Test: Passiv-Kompaktbox Monitor Audio Bronze 50

Starker Sound für kleines Geld

Passiv-Kompaktbox Monitor Audio Bronze 50

Die „Bronze“- Serie des englischen Lautsprecher-Spezialisten Monitor Audio überzeugt seit über 20 Jahren den anspruchsvollen, aber preisbewussten HiFi-Fan in aller Welt. So ist es nur folgerichtig, dass die Serie in regelmäßigen Abständen ein Update erhielt.

Nun ist es wieder soweit: Die optisch sowie technisch komplett überarbeiteten Bronze-Lautsprecher sind da. Wir waren gespannt, in welcher Form sich der kleinster Spross der brandneuen Serie, die im Low Cost-Bereich angesiedelte „Bronze 50“ präsentieren würde.


Es bedarf zweifellos großer Ingenieurskunst, um die Nachfolgerin der erfolgreichen Bronze 1 klanglich zu toppen, ohne dabei in neue Preisdimensionen abzudriften. Denn auch in der Preisklasse unter 400 € erwartet man heute einen Sound, der ohne große Abstriche bestes HiFi bietet und obendrein eine moderne Optik sowie eine tadellose Verarbeitung aufweist.

Die Monitor Audio Bronze 50 in der Ausführung "Urban Grey"

Gestaltung, Verarbeitung und Design

Mit den Abmessungen eines größeren Schuhkartons lässt sich die Bronze 50 gut in jedes Regal stellen, macht aber auch auf einem Sideboard oder gar auf Stands eine ausgesprochen gute Figur.
Das Gehäuse der Box ist vollständig aus verleimten MDF gefertigt, die Oberflächen mit leicht strukturiertem Vinyl designt.

Zu jeder Gehäuseausführung kontrastierend wirkt die in angepassten Grautönen seidenmatt lackierte Schallwand. Die dazu farblich passende, magnetisch gehaltene Lautsprecherabdeckung sorgt für ein stimmiges Erscheinungsbild und schützt die empfindlichen Membranen der Treiber.

Durch die saubere Verarbeitung und die Passgenauigkeit der Komponenten hinterlässt die Box einen optisch wie haptisch sehr wertigen Eindruck.

Für einen sicheren Stand und eine gewisse Entkopplung zur Stellfläche sorgen Gummifüßchen, die vom User aufgeklebt werden müssen. Wir empfehlen jedoch die Nutzung von Spikes oder Absorbern, da damit das Klangbild offener und transparenter wird. Ein sehr gutes Ergebnis wurde im Klangtest zum Beispiel mit den RDC 2 Absorber-Kegeln von Clearlight Audio erzielt.

Sehr wirkungsvoll: Die RDC 2- Kegel von Clearlight Audio

Bei Monitor Audio schon fast traditionell aber immer noch pfiffig: Das Bass-Mittelton-Chassis ist mit einer langen Bolzenschraube von der Rückseite aus fixiert, welches nach Entfernen des Anschlussterminals zugänglich wird (Single Bolt Through-Technologie).

Somit entfallen die Befestigungsschrauben im Sichtbereich, was dem klaren Design der Box sehr zugute kommt. Gleichzeitig wird damit die Gehäusestabilität erhöht und die Chassis erhalten einen sauber zentrierten Kraftschluss zur Schallwand.

Die Bolzen-Verschraubung fixiert das Bass-Chassis von der Rückwand aus

Sehr solide fällt das biwiring/ biamping- fähige Anschlussterminal aus. Massive Anschluss- Schraubklemmen mit vergoldeter Oberfläche nehmen Leitungsquerschnitte bis ca. 10 qmm oder übliche 4 mm Stecker (Bananas) auf. Für den Normalbetrieb sind die Schraubverbindungen der Bass- und Hochtonsektion mit vergoldeten Messingbrücken verbunden.

Obwohl wir dieser Art der Verbindung erfahrungsgemäß skeptisch gegenüberstehen, konnten wir im Fall der Bronze 50 keine negativen Klangauswirkungen der Metallstreifen ausmachen. Ein Ersatz durch Kabelbrücken erübrigt sich also erfreulicherweise.

Das Anschlussterminal mit den Verbindungsbrücken ist solide ausgeführt

Wie bereits schon früher kritisiert, sind die Schraubklemmen auch bei der neuen Bronze 50 zu kurz ausgefallen. Bananas haben in den Buchsen keinen guten Halt und wenig Kontaktfläche.

Die Anschlussklemmen sind jedoch arg kurz geraten

Ein Blick ins Innere der Box verrät auch hier eine einwandfreie handwerkliche Arbeit und die Verwendung solider Materialien. Auf dem Boden ist die Frequenzweichenplatine verschraubt, welche hochwertige Bauteile trägt. Wird das Bass-Chassis ausgebaut, ist die Platine von vorn servicefreundlich zugänglich.

Nach Entfernen des Anschlussterminals wird der Blick auf die Frequenzweiche frei

Vielversprechendes Konzept

Monitor Audio hat mit der Bronze 50 ein spannendes Lautsprecherkonzept kreiert. Es handelt sich hierbei zwar grundsätzlich um ein herkömmliches Zweiwege-System in Bassreflextechnik, die Umsetzung und Abstimmung ist aber eine Besonderheit.

Beginnen wir mit dem Hochtonsystem. Hinter dem markanten Sechseck-Gitter leuchtet eine vergoldete Kugel den Betrachter an. Wer glaubt, dass es sich hierbei nur um einen optischen Gag handelt, irrt gewaltig. Denn der geheimnisvoll leuchtende Anblick deutet die akustische Strahlkraft des C-CAM (Ceramic-Coated Aluminium Magnesium) Gold Dome Tweeters an.

Erstrahlt Geheimnisvoll: Der Gold Dome Tweeter

Monitor Audio hat diesen bereits in der aktuellen Silverserie bewährten 25 mm Hochtöner aber nicht einfach nur übernommen, sondern Ihn in einen Waveguide, einem hornähnlichen Trichter, eingebettet. Diese eher unscheinbar wirkende Maßnahme ist in Wirklichkeit akustisch äußerst attraktiv und hat entscheidenden Einfluss auf das Klangverhalten des gesamten Lautsprechers.

Gegenüber einem „normal“ platzierten Tweeter ergeben sich unstreitbare Vorteile, von denen hier nur einige genannt werden:

  • Geringere Verzerrungen im Mitteltonbereich durch Entlastung des Hochtöners
  • Verbessertes Rundstrahlverhalten, sodass die Box nicht nur „auf Achse“, sondern auch in größeren Winkeln daneben ihre Klangpotenz weitgehend erhält
  • Geringere klangliche Verfärbungen am Hörplatz (Natürlichkeit wird erhalten)
  • Verbesserung der räumlichen Abbildung

Um diese Vorzüge voll zur Geltung zu bringen, wurde das „Horn“ präsise geformt und die Frequenzweiche auf die neue Situation abgestimmt. Mit „Uniform Dispersion Waveguide“ konnte dazu ein markanter Name gefunden werden.


Das Waveguide-Prinzip der Bronze 50

Im Hörtest zeigte sich dann, dass dieses Hochton-System der Box zu einem überaus transparenten und sehr detailreichen Klang verhilft, ohne nennenswerte Härten zu zeigen.

Mit dem ebenfalls sehr bewährten C-CAM Tief-Mitteltöner stellt Monitor Audio der Hochton-Anordnung einen ebenbürtigen Partner zur Seite, welche mit der neuen „Damped Concentric Mode“ (DCM) - Technologie ebenfalls ein Upgrade bekam.

Dieses richtet sich mit der optimierten Membrangeometrie in erster Linie auf die Verbesserung des Impulsverhaltens, was der Basspräzision einen Schub geben soll.

Der 14cm-C-CAM Tief-Mitteltöner mit seinem starken Magnetantrieb

Sicherlich aus platzgründen wurde das Bassreflexrohr der Bronze 50 nach hinten gerichtet, was aber bei wandnaher Aufstellung erfahrungsgemäß zu einer Überhöhung des Basspegels führt.
Erfreulich, dass dem Paket passende Schaumstoff-Stopfen für das Reflexrohr beiliegen, sodass man den Bass in solchen Fällen gut unter Kontrolle bringen kann.

Die schräg verlaufenden Nuten im Rohr-Inneren sind keine Spielerei. Sie helfen vielmehr mit, störendende Strömungsgeräusche zu verhindern.

Daten und Messwerte

Beim Pegel- Frequenzgang konnten wir die im Datenblatt genannten 62 Hz bei 6 dB Pegelabfall als untere Grenzfrequenz (im Freifeld gemessen) in etwa bestätigen. Kommen die üblichen Raumreflexionen hinzu, gibt Monitor Audio die Bass-Grenzfrequenz mit 40 Hz an. Das ist schon richtig tief, hängt aber vom jeweiligen Klangraum ab und kann deshalb nicht als belastbarer Wert gelten.

Im Klangtest glänzte der Bass zwar mit schöner Struktur und perfekter Anpassung ans Mittelton-Band, vermochte aber die Magengrube nicht zu erreichen. Nach „oben“ werden vom Gold Dome Tweeter locker Frequenzen bis 25 kHz reproduziert und nicht zuletzt dank des Waveguides mit geradlinigem Frequenzschrieb an den Tief-/ Mitteltonbereich angeknüpft. Impedanzverlauf und Phase zeigen sich sehr endstufenfreundlich. Die 4,8 Ohm Minimalimpedanz bei 200 Hz und Phasendrehungen deutlich unter 45 Grad stellen nur moderate Anforderungen an den treibenden Verstärker.

Impedanz- und Phasengang zeigen sich gutmütig

Die DIN-Norm weist die Bronze 50 anders als im Datenblatt (mit 8 Ohm) angegeben, als klassische 4 Ohm-Box aus. Das ist nicht weiter tragisch, hat aber Auswirkungen auf den angegebenen Kennschalldruck (Wirkungsgrad). Dieser wird von Monitor Audio mit 85 dB bei einer Messspannung von 2,83 Volt beziffert. Unsere Techniker legten im Labor die für 4 Ohm- Boxen geltende Norm-Messspannung von 2 Volt an, und ermittelten einen Kennschall-Pegel von 83 dB.

Mit diesem „Wirkungsgrad“ liegt die Bronze 50 zwar immer noch im Bereich des Klassendurchschnitts, benötigt aber zum Erreichen des Maximalpegels schon recht leistungsstarke Endstufen. Der erzielbare Maximalpegel, bei dem im Bassbereich die Verzerrungen noch akzeptierbar sind, beträgt nämlich satte 95 dB für ein Bronze 50 Stereopaar in drei Metern Abstand zu jeder Box. Soll dieser discoähnliche Brachialpegel voll ausgereizt werden, so muss der Amp jedem Lautsprecher 80 Watt RMS-Leistung zuführen können.

Aber Hand aufs Herz: Wer kauft sich schon eine klangstarke Kompaktbox, um damit Säle zu beschallen? Rein theoretisch käme man mit 15 Watt Verstärkerleistung pro Lautsprecher gut aus, um HiFi-gerechte Lautstärken im Wohnzimmer oder in der Studentenbude zu erzeugen. Allein schon zum Schutz der Lautsprecher ist es jedoch ratsam, etwas kräftigere Verstärker zu wählen. So ist man bei der Bronze 50 mit einem Stereoverstärker bereits gut aufgestellt, der 2 x 30 Watt an 4 Ohm zur Verfügung stellen kann.

Auch die sonstige Genügsamkeit der Box lässt den Blick auf preisgünstige Verstärkermodelle zu. Ein ONKYO A-9130 mit seinen soliden Anlagen käme als Spielpartner also durchaus in Frage. Wer mehr den britischen Sound liebt, würde sicher auch mit dem etwas leistungsschwächeren Cambridge AXA 35 an der Bronze 50 glücklich.

Aufstellen und Einrichten

Aufstellen, anschließen, einschalten und dann genüsslich zurücklehnen? Sollte man bei der Bronze 50 besser nicht. Die Box dankt es dem zugewandten Nutzer mit einer wirklich außergewöhnlichen Soundqualität, wenn er für perfekte Rahmenbedingungen sorgt.

Das heißt beileibe nicht, dass es sich bei der kleinen Monitor Audio um eine zickige Diva handelt. Das Gegenteil ist eher der Fall. Versuche mit hochpreisigen, strompotenten Amps und edlen Zuleitungen können deshalb getrost unterbleiben. Dafür verlangt die Box nach einer gebührenden Einspielzeit, der passenden Raumgröße und einem sorgfältig austarierten Aufstellungsort.

In unserem etwa15 qm großen, gut bedämpften Hörraum lief sie nach etwa 20 Stunden Einspielzeit zur Höchstform auf. Bei freier Aufstellung mit etwa 30 cm Abstand zu jeder Wand, offenem Bassreflexrohr und leicht abgesenkten Tiefen am Klangregler des Receivers passte das Bassvolumen perfekt und das Klangbild gewann gegenüber einer wandnahen Aufstellung deutlich an Durchzeichnung und Offenheit. Als ideal erwies sich darüber hinaus ein Hörabstand von 2-3 Metern zu jeder Box.

Am prägnantesten kling es „auf Achse“, leichtes Ausdrehen bringt noch etwas mehr Räumlichkeit und dämpft schärfere S-Laute bei durchschnittlichen Aufnahmen. Der preisbewusste Sound-Gourmet sollte sich mit dem erreichten hohen Klangergebnis aber noch nicht zufriedengeben und Absorber ausprobieren.

Mit unseren bewährten Clearlight Audio RDC 2-Kegeln, welche für ca.10 Euro das Stück zu haben sind, machte der ohnehin schon beeindruckend starke Sound der neuen Bronze in Punkto Basskontrolle, Differenzierung und Luftigkeit nämlich noch einmal einen Satz nach vorne.
Die 60 Euro für diese Maßnahme (zwei 3er-Sets) wären also gut angelegtes Geld. Wer es preisgünstiger will, kann z.B. auch die gut beleumdeten „Star Mini Absorbern“ von inakustik antesten oder die Dynavox „Antivibe Dämpfungsfüße“ ausprobieren.

Grundehrlicher Klangcharakter

Versuchen wir, ein Bild von Klangcharakter der Bronze 50 zu zeichnen. Grundsätzlich tendiert die kleine Monitor Audio zu einer eher offen-analytischen Spielweise als zu einem warm-schmeichelnden Sound. Das Klangbild zeigt sich dabei ausgesprochen dynamisch-lebendig bei neutraler, keineswegs zu heller Abstimmung. Eine strukturierte, präzise Darstellung des Musikgeschehens ist eher ihr Ding als die Reproduktion entspannt dahingleitender Tonfolgen.

Der sehr diszipliniert anmutende Hochtonbereich schafft Differenzierungen, die oft unter die Haut gehen und dem Zuhörer durchaus emotionale Klangerlebnissen bescheren können.

Vergessen wir den Bass der Bronze 50 nicht. Dieser untermauert das Klangbild mit einem recht stabilen Fundament, ist gut an den Mitteltonbereich angebunden und präsentiert sich bei der oben beschriebenen Anpassung reaktionsschnell und punchig. Ein paar Hertz mehr Tiefgang, und Bassglück wäre perfekt.

Die Kleine kann zwar richtig laut werden, ihre volle Klangpotenz stellt sie aber bei mittleren Lautstärken zur Schau. Wer richtige Grobdynamik möchte, richtet eher den Blick auf die Standboxen der Bronze-Reihe. Dies sei ihm auch dann empfohlen, wenn Räume über 20 qm Größe mit top HiFi-Klängen versorgt werden sollen.

Audiophile Nähe

Die klangliche Domäne der Bronze 50 ist zweifellos ihre Natürlichkeit, welche mit einem hohen Maß an Transparenz und Mittendynamik gepaart ist. Mit diesen Fähigkeiten versehen klingen Gesang und akustische Gitarre des modernen Barden Peter Ratzenbeck im Stockfisch-Album „Peters Fancy“ durchaus audiophil mit reichen Klangfarben und einer authentischen Stimme. Dazu gesellt sich eine erstaunliche Detailauflösung. Das Anreißen der Saiten beim Fingerpicking, das Schnarzen beim Umgreifen, der Stimmausdruck Ratzenbecks- dem Zuhörer entgeht so gut wie nichts. Das kommt einem Live-Erlebnis bereits sehr nahe.
Aber kann die Bronze 50 aber auch Frauenstimmen?

Die aus Philadelphia stammende Sängerin und Songwriterin Melissa Menango legte 2019 mit „Little Crimes“ ihr erstes Soloalbum vor. Im gleichnamigen Track erhebt sie ihre kraftvolle, geschmeidig wirkende Stimme, die aus der Bronze 50 sehr beeindruckt und dem Zuhörer ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht zaubert. Das ist Stimm-Dynamik ohne jede S-Laut- Betonung. Die Antwort lautet also sehr deutlich: Ja, sie kann. Auf einem hohen Niveau sogar.
Die spannende Frage tat sich nun auf: Hält die Bronze 50 dieses Niveau auch bei komplexer Musik?

Als Prüfstein spielten wir David Chreskys Painting No.5 vom Album „Aural Paintings“, ein Free Jazz-Stück mit hohem Anspruch an Abbildung, Differenzierung und Klangfarben. Auch hier schlug sich die kleine Bronze durchaus achtbar. Zwar ging der gezupfte Kontrabass im Konzert der Instrumente etwas unter und besaß auch bei den Soli nur wenig Körper, die Klangfarben des Klaviers aber gerieten beeindruckend natürlich und dynamisch. Dazu ordnete die Bronze 50 den Instrumenten klare Positionen im Raum zu. Die Dimensionen des Klangraumes konnten jedoch nur ansatzweise vermittelt werden.

Nach solchen Höreindrücken kann man kaum glauben, dass für diesen Lautsprecher (mit RDC 2-Absorbern) im Set nicht einmal 450 € aufgerufen werden.

Bei allen Lorbeeren musste die Bronze 50 dann auch irgendwann ihre Grenze eingestehen. Diese war erreicht, als „Tiny Island Vaquero“ von der CD „Tiny Island“ erklang. Fünf Musiker nutzen in einer alten Steinkirche den Hall zu grandiosen Klangmomenten.

Ein gewaltiger Nachhall-Bass, der den Zuhörer geradezu überwältigt, wechselt sich mit feinen Instrumentenklängen ab. Gänsehauterregend kommt dieser Sound mit High End - Speakern vom Schlage einer PMC Twenty 5.22 herüber. Die Bronze 50 machte daraus aber nur eine nette, fast belanglose Vorstellung. Da nutzte auch der Dreh am Lautstärkepoti kaum etwas. Hier fehlte es einfach an Tiefbass-Dynamik und in deren Folge auch an der Fähigkeit, den großen Klangraum darzustellen. Aber bitte: Für die Twenty 5.22 wird etwa der 8-fache Preis aufgerufen!

Die Konkurrenz

In einem ähnlichen Preissegment wie die Bronze 50 liegt die vielfach ausgezeichnete Nubert nuBox 325 Jubilee (ca. 450 €), welcher nicht nur bei Technic3D ein sehr gutes Preis-Klangverhältnis bescheinigt wurde. https://www.technic3d.com/article/audio/lautsprecher/2075-test-passiv-kompaktbox-nubert-nubox-325-jubilee/1.htm

Die nuBox 325 punktet durch ihren tiefen, druckvollen Bass und besitzt einen kraftvollen, ins warme tendierenden Klangcharakter, der auch in großen Räumen eine gute Figur macht.

Die Bronze 50 hält mit einem hohen Maß an Mittendynamik (Lebendigkeit) und Transparenz dagegen. Detailauflösung und Abbildung befinden sich etwa auf gleichem Niveau, die härtefreie Höhenwiedergabe gelingt der Bronze 50 aber noch einen Tick besser. In kleineren Räumen (bis 20 qm) würden wir die Bronze 50 klar bevorzugen, in größeren Räumen von 20 - 35 Quadratmetern jedoch die nuBox 325.

Einen deutlichen Sieger gibt es also nicht. Der potenzielle Käufer muss selbst entscheiden, welche Attribute für ihn den Ausschlag geben.

Fazit

Mit der kompakten Passivbox Bronze 50 ist Monitor Audio im Nice Price- Bereich ein großer Wurf gelungen. Die Box wurde rundum neu konzipiert und lieferte im Test ein ausgesprochen offenes und transparentes Klangbild ab. Bass und Mitteltonbereich harmonieren hervorragend und auch der Hochtonbereich passt mit seiner härtefreien Spielart perfekt ins Klangbild.

Obwohl wir uns vom Bass etwas mehr Tiefgang gewünscht hätten, überzeugt dieser durch Kontur und Antritt. Die Darstellung von Gesangsstimmen und Instrumenten gelingt der Box überdurchschnittlich gut und auch die Raumabbildung kann für einen Lautsprecher dieser Preisklasse weitestgehend überzeugen.

Ihr volles Klangpotenzial ruft die Bronze 50 ab, wenn sie auf Absorbern steht und relativ frei aufgestellt wird. Obwohl durch gutmütige elektrische Werte keine besonderen Anforderungen an die Laststabilität der Endstufen gestellt werden, sollte der treibende Verstärker für HiFi-gerechte Lautstärken eine RMS-Leistung von etwa 2 x 30 Watt (oder mehr) bereitstellen.

Ein solides Anschlussterminal mit vergoldeten Schraubklemmen (die allerdings etwas arg kurz ausgefallen sind) rundet das gute Gesamtbild des ansprechend gestylten und tadellos verarbeiteten Lautsprechers ab.

Mit ihren klanglichen Leistungen avanciert die Bronze 50 zur Technic3D-Referenz in der Preisklasse um 400 Euro und stellt für den audiophil orientierten Hörer mit kleinem Budget ein höchst verlockendes Angebot dar.


Deutscher Vertrieb: https://derbesteklang.de/

Technische Infos:
https://www.monitoraudio.com/en/product-ranges/bronze/bronze-50/

Online-Preis:
Bronze 50 aktuell ca. 360 €/ Paar, Clearlight Audio RDC -
Absorber ca. 60 €/ Set


Test-Equipment:

  • Plattenspieler: Rega Planar 6 mit Musical Fidelity V90 LPS Phonovorstufe
  • Verstärke/ CD Receiver: ABACUS 60-120D/ Teufel Combo 62
  • HighRes-Player: FiiO X3 Mk III
  • Referenz: PMC Twenty 5.23 Kompaktbox an ABACUS 60-120 D Vollverstärker

Bewertung

Das sollten Sie wissen

Alle Bewertungen orientieren sich ausschließlich am Qualitäts- Optimum der jeweiligen Produktgruppe und stehen nicht in Relation zum Preis.

Die Preis-Leistungsbewertung wird gesondert erstellt und berücksichtigt neben der Produktqualität auch Ausstattungsumfang und besondere Produktmerkmale.

Die Klangbewertung basiert auf die im Text beschriebene Klangoptimierung mit den Clearlight Audio RDC 2- Absorbern


Praktischer Gebrauch (20 %)1,5
Ausführung und Verarbeitung1,4
Ausstattungsqualität2,2
Handling1,0


Klangrelevante Daten und Messwerte (10 %)1,7


Klang (70 %)1,7
Bass-Performance (x2)2,0
Neutralität/ Natürlichkeit (x2)1,4
Bass- und Mittendynamik2,2
Transparenz/ Differenzierungsvermögen1,4
Räumliche Abbildung2,2
Gesangsstimmen und Sprache1,6
Detailauflösung1,8
Hochton-Qualität (x 0,5)0,8
Klangkonstanz bei unterschiedlichen Pegeln ( x 0,5)2,2
Individueller Klangeindruck (x2)1,6


Klang:

gut (1,7)

Gesamt-Testurteil:

gut (1,7)

Preis-Leistung:

ausgezeichnet



award gold blacks


Bewertungsschlüssel
0,6 - 0,9ausgezeichnet
1,0 - 1,5sehr gut
1,6 - 2,5gut
2,6 - 3,5akzeptabel
ab 3,6verbesserungsfähig