Test CD Player/ DAC „Roksan K3 CD Di“

Audiophile Glanzvorstellung

CD Player/ DAC „Roksan K3 CD Di“

Der fulminante Auftritt des Roksan K3 Vollverstärkers bei Technic3D hat uns bewogen, auch das optisch ähnliche Partnergerät, den CD-Player/ DAC „K3 CD Di“ der britischen High End Manufaktur näher in Augenschein zu nehmen. Ebenso wie der K3 Vollverstärker zeigt sich der K3 Player zurückhaltend gestaltet, aber innen und außen hochwertig ausgeführt und tadellos verarbeitet.

Die Front des K3-Players ist in den Ausführungen Charcoal (Schwarz) oder Anthracite (Silber) zu haben

Das solide Kunststofflaufwerk fällt dabei nicht aus dem Rahmen und auch mit dem Texas Instruments Wandlerchip PCM 1798 wurde ein hochwertiges Bauelement ausgewählt. Die fünfjährige Roksan-Garantie dürfte selbst besonders kritische Gemüter beruhigen.

Das solide wirkende Kunststofflaufwerk agiert schnell und geräuscharm

Die Möglichkeiten

Der Di-Zusatz (Digital integrated) in der Namensgebung des K3 CD-Players macht deutlich, dass der intern arbeitende Digital- Analogkonverter auch als separater DAC zur Wandlung von digitalen Musikfiles in analoge Spannungssignale zur Verfügung steht. Damit wird dem High End-orientierten Anwender die Möglichkeit gegeben, die meist schwache Wiedergabequalität üblicher Rechner-Soundkarten zu meiden und gespeicherte Musikfiles mit bis zu 192 kHz/ 24 Bit in hoher Qualität zu wandeln. An den Chinch-Buchsen (R L) auf der Geräterückseite stehen dann die analogen Hochpegelsignale für den Verstärker zur Verfügung.

Die Anschlusselemente auf der Geräte-Rückseite sind übersichtlich angeordnet und deutlich beschriftet

Leider sucht man vergeblich nach einem USB-Eingang, sodass für die Datenübertragung von heutigen Computern zum K3-Player ein Adapter notwendig ist, der die USB-Signale des Rechners auf S/PDFI- Coax anpasst. Mit dem Manunta „HiFace Two“ stände ein passender, klanglich hochwertiger Konverter im Netz zur Verfügung. Dieser schlägt jedoch mit weiteren 150 € zu Buche.

Der Manunta „HiFace Two“ bereitet USB-Signale für den Coax- Eingang der DAC-Sektion des Players auf

Neben der CD- und DAC-Funktion bietet der K3 Player dem Nutzer eine weitere Betriebsart an. Aktiviert man diese als „DIGITAL OUTPUT“ bezeichnete Funktion, wird der Datenstrom einer abgespielten CD über die digitalen Schnittstellen zur externen Digital- Analogwandlung zur Verfügung gestellt.

Problemlose Handhabung

In der Praxis zeigt sich der K3 CD Di benutzerfreundlich und robust. Angefangen vom gut lesbaren Display über die flott und seidenweich laufende CD-Schublade bis hin zu den verzögerungsfrei regierenden Playerfunktionen stimmt hier so gut wie alles. Neben den Gerätetasten mit ihrem angenehmen Rebound lässt sich das System auch über die wertig anmutende, handliche Systemfernbedienung tadellos steuern.

Sehr handlich und wertig ausgeführt: Die Systemfernbedienung

Als nicht besonders ergonomisch stellen sich allerdings die nur schwer erkennbaren Tastensymbole der silbernen Frontausführung wie auch die kontrastarme Beschriftung der Fernbedienungstasten dar.

Informatives Display, aber schlecht erkennbare Tasten-Symbole der Frontausführung in „Silber“

Als nettes Schmankerl empfangen wir das nach unten strahlende, farbige Licht, welche den DAC-Betrieb oder die digitale Datenausgabe des CD-Laufwerks signalisiert. Bei heller Umgebung ist allerdings von der bunten Leuchtkraft nicht mehr viel zu erkennen. Die Bedienungsanleitung liegt ausschließlich in Englisch vor und beschränkt sich auf das Wesentliche.

Im Alltag überzeugt der CD-Player mit ausgezeichneter Fehlerkorrektur beim Lesen stark verschmutzter oder zerkratzter CD-Scheiben und gibt auch Hybrid-Superaudio-CDs fehlerfrei und ohne Aussetzer wieder. Weiterhin nimmt er Selbstgebranntes im CD-R und CD-RW Format entgegen und spielt solche Scheiben ebenfalls sicher und störungsfrei ab. Selbst bei heftigen Trittschall-Erschütterungen lässt er sich bei seiner Abtastarbeit nicht aus dem Takt bringen. Alle Achtung!

Daten und Messwerte

Einen Blick auf die Daten des CD-Players lassen nur Gutes erkennen. Die CD- Sektion glänzt mit einem sehr ausgeglichenen Frequenzgang sowie mit fast nicht mehr messbaren Klirrwerten, einem sehr guten Signal-Rauschabstand und bester Kanaltrennung.
Als kopplungsfreundlich erweisen sich die hohe Ausgangsspannung von ca. 2 Volt und der relativ niedrige Ausgangswiderstand von gemessenen 100 Ohm am Chinch-Ausgang.

Der DAC-Bereich akzeptiert Musik-Files im PCM-Format, weist aber DSD-Dateien ab. Dieses Verhalten reicht für eine qualitativ hochwertige HiRes-Wiedergabe absolut aus, stellt allerdings nicht den Stand des gegenwärtig Machbaren dar.

Klang CD-Player

Bei der Wahl der Spielpartner gab‘s im Klangtest keine Kompromisse: Der Roksan-Player durfte an unserem Referenz-Team, bestehend aus nuVero 110 und Roksan K3 Vollverstärker mit bewährter Verkabelung zeigen, was klanglich in Ihm steckt. Fast schon traditionell starteten wir mit dem Erbe von Chris Jones in Form seiner unvergleichlichen Songwriter-CD „Moonstruck“.

Schon nach der ersten Minute war aber klar, dass unser Belden-Neutrik NF-Kabel hier zu bassstark und gleichzeitig einen Tick zu analytisch agierte. Mit dem Harmonic Tech „Truth-Link“ wurde nach einigen Versuchen dann das „richtige“ Kabel für den Player gefunden.

Nun brannte die Roksan-Nubert-Kette mit der von Stockfisch Records perfekt produzierten CD ein Feuerwerk aus Dynamiksprüngen jeder Tonlage, atemberaubenden Tiefstbässen und farbstarken Gitarrenklängen ab, dass den Testhörern nur das Wort „großartig“ zur Klangbeschreibung einfiel.

Das Harmonic Tech „Truth-Link“ NF-Kabel

Das Test-Team entschied sich anschließend für das Clapton-Livekonzert „unplugged“. Schnell geleitete uns der CD Di mit seinen Partnern in den Konzertraum, ließ uns Platz nehmen und in den Klängen versinken. Oder aufspringen und in den Beifallssturm einfallen. Selten haben wir Eric Clapton so emotional mitnehmend erlebt, wie in diesem intim anmutenden Konzert vor einer überschaubaren, aber mitreißenden Zuhörerschaft. Gab es hier noch etwas zu kritisieren? Vielleicht, dass man fast eine Stunde lang die nackte Realität aus den Augen verloren hatte…

Wir trieben nun die klanglichen Anforderungen auf die Spitze und schoben die Hybrid-SACD „Organ Tresures“ in den Player. Was wir nun bei Bachs Orgelkomposition „Tokkata und Fuge in D-Minor“, gespielt von Mattias Wagner erlebten, führte zu Kopfschütteln, ungläubigen Blicken und breitem Grinsen zugleich. Standen wir jetzt vor der riesigen Orgel im Kirchenschiff oder saßen wir im Sessel vor einem Lautsprecher? Wenn es auch kaum zu glauben war, das letztere entsprach der Realität.

Angesichts dieser klanglichen Machtdemonstration über Kritik an Einzeldisziplinen zu sinnieren, käme Erbsenzählerei gleich. Der Roksan K3 CD Di Player machte eindrücklich klar, dass die gute alte CD auch im Zeitalter von HiRes-Audio und Vinyl-Renaissance durchaus noch in der Lage ist, audiophile Musikerlebnisse höchster Emotionalität zu kreieren.

Klang Digital-Analogwandler (DAC)

Für den Klangtest der DAC-Sektion wählten wir als Datenquelle den Fiio X3 III HiRes-Player, dessen hervorragend neutrales Klangverhalten von uns sehr geschätzt wird. Über den Line/ Coax-Ausgang stellt der FiiiO seine gespeicherten Musikfiles in digitaler Form als PCM- Datenstrom zur Verfügung, sodass diese über das Klinken-Chinch-Kabel direkt in den Coax-Eingang des Roksan-DAC gelangen können. Der Roksan K3 Vollverstärker wie auch die nuVero 110 wurden als Testpartner beibehalten.

Es war keine Überraschung, dass sich auch beim Wandler die hohe klangliche Qualität des CD-Players widerspiegelte. Ein Höchstmaß an Präzision und Informationsreichtum wird hier mit audiophilem Feingeist zu einer klanglichen Einheit von beeindruckender Ausdruckskraft verschmolzen. Vorausgesetzt, das Quell-Material besitzt die dazu erforderliche Qualität. Bereits bei dem anspruchsvoll produzierten Studioalbum „Peace Trail“ des Altmeisters Neil Young, welches dem Roksan mit 16 Bit/ 44 kHz zugespielt wurde, wusste der DAC die meist düster-spannende Stimmung der Songs mit schönem Bass und feiner Durchzeichnung beeindruckend zu reproduzieren und setzte damit schon einmal ein Zeichen.

Die Cover-Rückseite des Albums "Peace Trail" von Neil Young

Sein ganzes Können durften wir dann aber bei Mozarts „Violin Conzerto in D major, KV 218 Allegro“, (Marianne Thorsen/ Trondheim Solistene) mit 24 Bit/ 96 kHz aufgelöst, bestaunen. Das seidige, ultra-feindynamische Violinenspiel Thorsens in realer Relation zu den komplexen, hochpegeligen Einsätzen des Orchesters darzustellen, ist die primäre Herausforderung dieser Aufnahme. Der Roksan-Wandler bestand sie mit Bravour und führte seine Partner Roksan R3 Vollverstärker und nuVero 110 zu einer Traumvorführung, die der Realität verdammt nahe kam.

Fazit

Der Roksan „K3 CD Di“ ist ein CD-Player, der in seinem Gehäuse auch einen vollwertigen Digital-Analogwandler beherbergt. Wer seine geliebte CD-Sammlung in bester Qualität traditionell über einen Player abspielen möchte aber bereits über viele hochwertige Musikfiles auf der Festplatte seines Rechners verfügt, hat mit dem Roksan K3 CD Di Player das absolut Richtige im Visier. Das stabile, tadellos verarbeitet Gerät lässt sich über die Systemfernbedienung komfortabel steuern und auch sonst problemlos handhaben. Die kontrastarmen Beschriftungen der Frontausführung in „Silber“ wie auch der Fernbedienungstasten trüben das gute Bild des Handlings allerdings ein wenig.

Im praktischen Gebrauch überzeugte der CD-Player mit hervorragender Fehlerkorrektur und weitgehender Unempfindlichkeit gegen Trittschall. Er akzeptiert CD-R und CD-RW Formate und liest bei Bedarf die digitalen CD-Rohdaten zur externen D/A-Wandlung aus. Dem Schnittstellenkonzept des DAC fehlt leider ein USB-Dateneingang, sodass ein zusätzlicher Adapter für den Anschluss an moderne Rechner notwendig wird.

Die CD-Player- wie auch die DAC-Sektion besitzen Klangqualität auf High End-Niveau. Diese ist vor allem durch ein hohes Maß an Präzision und eine beeindruckende Musikalität gekennzeichnet. Der Roksan K3 CD Di Player ist deshalb unsere neue CD-Player/ DAC Klangreferenz.

Bewertung

CD Player/ DAC „Roksan K3 CD Di“

Technische Daten: https://www.roksan.com/en/product-ranges/k3/k3-cd-player/
Preis : 1699,- Euro

Das sollten Sie wissen
Ab Januar 2020 orientiert sich die Bewertung im Bereich AUDIO ausschließlich am Qualitäts-Optimum der jeweiligen Produktgruppe. Die Preis-Leistungsbewertung wird gesondert erstellt und berücksichtigt neben der Produktqualität auch Ausstattungsumfang und besondere Produktmerkmale. Der Bewertungsschlüssel wurde entsprechend angepasst.

Bei der Wahl der Bewertungskriterien des vorliegenden Tests wurden Art und Bauform des Players berücksichtigt. Die Klangbewertung basiert auf den besten Einzelergebnissen des Klangtests.

Praktischer Gebrauch (30 %)
Gestaltung und Ausführung1,0
Ausstattung und Funktion1,8
Handling1,3
Note1,4
Klangrelevante Daten und Messwerte (10 %)
Note1,0
Klang CD-Player (40 %)
Note0,9
Klang DAC (20 %)
Note1,0

Gesamtnote:

1,1

Testurteil:

sehr gut

Preis-Leistung:

sehr gut


award top blacks



Bewertungsschlüssel
0,6 - 0,9ausgezeichnet
1,0 - 1,5sehr gut
1,6 - 2,5gut
2,6 - 3,5akzeptabel
ab 3,6verbesserungsfähig