Die vom deutschen HiFi-Vertrieb Dietmar Hölper vermarktete Box knüpft nämlich an die Tugenden ihrer großen Schwester, der indiana line Tesi 661 an, die bei Technic3D im Test kürzlich einen unglaublichen Auftritt hinlegte. Für gerade einmal 329 Euro erhält man mit der der Tesi 261 ein Lautsprecher-Pärchen, welches nicht nur gefällig aussieht, sondern auch durchdacht gestaltet und bestens verarbeitet ist.
Das klassische Zweiwegsystem in Bassreflextechnik wird durch einen 16 cm Tief-Mitteltöner und einer 26 mm Hochtonkalotte zum Leben erweckt. Die Arbeit der beiden Chassis kontrolliert eine Frequenzweiche, welche mit einer Flankensteilheit von 12 dB/ Oktave agiert und die Trennung der Frequenzbereiche bei 2500 Hz veranlasst.
Während indiana line beim Tief-Mitteltöner auf eine Konstruktion mit Stahlpress-Korb, Polypropylen- Membran und Phase Plug setzt, wurde der Hochtöner mit einer Seidenkalotte bestückt. Diese hat sich bereits in der hochwertigen DIVA-Serie durch ihre sanfte Spielweise mit schöner Detailauflösung bewährt.
Die Bassreflexöffnung ist nach vorn gerichtet und ermöglicht so eine wandnahe Aufstellung der Box. Auf ein Bi-Wiring Terminal hat indiana line sinnvollerweise verzichtet und stattdessen ein Single-Wiring Terminal mit Anschlussklemmen guter Qualität verbaut. Diese sind allerdings (wie schon bei der Tesi 661) etwas kurz geraten.
Verstärkerfreundliche Messwerte
Die messtechnische Untersuchung der elektroakustischen Eigenschaften ergab Werte, die man als praxisgerecht und verstärkerfreundlich bezeichnen kann. Der Impedanzverlauf zeigt sich wellig und schwankt im hörbaren Frequenzbereich zwischen 4 und etwa 20 Ohm. Damit stellt sich die Tesi als 4 Ohm-Box dar, die keine besonderen Anforderungen an die Laststabilität des (Transistor-) Verstärkers stellt. Dies trifft auch für den Phasenverlauf zu, der die 45 Grad-Marke an keiner Stelle nennenswert überschreitet. Einen guten Dämpfungsfaktor (um die 30 bezogen auf 4 Ohm) sollte der Verstärker aber schon aufweisen.Beim Messen des Pegel-Frequenzganges ergab sich ein Kennschalldruck von 85 dB/ 2V/ m (entspr. 1 Watt an 4 Ohm Impedanz). Der vom Hersteller angegebene Wert von 91 dB bezieht sich auf eine Mess-Spannung von 2,83 V, was einem Leistungsumsatz von 2 Watt an 4 Ohm entspricht. So oder so gemessen, der Wirkungsgrad ist sehr ordentlich, sodass man bei der Tesi bereits mit einer Verstärkerleistung von etwa 40 Watt pro Kanal in den Bereich der Grenzlautstärke vordringt.
Der Verlauf des Frequenzganges zeigte sich recht glatt ohne die oft anzutreffende Erhöhung im Bassbereich. Hier liegt eine neutrale, ehrliche Abstimmung vor. Die Grenzfrequenz-Angabe des Herstellers von 45 Hz konnten wir bestätigen. Sie basiert auf einen Pegelabfall von 6 dB. Dieser Wert lässt einen satten Tiefbass erwarten.
Einrichten der Stereoboxen
Die Aufstellung erwies sich im Test als weitgehend unkritisch. Man kann die Lautsprecher wandnah oder etwas abgerückt platzieren und sollte die Schallachse der Boxen direkt oder ganz leicht eingedreht auf den Hörplatz richten. Bei der Verstärker-und Kabelwahl ist es sinnvoll, lebendig-offene spielende Typen zu wählen.Obwohl wir obiges beherzigten, wollte uns der Tesi-Sound zunächst nicht so recht begeistern. Ja, das Klangbild zeigte sich homogen und angenehm, der etwas konturenarme Bass mischte sich aber in den unteren Mittenbereich ein, was dem Klangbild einen Tick Klarheit und Durchzeichnung kostete. Der kleine, aber für den Klanggourmet entscheidende Fortschritt stellte sich ein, als wir die Tesi nach einigem Probieren auf die „RDC 2- Kegel“ von Clearlight Audio stellten.
Nicht nur der Bass hatte nun das ersehnte Maß an Präzision und Kontur, sondern das gesamte Klangbild präsentierte sich eine Nuance transparenter und luftiger. Die ca. 50 Euro für die insgesamt 6 RDS-Absorber sind also gut angelegtes Geld. Hier bleibt aber Platz zum Experimentieren.
Audiophile Spielweise
So eingerichtet stellte die kleine Italienerin ihre Ausdruckskraft dann im Hörraum eindrucksvoll unter Beweis.Bei Eric Claptons „Still I Do“ wusste sie Emotion und Atmosphäre zu transportieren, einfühlsam-groovend dann der Auftritt von Jen Chaplin mit Begleitung von Saxophon und Kontrabass in „Master Blaster“. Einfach klasse! Wunderbar plastisch und ausdrucksstark danach Alan Taylors Stimme im Stück „Let The Music Flow“, welche die Tesi zum Greifen nah zwischen und vor die Boxenachse platzierte.Auch Pop und Rock mit hohem Pegel stellen die Tesi vor keinerlei Probleme. Den Klassiker „ My Frieds“ von den Red Hot Chili Peppers fegte sie den Testern mit Zug und Pranke nur so um die Ohren, verschonte uns aber mit quälenden Härten. Erst bei brachialen Pegeln weit über Zimmerlautstärke verlor das Böxchen etwas an Übersicht und Kontrolle. Als Partykracher versteht sich die Tesi halt nicht.
Die Konkurrenz
Nuberts nuBox 325 Jubilee, hier kürzlich mit sehr gut getestet, liegt in einer etwas höheren Preisklasse. (450 Euro pro Paar einschl. Versand) Die nuBox 325 besitzt den tieferen Bass und eine höhere Grenzdynamik. Die Tesi 261 kontert mit sanfteren Höhen und der leicht emotionaleren Spielweise. Einen klaren Sieger sehen wir in diesem Klangvergleich nicht, würden aber der Nubert einen kleinen Vorteil einräumen.Fazit
Die passive Kompaktbox „Tesi 261“ des italienischen Labels „indiana line“ zeigt sich bestens verarbeitet und ist mit wertigen Chassis bestückt. Die in Walnuss- oder Eiche dunkel- Dekor erhältliche Oberfläche verleiht der 2-Wege-Box eine gefällige Optik. Zum guten Gesamteindruck trägt auch die passgenaue Frontabdeckung bei, welche die Chassis wirksam vor Beschädigungen schützt.Die Messwerte beweisen, dass die Box nur geringe Anforderungen an den Verstärker stellt. Mit einem Mittelklasse-Amp, welcher einen anständigen Dämpfungsfaktor aufweist und etwa 2x 40 Watt Sinusleistung erbringt, ist man bei der Tesi gut aufgestellt.
Den grundlegenden Klangcharakter der italienischen Kompaktbox kann man mit harmonisch-entspannt umschreiben. Der tiefreichende, raumfüllende Bass fügt sich gut ins übrige Klanggeschehen ein und sorgt für einen „erwachsenen“ Sound.
Im Test gewann das Klangbild durch Einsatz der „RDC 2“- Kegel von Clearlight Audio als Boxenfüße noch einmal deutlich an Basskontur und Durchzeichnung, was der Box eine für die Preisklasse herausragende Klangqualität bescherte.
Zusammen mit den sechs RDC-Absorbern kostet das Tesi-Pärchen gerade einmal 385 Euro. Für dieses Geld erhält der anspruchsvolle HiFi-Hörer verstärkerfreundliche Lautsprecher, die weit über ihr Preisniveau spielen und in vielen Räumen einsetzbar sind. In ihrer Preisklasse kann die indiana line Tesi 261 daher fast schon als Entdeckung gelten.
Test-Equipment:
Verstärker/ CD-Player: Teufel CD-Receiver KB 62 CR
Zuspieler: High Res-Player FiiO X3 Mk3, Plattenspieler Thorens TD 166 Mk VI
LS-Kabel: inakustik „Atmos Air“
Hersteller-Angaben
Konstruktionsprinzip | 2 Wege Kompaktlautsprecher mit Bassreflex Öffnung |
Belastbarkeit | 30 - 120 Watt |
Impedanz | 4 - 8 Ohm |
Übertragungsbereich | 45 - 22.000 Hz |
Wirkungsgrad (2,83 V /1 m) | 91 dB |
Tief- /Mitteltontreiber | 160 mm - Polypropylen Membran, Phase Plug, Stahlpress-Korb |
Hochtöner | 26 mm Seidenkalotte mit Diva Membran |
Übergangsfrequenz | 2.500 Hz |
Flankensteilheit | 12 dB |
Abmessungen | b 180 x h 362 x t 275 mm |
Gewicht | 5,8 kg |
Besonderheiten | magnetisch geschirmt |
Gehäuseausführung | Walnuss Dekor oder
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Preise
Boxenpaar: 329,00 Euro, einschl. Versand innerhalb Deutschlands durch "Hifi Vertrieb Hölper" https://www.dietmar-hoelper.de6 x Absorber (Clearligt Audio RDC 2): ca. 54 Euro einschl. Versand innerhalb Deutschlands
Anbieter: u.a. „PhonoPhono“ https://www.phonophono.de
Hinweise:
Die Bewertung bezieht sich in allen Punkten auf Art und Preis des Produktes.Die Klangbewertung bezieht sich auf eine optimale Einrichtung der Stereoboxen unter Verwendung der RCD 2- Absorber von Clearlight Audio.
Bewertung
Gestaltung und Verarbeitung | 20 /20 Punkte |
Daten und Messwerte | 9,5 /10 Punkte |
Bass-Performance | 9,5 /10 Punkte |
Tonale Ausgewogenheit / Natürlichkeit | 10 /10 Punkte |
Dynamik | 8,5 /10 Punkte |
Transparenz / Detailauflösung | 9 /10 Punkte |
Raumabbildung / Ortbarkeit | 10 /10 Punkte |
Gesangsstimmen und Sprache | 9,5 /10 Punkte |
Hochtonqualität | 5 / 5 Punkte |
Klang bei unterschiedlichen Pegeln | 4 / 5 Punkte |
Gesamt: |
95 /100 Punkte |
Note: | 1,0 |
Testurteil: | sehr gut |
Bewertungs-Schlüssel
Punkte: 100 - 91 | Note: 0,6 - 1,4 Testurteil: sehr gut |
Punkte: 90 - 80 | Note: 1,6 - 2,4 Testurteil: gut |
Punkte: 79 - 67 | Note: 2,6 - 3,4 Testurteil: zufriedenstellend |
Punkte: 66 - 50 | Note: 3,6 - 4,4 Testurteil: mäßig |
Punkte: 49 - 0 | Note: 4,6 - 6,0 Testurteil: unzureichend |