Grafikkarte. Sie soll sich zwischen der GTX 570 und der GTX 580 positionieren, also im Bereich einer GTX 480 Grafikkarte. Letzt genannte ist auch das Vergleichsmodell welches wir heranziehen, da NVIDIA nicht in der Lage war uns jeweils zum Launch mit einer Grafikkarte aus der GTX 5xx Serie zu bedienen. In Kürze erfolgt bei uns zumindest der Vergleich zu einer Asus GTX 580. Zur Erinnerung, die HD 6800 Serie sieht AMD etwas vor der NVIDIA GTX 460 Grafikkarte.

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Die neuen Karten basieren dabei auf der „Cayman“ GPU, welche bei TSMC weiterhin im 40nm Prozess gefertigt wird und über 2,64 Milliarden Transistoren verfügt. Neu ist der Aufbau im effizienteren 4D-VLIW4-Shader-Design mit 24 SIMD-Einheiten und 4 TMUs. Bei einer HD 6970 ergeben sich daraus 1536 Streamprozessoren (ALUs), 96 Textur-Einheiten und 32 verbesserten Raster-Endstufen, die zwei bis viermal schneller Operationen ausführen können und so die Anti-Aliasing Qualitätsstufen beschleunigen. Auch die Tessellation erfuhr eine Leistungssteigerung mit nun zwei "Graphic Engines". Profitieren werden hiervon vor allem Tessellation Anwendungen, da die Leistung bis zu dreimal so hoch liegen soll wie bisher bei der HD 5870. Ebenso wie bei der "Cypress" GPU, vertraut AMD beim Speicherinterface auf ein Derivat mit 256 Bit und GDDR5-Speicher. AMD taktet die Radeon HD 6970 GPU mit 880 MHz, den 2GB großen GDDR5 Speicher mit 1.375 MHz. Unter Last gönnt sich die Karte laut AMD maximal 250 Watt, im Idle sind es 20 Watt. Diesbezüglich sind ein 6-Pin Anschluss sowie ein 8-Pin Anschluss auf der HD 6970 Grafikkarte vorgesehen. Im Windows-Betrieb taktet der Chip/Shader nur noch mit 250 MHz und der Speicher mit 150 MHz. Über die Neuerung PowerTune wird die Leistungsaufnahme begrenzt und ein überschreiten eines bestimmten Richtwertes verhindert. Das hat zu Folge das dementsprechend die Taktraten entweder abgesenkt oder wenn es die Leistungsaufnahme erlaubt, wieder auf den Referenztakt angehoben werden. In der Praxis soll ein heruntertakten in Spielen jedoch so gut wie nicht erfolgen, da die Grenzwerte recht hoch angesetzt wurden, laut AMD. Die "Grenze" kann zusätzlich vom Anwender um 20 Prozent erhöht beziehungsweise abgesenkt werden. Ob ein Anheben die Garantie zum erlöschen bringt muss nochmals abgeklärt werden, da es rechtlich umstritten ist, wenn die Funktion hierzulande im Treiber Menü angeboten wird und nicht explizit darauf hingewiesen wird.

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Im Treiber gibt es eine neue Qualitätsstufe "EQAA" für die HD 6900-Serie, deren Funktionsweise der von NVIDIAs CSAA entspricht. Eine Besonderheit ergab sich weiter im Testverfahren, da eine Veränderung der Filterqualität wie bei der HD 6870 nicht gegeben ist. Kurz: AMD hat kurzerhand die Default-Einstellungen im Catalyst Treiber heruntergesetzt. Um eine gleichermaßen gute Filterqualität im Vergleich gegenüber den anderen Grafikkarten zu nutzen, stellten wir diese auf High-Quality. Die Unterschiede in der Performance sind am Ende zwar nur marginal spürbar in Spielen, aber dennoch vorhanden.


GTX 570
HD6950
HD6970
HD6870
HD6850
unit
Codename
GF110
RV940/Cayman
RV940/Cayman
RV940/Barts
RV940/Barts
-
Process
40
40
40
40
40
nm
Transistors
3000
2640
2640
1700
1700
millions
Stream Procesors
480 (1D)
352 (4D)
384 (4D)
224 (5D)
192 (5D)
-
Texture Mapping Units
60
88
96
56
48
-
Raster Operation Units (ROPs)
40
32
32
32
32
-
Core clock
732
800
880
900
775
MHz
Shader clock
1464
800
880
900
775
MHz
Memory
1024
2048
2048
1024
1024
MB
Memory interface
320
256
256
256
256
Bit
Memory clock
1900
2500
2750
2100
2000
MHz x2 (DDR)
Memory bandwith
152000
160000
176000
134400
128000
MB/s
Shader-Model
5.0
5.0
5.0
5.0
5.0
-
Dual/Triple SLI/CF support
/
/
/
/
/
-
Bus Technology
PCIe 2.1
PCIe 2.1
PCIe 2.1
PCIe 2.1
PCIe 2.1
-
Form Factor
Dual
Dual
Dual
Dual
Dual
slot
Preis
ab ~260
ab ~330
ab ~199
ab ~149



Die HD 6970 Grafikkarte im Referenzdesign weist eine Länge von knapp 27,5 cm auf und ist nur unwesentlich länger als noch die HD 5870. Der Dual-Slot Kühler mit 80mm Radial Lüfter kühlt die GPU über einen Kupferblock und der Vapor-Chamber-Technik, wobei die Radeon HD 6970 komplett von einer Kunststoffhaube umgeben ist. Auf den Lieferumfang gehen wir im Referenzmodell von AMD nicht ein, da hier jeder Boardpartner für sich selbst verantwortlich ist.

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Als Anschlüsse gibt AMD den HD 6900 Karten je einen Dual- sowie Single-DVI-Link sowie zwei MiniDisplayport Anschlüsse in der Version 1.2 und einen HDMI 1.4a Anschluss mit (beides wichtig für 3D-Inhalte). Im vorliegenden Referenzdesign sorgen diese Anschlüsse außerdem dafür, dass jede Radeon HD 6900 Karte vier Displays direkt ansteuern kann. Mit Hilfe von Chain-Linked-Displays (DP 1.2) und Displayport 1.2 ist jede Radeon HD 6900 Karte in der Lage, bis zu sechs Displays mit Eyefinity anzusteuern. Bis zu vier Grafikkarten können über zwei CrossFire Anschlüsse angesteuert werden. Eine weitere Besonderheit ist das eingesetzte Dual-Bios,mit dem der Anwender die Werkseinstellungen beibehalten kann und über einen Schalter ein zweites modifiziertes Bios nutzt.
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