Die Geschichte des Computers!

Seite 3: Die Geschichte des PC Teil2

Computer der zweiten Generation (Transistor-Epoche):

Die Vakuumröhre wurde ursprünglich als Verstärker für Audiogeräte und als DCSpannungswandler erfunden und hat als solche im High-End-Bereich auch heute immer noch ihre Berechtigung. Als Schalter arbeitete sie jedoch höchst unzuverlässig, nur schon deshalb, weil in einem Rechner mit mehreren tausend Röhren eine Menge Wärme erzeugt wurde (Die ENIAC verbrauchte soviel Strom wie eine mittlere Kleinstadt), und deshalb ständig die eine oder andere Röhre durchgebrannt war. Die Erfindung des verlustarmen Transfer Resistor (kurz: Transistor) im Jahre 1947 revolutionierte deshalb die gesamte Elektronik, vor allem die Computer. In kompakter Bauform herstellen ließen sich diese neuartigen Halbleiter jedoch erst rund zehn Jahre später, dementsprechend erhielten der Erfinder William Shockley und seine Kollegen dann 1956 den Nobelpreis. Hauptabnehmer für diese neuen elektronischen Bauteile war übrigens wieder das Militär. Nun konnten Computer auf einmal mit wesentlich kleineren Abmessungen hergestellt werden. Demgegenüber stieg die Rechenleistung von einigen Tausend Flops (=berechnete Bits) pro Sekunde mit Röhren, auf einige zehntausend mit Transistoren. Als erster Computer in Transistortechnik ist der TRADIC (Transistor Digital Computer) von 1955 zu nennen. Er stammt aus dem gleichen Entwicklungslabor, in dem auch schon der Transistor selbst erfunden wurde, und bestand aus rund 8000 Transistoren und 11’000 Germaniumdioden. Ein Jahr später stellte auch IBM mit ihrem Rechner "IBM-305-RAMAC (Random Access Memory Accounting Computer, auf deutsch etwa: Buchhaltungs-Rechenmaschine mit Zwischenspeicher)" einen neuartigen Computer vor. Das spezielle am Rechner von IBM war, dass er zusätzlich mit einem Magnetplattenspeicher ausgestattet war. Auf 50 schnell rotierenden 24-Zoll Magnetplatten konnte ein einzelner Schreib-/Lesekopf 5 Millionen Zeichen (=5 Megabit) abrufen oder speichern. Das Gerät war handlich wie zwei Kühlschränke und so leicht wie eine Tonne nur sein kann. Diese erste Festplatte wurde auch einzeln zu einem Schnäppchenpreis von 50.000 Dollar angeboten. Der Preis pro Megabyte war somit also etwa hundert Millionen Mal höher als heute.


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1957 lieferte Siemens mit der Rechenanlage 2002 den ersten voll transistorisierten Computer aus. Das war nicht ganz billig, den ein einzelner Transistor kostete in dieser Zeit ganze 17 Dollar, 10 Jahre später sollten es nur noch 80 Cents sein. Siemens hatte übrigens die Firma von Konrad Zuse aufgekauft und mischte seit 1954 aktiv im Computergeschäft mit. 1960 wurde mit einer Neuauflage des Univac (Universal automatic Computer), unter dessen Namen schon einige Nachfolgemodelle des ENIAC gebaut wurden, ein weiterer Rechner von der Größe und Form einer Kücheneinrichtung produziert. Die Univac-Serie war eine der wenigen Computermodellen aus dieser Zeit, die schon serienmäßig hergestellt wurden. Kostenpunkt: ca. 500'000 Dollar.


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Computer der dritten Generation (IC-Zeitalter):

Es war klar, dass die Computer weiter verkleinert werden mussten, wollte man die Herstellungskosten auf ein vertretbares Niveau reduzieren. Ausgangspunkt der langersehnten Lösung dieses Problems stellte die Hybridtechnik dar. Anstatt die Transistoren einzeln in ein Gehäuse zu stecken, pflanzte man deren viele zusammen mit anderen Bauteilen auf eine Keramikplatte und steckte das Ganze in ein einziges Gehäuse. Zum Integrierten Schaltkreis (IC) war es im Prinzip insofern ein kleiner Gedankenschritt, wenn man bedenkt wie Transistoren überhaupt hergestellt werden: Man fertigt eine einzelne Siliziumplatte mit hunderten von Transistoren an und zersägt sie anschließend in einzelne Teile. Neu ließ man von nun an die Siliziumplatte ganz und machte die Verbindung der Transistoren untereinander direkt mit Hilfe eines photographischen Verfahrens. Dies ermöglichte eine drastisch höhere Packungsdichte der Einzelbauelemente und reduzierte gleichzeitig die Kosten. Die Idee eines IC hatte 1958 Jack Kilby von der Firma Texas Instruments (im Bild der Prototyp), die schon damals darauf aus war, möglichst kleine Rechner Taschenrechner) herzustellen. Den Weg zur Serienreife fanden aber erst ein Jahr später zwei Mitarbeiter der Firma Fairchild(Fairchild entstand aus ehemaligen Mitarbeitern von „Shockley Semiconductor Laboratory“, also der Firma von William Shockley, dem Erfinder des Transistors). Die Grossproduktion von ICs startete nochmals ein Jahr später. Nun konnten Computer mit gleicher Anzahl Bauteilen um den Faktor 100 kleiner gemacht werden. Zeitgleich mit dieser Erfindung wurde die Firma DEC gegründet, die sich zum Ziel gemacht hatte einen Computer zu entwickeln, der in einem normalen Büro Platz finden sollte, einen Personal Computer also. So stellte sie noch im Jahre 1960 den PDP 1 vor. Der Preis von 120'000 Dollar war zwar nicht sehr verlockend, dennoch wurden fünfzig dieser Rechner verkauft, was für die damalige Zeit einem Riesenerfolg entsprach.


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Im Bild nebenan sieht man einen weiterenComputer von DEC, den PDP 8 von 1965. Er war der kleinste Computer seiner Zeit (Kofferraumformat) und kostete nur noch eine Kleinigkeit von 25'000 Dollar. Zwischen 1960 und 1970 wurden noch eine Reihe weiterer Computer im Styl der PDP gebaut, die sich aber nicht wesentlich hervorhoben, höchstens im Preis. Trotzdem wurden von dieser Generation Computer Stückzahlen in insgesamt fünfstelliger Höhe verkauft (Vor 1960 waren weltweit ca. 1’300 Computer in Betrieb). Auch wurden noch immer Großrechner für besonders komplexe Aufgaben hergestellt (z.B. Meteorologie). Die Leistung der Kleincomputer war bereits ausreichend für Betriebssysteme wie BASIC, das noch die nächsten 20 Jahre Standard bleiben sollte. Basic war dabei noch kein echtes Betriebsystem, sondern lediglich ein Interpreter (Übersetzer). Man konnte mit Hilfe von Befehlswörtern Anwendungen selbst programmieren. Auch wurden Merkmale heutiger Computer wie Multitasking möglich, also das gleichzeitige, parallele Laufen verschiedener Programme, bzw. das arbeiten verschiedener Anwender an einem Computer.





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