Die Geschichte des Computers!

Seite 10: Interview/Glossar

Interview mit einem Geschäft für Büroartikel:

Interview mit Herrn Thomas Herzig (Bild 2.v.l) vom Bürocenter Lötscher in
Altdorf (CH)

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(www.loetscher-buerocenter.ch)


Technic3D: Seit wann verkaufen sie Computer?

Thomas Herzig: Das Lötscher Bürocenter verkauft seit 1980 Personal Computer (ABC-80).

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Im Bild der Advanced Basic Computer (ABC) vom Hersteller Luxor.
Diese Geräte wurden an der Kantonalen Mittelschule Uri eingesetzt.



Technic3D: Seit wann ist die Anzahl der verkauften Computer und Drucker größer als die von Schreibmaschinen?

Thomas Herzig: Ab ca. 1990 ist die Zahl der verkauften Computer grösser als diejenige der Schreibmaschinen und Textsysteme.

Technic3D: Wie lange "lebt" nach Ihrer Erfahrung ein Computer, bis er durch ein neueres Model ersetzt wird?

Thomas Herzig: Die durchschnittliche Lebensdauer eines Computers liegt bei ca. 3 bis 5 Jahren, bis er technologisch völlig veraltet ist.

Technic3D: Wie oft im Leben eines Computers müssen Sie durchschnittlich an ihm Unterhaltsarbeiten oder Reparaturen verrichten?

Thomas Herzig: Welche Unterhaltsarbeiten im Leben eines Computers ausgeführt werden müssen, ist sehr schwierig zu beantworten. Die Anfälligkeit der Hardware kann mit ca. 3% der verkauften Geräte angegeben werden. Heute stehen vermehrt Softwareprobleme und die Aktualisierung der Software im Vordergrund. Ebenfalls stellen die Computerviren ein immer grösser werdendes Problem dar.

Technic3D: Bei solchen Unterhaltsarbeiten: Wie ist in etwa das Verhältnis zwischen echten Defekten und falscher Bedienung als Ursache?

Thomas Herzig: Das Verhältnis zwischen falscher Bedienung und defekter Hardware liegt etwa bei 85% Bedienungsfehler, (falsche Software, Treiber usw. ) und der Rest defekte Hardware.

Technic3D: Finden Sie, dass seit dem Computerzeitalter Ihre Arbeit oder die der Anwender leichter geworden ist?

Thomas Herzig: Seit der Einführung des Personal Computers hat sich in Sachen Bedienerfreundlichkeit einiges getan. Mit der Einführung der grafischen Benutzeroberfläche Windows ist die Bedienung für den Enduser einiges einfacher geworden. Durch den rasanten Wechsel der Betriebssysteme und Software sind die Anforderungen anden PC-Support eher gestiegen.

Technic3D: Besten Dank


Glossar:

3D-Beschleuniger:
Grafikchips/karten, die früher zusätzlich zu der normalen Grafikkarte eingebaut wurden, um komplexe Dreidimensionale Darstellungen schneller zu berechnen.

ALU, Arithmetic Logic Unit,Arithmetische Logische Einheit:
Kann die jeweiligen Grundrechenarten ausführen. Arithmetisch: Plus, Minus, Mal, Geteilt. Und Logisch: UND, ODER, Exklusiv ODER

Arbeitsspeicher:
Datenspeicher in dem der Computer quasi Zwischenresultate ablegt. Der Arbeitsspeicher ist ein RAM

BIOS, Basic Input Output:
System Chip auf dem Mainboard, der wichtige Einstellungen des PC speichert und das installieren eines Betriebssystem überhaupt erst ermöglicht. Bit Kleinste Dateneinheit der EDV, logische "0" oder "1"

Bluetooth:
Standard zur Kommunikation verschiedener EDV- und UE-Geräte, der auf kabelloser Funkverbindung basiert.

Booten, Aufstarten:
Starten des Computers. Beginnt mit einem Selbsttest, danach wird das Betriebssystem geladen und zuletzt noch die optionalen Programme.

bps, bits ber second, bits pro Sekunde, baud:
Angabe in Netzwerken für die Übertragungsgeschwindigkeit von digitalen Daten

Byte:
8 Bit

Chip:
Speicher-, Prozessor-, oder Mikrokontroller-IC

CISC, Complex Instruction Set Computer, Rechner für komplexe Befehle:
Prozessor der eine Vielzahl von Befehlen kennt. Zum Programmieren einfacher, aber in der Geschwindigkeit den RISC unterlegen

CPU, Central Processing Unit, Zentrale Recheneinheit:
Chip im Computer der für die Berechnungen zuständig ist, besteht in der Regel aus zwei eigentlichen Recheneinheiten, der ALU und der FPU.

Dioden, Germanium-, Silizium-,etc. Dioden:
Elektronischer Halbleiterbaustein der den Strom nur in eine Richtung lässt.

DVD, Digital Versatility Disc, digitale vielseitige Diskette:
Momentan noch hauptsächlich für Video verwendetes Speichermedium, deshalb auch Digital Video Disc genannt.

EDV:
Elektronische Datenverarbeitung

externer Takt:
Geschwindigkeit mit welcher das Mainboard arbeitet und die CPU und den RAM anspricht.

FPU, Floating Point Unit, Fliesskomaeinheit:
Ist zuständig für fortlaufende Berechnungen, also Rechnungen in denen das Resultat gleichzeitig wieder eine neue Eingabe darstellt. Dabei darf sich das Koma für den Bruch zur Erhöhung der Genauigkeit verschieben.

GB, Gigabyte:
Rund eine Milliarde Bytes, bzw. 1024 Megabyte

Grafikchip:
Auf einer separaten Grafikkarte oder auf dem Mainboard sitzender Chip, der Computerdaten zur Ansteuerung eines Monitors geeignete Signale umwandelt. Der Grafikchip besteht grundsätzlich aus einer GPU (Graphik Prozessor Unit) und fünf DACs für die Signale Rot, Grün, Blau, Horizontal- und Vertikalsynchronisation. Sitzt der Grafikchip auf einer eigenen Karte so verfügt er noch über eigene Speicherbausteine zur Zwischenspeicherung der Bildschirmdaten.

Handheld, in der Hand halten:
Sehr kleiner Computer, den man sogar in einer Hand halten kann, und dabei ähnliche Aufgaben lösen kann wie mit einem PC.

Hardware:
EDV-Geräte, grundsätzlich alles was man am Computer anfassen kann.

Hexadezimal:
Zahlensystem mit 16 Ziffern: 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, A, B, C, D, E, F

Hz, Hertz:
Anzahl Signalperioden pro Sekunde

IC, Integrated Circuit, integrierter Schaltkreis:
Komplexe elektronische Schaltung in einem einzigen kleinen Plastikgehäuse mit einer Vielzahl von Lötkontakten

Interface, Schnittstelle:
Verbindung zweier unterschiedlicher EDV-Produkte (Hardware oder Software)

ISDN, Integrated Services Digital Network:
Digitaler Telefonanschluss, der eine höhere Übertragungsrate (2 mal 64kbps) sowie zwei Verbindungen auf einer Leitung erlaubt. Des weiteren ist es möglich, mit entsprechenden Telefonen wie beim Natel die Nummer des Anrufers anzeigen zu lassen.

KB, Kilobyte:
1024 Bytes.

kompatibel:
Verträglich

Laptop:
PC, der infolge seiner kleinen Masse auf dem Schoss Platz findet

Lochkarte:
Auf Lochkarten konnten Informationen gespeichert werden, indem für jede "1" ein Loch gestanzt wurde

Lowcost:
Billigware

Mainboard, Motherboard,Hauptplatine:
Wichtigste Komponente im PC, an ihr sind alle anderen Komponenten angeschlossen.

Mb, Megabit:
Eine Million Bit

MB, Megabyte:
Eine Million Byte, bzw. 1024 Kilobyte

MHz, Megahertz:
Eine Million Hertz

Millenniumsproblem:
Das BIOS jedes Computers enthält eine Uhr, die von einer ebenfalls auf dem Mainboard sitzenden Batterie mit Strom versorgt wird. Vor allem bei älteren Mainboards wurde dabei das Datum nur mit zweistelliger Jahreszahl angegeben, das heisst, beim Jahreswechsel von 1999 auf 2000 wäre sie wieder auf 1900 zurückgesprungen. Da viele Programme das Datum dieser Uhr verwenden, hätte dies beispielsweise im Bank- und Buchhaltungswesen ohne entsprechende Vorsorge verheerende Auswirkungen haben können. Etliche Software benötigte ein update.

MMX, MultiMedia Extension:
Befehlserweiterung für Intel Pentium und Nachfolge-Prozessoren

Modem, Modulator Demodulator:
Gerät welches die Anbindung eines Computers an ein analoges Telefonnetz ermöglicht

Multitasking:
Der Zustand wenn auf einem Computer mehrere Programme nebeneinander laufen, oder mehrer Anwender gleichzeitig auf einen Computer zugreifen

Netzgerät:
Gerät das zwischen Steckdose und Peripheriegerät geschaltet wird und die Spannung auf die Spezifikationen des Peripheriegerätes anpasst.

Notebook:
Notizbuch Schlankere Ausführung eines Laptops

OS, Operating System, Betriebssystem:
Interface-Software, welche die Informationen der Ein-Ausgabegeräte (Tastatur, Maus, Bildschirm) in für den Computer verständliche Daten umwandelt

Overclocking, übertakten:
meist per inoffiziellen Einstellungen eine Hardware zur Erhöhung der Performance außerhalb ihrer Spezifikationen betreiben.

Palmtop, auf der Handoberfläche:
Sehr kleiner Computer (kleiner als eine Hand), der in erster Line als elektronischer Terminkalender, Telefonbuch, Notizblock, etc. gedacht ist

Peripherie:
An den Computer angeschlossene Geräte wie: Drucker, Scanner, Modem, Joystick etc.

RAM, Random Accsess Memory, Schreib- Lesespeicher:
Schneller Zwischenspeicher für die CPU

Recordable, Aufnehmbar:
CD oder DVD, auf der sich nur einmal etwas aufnehmen/speichern lässt.

Relais:
Elektromagnetischer Schalter.

Resolution, Auflösung:
Die Anzahl vertikaler und horizontaler Punkte in einem Bild. Oft wird auch ein dpi(dots per inch)-Wert angegeben, dieser Relativiert die Anzahl Punkte auf die Bildgröße.

RISC, Reduced Instruction Set Computer, Rechner für eine reduzierte Anzahl Befehle:
Prozessor der nur die allernötigsten Befehle kennt, zum programmieren schwerer als die CISC, da viele Aufgaben weiter auseinandergenommen, Befehle sozusagen emuliert werden müssen, dafür werden die Befehle schnellstmöglich verarbeitet.

Röhre, Elektronenröhre,Vakuumröhre:
Röhren werden im Gegensatz zu Transistoren mit einer Spannung statt einem Strom angesteuert. Zudem brauchen sie eine Heizung für den Betrieb, weshalb sie einen schlechteren Wirkungsgrad aufweisen.

RW, Rewritable, Wiederbeschreibbar:
CD oder DVD, auf der das Aufnehmen bzw. speichern und Überschreiben möglich ist.

Scanner:
Gerät das wie ein Fotoapparat ein Bild ablichtet, und über einen ADC einem Computer übermitteln kann.

Silizium:
Isolierstoff, der mehrschichtig mit anderen Stoffen dotiert unter bestimmten Voraussetzungen elektrisch leitend wird.

Software:
EDV-Programme die nur in Form von Daten existieren, die man also nicht anfassen kann.

Soundchip:
Wie Grafikchip, jedoch für Audiosignale. Bei Soundkarten ist es üblich, dass sie nebst DACs auch über ADCs verfügen.

TB, Terabyte:
Rund eine Billion Bytes, bzw. 1024 Gigabyte

Transistor, Transfer Resistor,elektrisch veränderbarer Widerstand:
Transistoren sind Halbleiterbausteine auf Germanium oder Siliziumbasis, die eine bestimmte Stromverstärkung aufweisen. So können sie als Verstärker oder elektronische Schalter genutzt werden.

UE:
Unterhaltungselektronik

Update, Aktualisierung:
Die Software auf den neusten Stand bringen, zur Behebung von Programmierfehler oder zur Anpassung an eine neue Hardware.

USB, Universal Serial Bus:
Hardware-Schnittstelle für diverse Peripheriegeräte. Das spezielle an USB ist, dass mehrere Geräte an einem einzigen Anschluss betrieben werden können, Geräte während des laufenden Computers problemlos angeschlossen und wieder entfernt werden können. Außerdem liefert der USB-Anschluss eine 5V-Stromversorgung, wodurch kleinere Geräte ohne zusätzliche Netzgeräte oder Batterien auskommen.

User, Anwender:
Person die ein Softwareprogramm auf einem Computer benutzt (anwendet), aber nicht selbst Software entwickelt.

VGA, Video Graphics Adapter:
Standard für die grafische Anzeige von Computerdaten auf einem Monitor. VGA gibt in erster Linie die Auflösung vor, in diesem Fall 640 mal 480 Bildpunkte. SuperVGA (SVGA) entspricht 800 mal 600 Bildpunkten, XGA 1024 mal 768, SXGA 1280 mal 1024 (auch CAD-Norm)

x-fache Geschwindigkeit:
Bei CD oder DVD-Laufwerken wird für die Geschwindigkeit ein Faktor angegeben, der das Verhältnis gegenüber der Geschwindigkeit zeigt, die benötigt wird, um eine Musik-CD oder einen DVD-Film abzuspielen.


Scherzglossar
1 Bit: bekanntes Pils aus der Eifel
1 Byte: 8 Bits
1 Kilobyte: ca. 8,2 Hektoliter Bit
3 1/2 Zoll: Drei Zollbeamte + ein kleinwüchsiger strafversetzter Schupo
5 1/4 Zoll: Fünf Zollbeamte + ein Drogensuchhund
BILDschirm: Regenschutz mit Springer-Reklame
Bus: öffentliches Verkehrsmittel
Chip: Spielkasino-Geld/Knabberei aus frittierten Kartoffeln
Commodore: Offizier der Luftwaffe
Controller: Eltern, Lehrer usw.
Coprozessor: Nebenkläger (beim Strafprozess)
Datei: Ei mit aufgedrucktem Legedatum
Directory: engl. für 'Direktion'
EDV (Abk.): Ende der Vernunft
File: Werkzeug zur Bearbeitung von Fingernägeln
Hardware: Granit, Diamant, 8-Minuten-Ei
Interface: Fahndungsfotokartei von Interpol
Lichtstift: Elektrolehrling
Lightpen: leichter Schlaf (vgl. oben)
Mailbox: Schlägerei zwischen Postbeamten
Maus: bissiges, hochgefährliches Raub- und Nagetier
Mikroprozessor: sehr kleiner Staatsanwalt
Monitor: politisches Fernsehmagazin
Port: Kurzform für 'Portwein'
RAM: Milchprodukt
ROM: Hauptstadt Italiens
Schnittstelle: Wurst- oder Käsetheke/Friseur/Verletzung
Software: Gummibärchen, Softeis, Drei-Minuten-Ei
Space Bar: Weltraumkneipe


Literaturangabe/Bildnachweis:

Internetadressen:
http://www.elektroniknet.de/topics/pdf/pdf_due_1000/DE_10_2000_S_043_046.pdf
http://www.computerbase.de/news/hardware/komplettsysteme/2004/dezember/computervision_jahres_1954_2004/
http://www.intel.com/research/silicon/mooreslaw.htm
http://www.inigraphics.net/ini-sc/mswin/awfcsem/kap1.htm
http://members.aol.com/WBLexikon/el.htm
http://members.aol.com/CompHist/valley.html
http://doppelpunkt.net/readme/kurios/70-94.htm
http://www.informatik.hu-berlin.de/~draheim/ge-inf/index.htm
http://home.knuut.de/Bernd.Leitenberger/
http://vmoc.museophile.com/
http://ei.cs.vt.edu/~history/TMTCTW.html
http://www.susas.de/computergeschichte_28.htm
http://www.ib.hu-berlin.de/~wumsta/rehm10.html
http://www.do.shuttle.de/do/mbr/inform/geschichte.htm
http://www.weller.to/mus/mus_dm.htm
http://www.obsoletecomputermuseum.org/
http://www.texasinstruments.com
http://www.computer-archiv.de/
http://www.abc80.net/

Bücher/Zeitschriften:
„Grundlagenlehrmittel“ des Instituts für technische Ausbildung Zürich ITA (Ausgabe 10/1993)

TV/Radiosendungen/Filme:
„Unternehmen Zufall – Die Geschichte des PC“ Schulfernsehen SF-DRS


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written by Ernst Lagler (E.T.) Online Version 2005