Test: Aktive Kompaktbox Nubert nuPro X-3000 RC

Smarte Verführerin

Aktive Kompaktbox Nubert nuPro X-3000 RC

Mit der nuPro X-3000 RC trifft der schwäbische Boxenspezialist Nubert den modernen Zeitgeist. Von der Netzversorgung über die Signalverarbeitung bis zum Endverstärker wurde die gesamte Technik voll digital ausgelegt und in ein hochwertig verarbeitetest, modern gestyltes Gehäuse gepackt.

Vielfältige digitale und analoge Möglichkeiten der Signal-Einspeisung (u.a. Bluetooth mit aptX-HD) lassen kaum Wünsche offen und selbst die Verbindung eines X-3000- Stereopaares kann völlig drahtlos vorgenommen werden.

Nubert bietet die X-3000 RC in den Schleiflack-Ausführungen Weiß oder Schwarz an und beziffert den Kaufpreis über den Direktversand einschl. Versandkosten innerhalb Deutschlands aktuell mit 645,- € pro Box.

Ansehnlich und mit 30 x 18,5 x 23 cm (HxBxT) noch recht kompakt eignet sich die X-3000 RC für viele Aufstellungsorte

Originaltext Nubert: „Somit empfehlen sich die Modelle der X-Serie aufgrund ihrer vielfältigen Anschluss- und Einsatzmöglichkeiten sowie ihrer herausragenden Klangqualität für den Einsatz als professionelle Abhörmonitore in Produktionsumgebungen ebenso wie als Schallwandler in Stereoanlagen mit High-End-Niveau, als moderne Multimedia-Speaker für Gaming und Entertainment oder auch als TV- und Heimkinoboxen für ein besonders anspruchsvolles Publikum.“

Wenn das keine Ansage ist…
Wir gingen im Test vor allem der Frage nach, ob neben der multimedialen Kompetenz auch die klanglichen Fähigkeiten der kompakten Nubert X-3000 RC tatsächlich eine Option für den anspruchsvollen, am High End orientierten Hörer darstellen.

Das Konzept

Konsequent greift Nubert die Möglichkeiten heutiger Digitaltechnik auf und vereint ein leistungsstarkes Schaltnetzteil, Frequenzweiche, die DSP-Steuerung, Bluetooth-Module, Class D-Endstufen mit 150 Watt (RMS) elektrischer Leistung pro Kanal und ein Display mit Steuertasten in jedem Böxchen.
Im Gegensatz zu gebräuchlichen Class-D-Verstärkern, die ein analoges Eingangssignal verlangen, hat Nubert die Verstärkerkanäle jedoch voll digital ausgelegt. Unter Einsatz des Digital-Soundprozessor- und Class D-Verstärker/ Controller- Chips „D2-92634“ von Intersil wird die komplette Signalverarbeitung und Verstärkung bis zur „letzten Meile“ ausschließlich digital ausgeführt. Dies betrifft auch die analogen Eingangssignale über Cinch und XLR, welche nach Erhalt umgehend digitalisiert werden.
Die Vorteile dieses „Digitalverstärkers“ zeigen sich durch deutlich verringertes Rauschen und extrem geringe Signalverzerrungen mehr als deutlich.

Der Elektronik-Block

Da geraten schon fast die Treiber aus dem Blickfeld des Betrachters. Sollten sie aber nicht, denn bei aller Spitzen-Elektronik sind sie letztlich der entscheidende Faktor für den Klang. Nubert trägt dieser Tatsache mit einem neu konzipierten 148 mm Tief- Mitteltöner Rechnung, bei dem die Entwicklungsschwerpunkte auf geringe Verzerrungen, ein gutes Rundstrahlverhalten und hohe Maximalauslenkungen für kraftvoll tiefe Bässe gelegt wurden.

Im neuen Tief- Mitteltöner arbeitet eine Polypropylen-Verbund Membran

Die Abstrahlung hoher und höchster Schall-Frequenzen vertraut man in der X-3000 dem ebenfalls frisch entworfenen Tweeter an, der eine 25 mm Gewebekalotte zur Erzeugung der Schallwellen nutzt.
Um die verzerrungsfreie Auflösung des Hochtonbereiches zu optimieren, erhielt der Kalottenantrieb eine gegenüber dem in der A-Klasse eingesetzten Vorgänger eine verbesserte Dämpfung. Der neue Hochtöner zeichnet sich weiterhin durch ein sehr gutes Rundstrahlverhalten aus, das der räumlichen Abbildung zugutekommen soll.

Der Hochtöner trägt eine Gewebekalotte mit 25 mm Durchmesser

Tatschlich offenbarte das X-3000 Stereopaar im Klangtest einen sehr fein und unaufdringlich wirkenden Hochtonbereich und glänzte durch eine bemerkenswert plastische Raumabbildung.
Die Box arbeitet nach dem Bassreflex-Prinzip, wobei das Bassreflexrohr nach hinten atmet. Dies ist einer wandnahen Aufstellung allerdings nicht gerade förderlich.


Gestaltung und Ausstattung

Das bestens verarbeitete und professionell lackierte Gehäuse aus MDF hinterlässt einen optisch und haptisch ausgesprochen wertigen Eindruck. Die passgenauen Chassis- und Displayeinlässe tragen hierzu wesentlich bei. Befestigungsschrauben sind nur am Displayrand sichtbar.

Die nuPro X-3000 RC hinterlässt einen rundum wertigen Eindruck

Die Rückseite wird von einer bündig eingelassenen Metallplatte dominiert, welche auf der Innenseite die gesamte Elektronik trägt und mit den nach außen geführten Anschlüssen die Signalübertragung sicherstellt. Gleichzeitig dienen die dort aufgebrachten Kühlrippen zur Ableitung der Verstärker-Wärme. Das alles ist stabil und solide ausgeführt und gibt keinen Anlass zu irgendwelcher Kritik.

Die Boxenrückseite wird vom Bassreflexrohr und der Anschlussplatte dominiert

Etwas arg einfach wirken dagegen die vier flachen Gummifüßchen, auf welchem das Lautsprechergewicht von 6,6 kg ruht. Aber o.k., die Boxen stehen darauf kippsicher und rutschfest. Es lohnt sich aber in klanglicher Hinsicht auf jeden Fall, mit Absorbern zu experimentieren. So bietet Nubert die "Doublette " von Inakustik als Zubehör recht günstig an. (32,- €/ 4er-Set)

Weiterhin werden auf dem Gehäuseboden vier M5- Gewindeeinlässe sichtbar, mit deren Hilfe man die X-3000 z.B. auf das Boxenstativ BS-652 (219,- €/ Paar) passgenau anbringen kann. Dies ist sicher nicht nur aus optischen Gründen eine sehr sinnvolle Option, zumal sich im Test eine freie Aufstellung als klanglich optimal erwiesen hat.

Die wertigen Nubert Boxenstative BS-652 gibt es in drei Ausführungen

Neben der handlichen Fernbedienung legt Nubert jeder Box eine magnetisch anklippbare Frontabdeckung und einen kompletten Kabelsatz ordentlicher Qualität zum Netz- und Signalanschluss bei. Sogar einen USB-HDMI Adapter findet man im Karton. Das Netzkabel ist schön flexibel, satte 3 Meter lang und erreicht somit fast immer eine Steckdose.

Die handliche und mit einer Metallplatte abgedeckte Fernbedienung reiht sich mit den gummierten Tasten nahtlos in die tadellose Produktgestaltung der X-3000 ein


Gut gelöst: Die magnetisch anclippbare Frontabdeckung

Alles bestens? Fast. Denn wie bereits schon bei früheren Tests kritisiert, vermissen wir die Beigabe einfacher Schaumstoff-Stopfen für das Bassreflexrohr. Hiermit hätte man neben der „elektrischen“ Klangregelung die Möglichkeit, den Bass z.B. bei wandnaher Aufstellung der Boxen besonders wirkungsvoll und klangschonend zu reduzieren.

Der Ausstattungs-Umfang hinsichtlich der Gerätefunktionen ist immens. Mit fünf digitalen Eingängen, (2x Coax, 2x Optical, 1x USB) einem analogen Cinch-Eingang und einem XLR- Eingang ersetzt die X-3000 RC glatt eine teure Vorstufe.
Die Digitaleingänge akzeptieren dabei Auflösungen bis zu 24 Bit/ 192 kHz, was dem Stand der Technik gerecht wird. Der Sub- sowie der Link-Out sorgen zusammen mit dem kräftigen USB-Versorgungsport (5 V/ 1,5 A) für ein komplettiertes Anschlussglück per Kabel.

Solide und übersichtlich: Das Anschlussfeld

Trotzdem hätten wir uns aber noch einen zweiten Cinch-Analogeingang gewünscht. Neben dem wiederentdeckten Plattenspieler sind halt noch viele hochwertige CD-Player im Einsatz, die das Musiksignal nur analog über Cinchbuchsen herausgeben.

Fast schon selbstverständlich, dass Nubert mit der X-3000 auch die Drahtlos-Übertragung ermöglicht. Musik von Spotify & Co kann der mobil orientierte Hörer über den hochwertigen Bluetooth aptX-HD Standard komfortabel und mit guter Soundqualität vom Smartphone an die Lautsprecher übertragen lassen.
Die Coax-Drahtverbindung zwischen Master- und Slavebox bei einem Stereo-Paar erübrigt sich, wenn die herstellerspezifische Funkverbindung namens X-Connect für die Signalkopplung genutzt wird.
Diese WLAN-ähnliche Übertragungsoption garantiert ein hohes Maß an Zeitgleichheit und Verbindungs-Stabilität ohne jeden Informationsverlust durch Datenkompression, ersetzt die Kabelkopplung damit fast schon perfekt.

Die Liste der Möglichkeiten ließe sich weiter fortsetzen. Beschränken wir uns deshalb auf die Features zur Klangoptimierung.

Mit Hilfe der Fernbedienung besteht die Möglichkeit, die Basslautstärke um max. 10 dB abzusenken oder zu erhöhen. Ebenso hat der User die Option, auf die Wirkung des Mittel-Hochtonbereichs mit +/- 10 dB Einfluss zu nehmen. Nubert nennt diese Art der harmonischen Soundbeeinflussung „Klangwaage“.

Über das Steuerkreuz am Boxendisplay gelangt der User ins Einstellmenü, wo er u.a. die Grenzfrequenz-Limitierung für den Bassbereich vornehmen kann. Diese für die Raumanpassung wichtige Einstellung ist jedoch komfortabler übers Handy erreichbar, wenn Nuberts kostenlose X-Remote App installiert wurde.

Die App bietet auch Zugriff auf den 5-Band Equalizer für selektive Klangveränderungen und gestattet sogar eine automatische Raumeinmessung für den Bassbereich. Diese funktioniert allerdings bei Android-Geräten systembedingt nur mit dem USB-Messmikrofon „Nubert XRC Android Interface“ (36,- €).

App-Ansichten


Handling und Funktionssicherheit

Durch die umfangreichen Beigaben kann der ungeduldige Nutzer gleich nach dem Auspacken loslegen. Eine der Bedienungsanleitung beigelegte, sehr übersichtliche und toll bebilderte Schnellstart-Hilfe informiert über die ersten Schritte, sodass Frust durch fehlerhafte Bedienungen praktisch ausgeschlossen wird. Somit ist der Erstanschluss schnell vollzogen.

Braucht man eigentlich mehr? Im Normalfall wird der Musikfreund wahrscheinlich kaum Interesse an den ausführlich dargestellten Menüverzweigungen des Manuels bekunden, zumal die Beschriftungen aller Bedienungselemente einschließlich der Fernbedienungstasten und der Anschlussbuchsen so eindeutig sind, dass das alltägliche Handling weitgehend intuitiv bewerkstelligt werden kann.
Trotzdem ist er gut beraten, sich mit der grundlegenden Menü-Handhabung vertraut zu machen. So sind z.B. die Bluetooth-Verwaltung und erweiterte Sound-Einstellungen (ohne App-Aktivierung) nur über die Menüebenen zu erreichen.

Obwohl der Umgang mit Top- und Untermenüs für Unbedarfte eine gewisse Herausforderung darstellen dürfte, geht nach entsprechender Einarbeitung in die Menü-Logik alles sehr leicht von der Hand.
Im alltäglichen Umgang mit der Nubert-Box wird man überdies andere Dinge zu schätzen wissen. Die erfreulich große und eindeutige Displayschrift, die griffigen Tasten der Fernbedienung mit definiertem Druckpunkt und das übersichtlich gestaltete Anschlussfeld machen einfach Spaß und hinterlassen zufriedene Gesichter.

Zur Zufriedenheit der Nutzer tragen sicherlich auch Zuverlässigkeit und einwandfrei arbeitende Gerätefunktionen entscheidend bei. Selbst im Stress-Test gaben sich die Nubert-Boxen keine nennenswerte Blöße und glänzten mit funktions- und betriebssicherer Arbeitsweise.


Klangrelevante Daten und Messwerte

Mit je 150 Watt (RMS) Verstärkerleistung werden die beiden Chassis der nuPro mehr als üppig versorgt. Allerdings sagt diese Angabe noch nicht allzu viel über die letztlich verfügbare, verzerrungsfreie Maximallautstärke im Bassbereich aus.
Wirkungsgrad und Qualität des Bass-Chassis haben hierbei einen mitentscheidenden Einfluss. Im Test ermittelten wir im Stereobetrieb mit 3 m Entfernung zu jeder Box einen maximalen, noch verzerrungsarmen Basspegel von etwa 85 dB. Das geht weit über Zimmerlautstärke hinaus.
Ein Pegelmonster für Brachiallautstärken ist die X-3000 dennoch nicht.

Die untere Grenzfrequenz liegt im Bassbereich bei 40 Hz (-3 dB). Das ist ein für die Boxengröße guter Wert, der einen schönen Tiefgang erwarten lässt. Nach „oben“ fällt der Wiedergabepegel erst bei 20 kHz nennenswert ab. Diese Frequenz ist für erwachsene Menschen mittleren Alters aber schon weit außerhalb des Hörvermögens.
Die Überprüfung des Pegel-Frequenzverlaufes zeigte einen kleinen „Berg“ im Bassbereich zwischen 70 und 130 Hz. Auch im Hochtonbereich ab ca. 4 kHz ließ sich eine leichte Pegelerhöhung feststellen.
Diese tonale Grundabstimmung geht in Richtung „populärer Klang“ mit warmer Grundnote und deutlichen Höhen. Für eine Nubert-Box ist eine solche Klangnote eher ungewöhnlich.


Der Klang

Wir baten die aktive Nubert zuerst in unseren 15 qm großen, gut bedämpften Hörraum, platzierten sie wandnah auf einem größeren Regal und speisten das Musiksignal über den analogen Cinch-Eingang ein. Wie durch die Messergebnisse schon fast erwartet, erzeugte die X-3000 in diesem Umfeld eindeutig zu viel Bassvolumen.

Deutliches Absenken der Basslautstärke über die Klangregelungs-Optionen und das Anheben der unteren Grenzfrequenz auf den nativen Wert von 40 Hz brachten eine deutliche Verbesserung der Situation. Gesangsstimmen und Instrumente bekamen aber erst dann die ihnen zustehende Präsenz, als die Box mit ca. 40 cm Abstand zu jeder Wand auf Stands gestellt und das Bassreflexrohr mit Schaumstoff verschlossen wurde.

Damit „passte“ das Klangbild und präsentierte sich deutlich luftiger und freier. Nun war es da, das HiFi-Feeling, von recht natürlichen Klangfarben, körperhaften Stimmen und gut ins Klangbild eingebundener Bassbegleitung ausgelöst. Gleichzeitig offenbarte sich der Klangcharakter als angenehm geschmeidig mit seidig-klarer, nie aggressiver Hochtondarstellung bei glaubhafter Abbildung des Klangraumes.
Mit zurückhaltender Analyse aber durchaus musikalischem Ausdruck geriet Eric Claptons „I Still Do“ zu einem feinen Klangerlebnis, bei dem die X-3000 den unwiderstehlichen Drive des Songs und den markanten Stimmausdruck Claptons zur vollen Zufriedenheit der Tester herausarbeitete.

Bei freier Aufstellung ließen wir die X-3000 danach in unserem 40 qm großen Hörraum mit nur geringer Bassabsenkung und leicht angehobenem Mittel- Hochtonbereich agieren. Schon die ersten Klänge des neu produzierte Cat Stevens Albums „Tea For The Tillerman“ machten klar, dass die kompakte Nubert-Box tatsächlich diesen großen Raum klanglich auszufüllen vermochte.
Die nostalgischen Klänge im neuen Gewand reproduzierte die aktive X-3000 schwungvoll-rund mit leicht warmem Timbre, was alte Gefühle wieder aufblühen ließ.

An ihre Grenzen stieß die Box dann aber, als das von inakustik mit DMM Mastering auf Vinyl gebannte Jazz-Stück „Exactly Like You“ (The Ray Brown Trio Featuring Gene Harris) dargeboten wurde.
Von unserer Spitzen-Referenz, der Nubert nuVero 110 kennen wir diese Aufnahme hochdynamisch mit prächtigen Klangfarben und mitreißender Spielfreude. Aber auch aktive Kompaktboxen, wie z.B. die kürzlich von Technic3D getestete ABACUS C-Box 4 wussten das Jazz-Stück bereits erfreulich gut in Scene zu setzen. https://www.technic3d.com/article/audio/lautsprecher/2084-aktive-kompaktbox-abacus-c-box-4/1.htm

Die X-3000 präsentierte diese Aufnahme zwar durchaus ansprechend mit schöner Staffelung und beachtlichem Bassfundament, richtiges Feuer konnte sie bei den Zuhörern jedoch nicht entfachen. Hier wurde deutlich, dass die Box in Punkto Mittendynamik (Lebendigkeit) und Durchhörbarkeit keine Glanzlichter setzt. An highendigen Ansprüchen schrammt sie aus unserer Sicht deshalb recht deutlich vorbei.

Trotzdem: Viele anspruchsvolle HiFi-Fans werden den Klang der X-3000 mögen. Gibt er sich doch bassstark, relaxt und rund mit schöner Höhentransparenz. Zumindest über die Analogeingänge. Stellt sich also die Frage, wie die nuPro über ihre digitalen Eingänge und über Bluetooth klingt.
Wir ließen dazu Neil Youngs „Peace Trail“ mit 24 Bit/ 96 kHz Auflösung vom FiiO X3 MKIII wandeln und speisten ihn analog ein. Dann verglichen wir den Sound mit der über die digitalen Boxeneingänge gewandelten Musikdatei.

Ergebnis: Auch nach mehreren Versuchen konnte keiner der Tester im Blindtest einen Unterschied ausfindig machen. Mit Bluetooth (aptX-HD)- Kopplung klang die X-3000 dann allerdings einen Tick hemdsärmeliger und in den oberen Mitten und Höhen etwas angriffslustiger.

Der klangliche Unterschied zeigte sich aber nur marginal, sodass man bei leicht abgespeckten Ansprüchen den hohen Bluetooth-Standard durchaus als hochwertige Verbindung nutzen kann.


Fazit

Mit der nuPro X-3000 RC bringt Nubert einen in jeder Hinsicht smarten Lautsprecher auf den Markt. Mit allen erdenklichen digitalen und analogen Anschlüssen ausgestattet, lässt sich die aktive, sehr kompakte Box auch per Bluetooth mit aptX-HD hochwertig verbinden.
Sie ist damit äußerst vielseitig einsetzbar und kann nicht nur den Fernsehton verbessern oder den Gamer zum klanglichen Glück verhelfen, sondern sogar eine kleine Stereoanlage vollwertig ersetzen.

Neben der Fernbedienung lassen sich viele Funktionen optional auch mit Hilfe Nuberts X-Remote App per Handy oder Tablet steuern. Die App unterstützt sogar eine Raumeinmessung für den Bassbereich.

Praxisgerechte Daten und Messwerte paaren sich bei der nuPro X-3000 mit der nubert-typisch hohen Funktions- und Betriebssicherheit. Hochwertige Materialien und eine sehr gute Verarbeitung machen die ansprechend gestaltete Box darüber hinaus zu einem echten Hingucker.

Kleine Kritikpunkte beziehen sich auf das insgesamt zwar überzeugende, aber für den Laien doch etwas arg anspruchsvolle Handling des Bedienungsmenüs und auf die sehr einfach gehaltenen Standfüße der Box. Ein weiterer Analog-Eingang hätte die Vollständigkeit der Ausstattung perfekt gemacht.

Klanglich zeigt sich die kleine Aktivbox von einer ausgesprochen angenehmen, geschmeidig- eleganten Art mit leicht warmer Grundabstimmung. Besonders hervorzuheben sind dabei der unaufdringliche, seidig-klare Hochtonbereich und die glaubhafte Raumabbildung.

Im Bereich der Mitten spielt die Box eher zurückhaltend, was Analytik-Fans nicht unbedingt begeistern dürfte.

Durch den fulminanten Bass wird eine freie Aufstellung empfohlen. In kleineren Räumen um ca. 15 qm sollten dazu die Optionen der Klangregelung und das Verschließen der Bassreflexöffnungen zur Bassanpassung in Betracht gezogen werden. Insgesamt gesehen spielt die Box mit allen Eingängen auf hohem HiFi-Niveau, erreicht die High End-Liga allerdings nicht.

In Anbetracht der Gesamtleistung klingt der Preis von aktuell 1290 Euro für das smarte Paar jedoch geradezu verführerisch.



Vertrieb: https://www.nubert.de/

Technische Infos: https://www.nubert.de/nupro-x-3000-rc/p3349/

Paar-Preis:
aktuell 1290,- Euro (einschließlich Versand innerhalb Deutschlands)


Test-Equipment:
  • Plattenspieler: Rega Planar 6 mit Musical Fidelity V90 LPS Phonovorstufe
  • HighRes-Player: FiiO X3 Mk III
  • Referenz: Nubert nuVero 110 an ABACUS 60-120 D Vollverstärker

Bewertung

Das sollten Sie wissen:

  • Alle Bewertungen orientieren sich ausschließlich am Qualitäts-Optimum der Produktgruppe und stehen nicht in Relation zum Preis.
  • Die Preis-Leistungsbewertung wird gesondert erstellt und berücksichtigt neben der Produktqualität auch Ausstattungsumfang und besondere Produktmerkmale.
  • Die Klangbewertung basiert auf die im Text beschriebene Klangoptimierung.


Praktischer Gebrauch (20 %)1,1
Ausführung und Ausstattungsqualität1,0
Funktionssicherheit0,6
Handling1,8


Klangrelevante Daten und Messwerte (10 %)1,8


Klang (70 %)2,0
Bass-Performance (x2)1,6
Neutralität/ Natürlichkeit (x2)2,2
Dynamamik2,6
Transparenz/ Differenzierungsvermögen2,4
Räumliche Abbildung1,4
Gesangsstimmen und Sprache2,0
Detailauflösung1,8
Hochton-Qualität (x 0,5)1,0
Klangkonstanz bei unterschiedlichen Pegeln ( x 0,5)2,5
Individueller Klangeindruck (x2)2,2


Klang:

gut (2,0)

Gesamt-Testurteil:

gut (1,8)

Preis-Leistung:

sehr gut - ausgezeichnet



Bewertungsschlüssel
0,6 - 0,9ausgezeichnet
1,0 - 1,5sehr gut
1,6 - 2,5gut
2,6 - 3,5akzeptabel
ab 3,6verbesserungsfähig