Die Geschichte des Computers!

Seite 4: Die Geschichte des PC Teil3

Computer der vierten Generation (Heutige Ära der Mikrocontroller):

Um die Computer noch weiter zu verkleinern und simultan dazu die Kosten zu reduzieren musste das Potenzial der Integrierten Schaltung noch weiter ausgeschöpft werden. Anstatt nur mehrer Teile einer Baugruppe in ein IC zu verpacken, machte man sich in den siebziger Jahren daran gleich mehrere Baugruppen in einem einzigen Gehäuse unterzubringen. 1971 gelang Intel den Durchbruch mit dem ersten Mikroprozessor (CPU), dem 4004 (Bild).

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Die CPU verarbeite vier Bit breite Daten und enthielt 2’250 Transistoren in einem Chip von nur 24 Quadratmillimeter Fläche. Das entspricht 10 Mikrometer breiten Halbleiterschichten, deshalb auch der Begriff Mikroprozessor. Im selben Jahr entwickelte IBM das System S/370, der erste Standard für Computer überhaupt. Das hatte den Vorteil, das nicht mehr wie bisher für jeden Computer der erschien eine komplett neue Softwareversion geschrieben werden musste. Ebenfalls von IBM stammte damals der erste Wechseldatenträger, die Floppydisk im 8 Zoll Format. Ein Jahr später brachte Intel bereits schon den Nachfolger vom 4004, den 8008 auf den Markt. Dieser rechnete immerhin schon mit 8 Bit breiten Datenwörtern. Das reichte theoretisch um Buchstaben zu verarbeiten, da das Alphabet in den Binärcode umgewandelt 7 Bit breite Datenwörter gibt. Der Intel 8008 war auch der erste Prozessor, zu dem es für Bastler einen Computerbausatz (Codname Mark-8 ) unter $1'000 gab – noch ohne Monitor und Tastatur, dafür mit Kippschalter und LEDs und 256 Byte Speicher. 1973 kündigte Intel (wie von nun an fast jedes Jahr) einen neuen Prozessor an, den 8080. 1974 kam der Taschenrechnerhersteller MITS "Micro Instrumentation & Telemetry Systems" von Ed Roberts durch den radikalen Preisverfall in diesem Bereich in finanzielle Schwierigkeiten. Sie war dem Konkurrenzkampf unterlegen (Texas und HP freuten sich) und stand kurz vor der Pleite. Es musste ein neues Produkt her. Roberts hatte darauf die Idee, einen Computer zu bauen, den Altair 8800.


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Er sollte möglichst günstig sein, deshalb wurde er wie der Mark-8 als Bausatz angeboten. Die einzige Benutzerschnittstelle stellten ebenfalls Schalter und LEDs dar, und auch der Speicher betrug in der Grundausstattung magere 256 Byte. Der Altair hatte aber einen Entscheidenden Vorteil gegenüber allen bisherigen Computern: Er war erweiterbar. Die 18 Erweiterungssteckplätze dieses Computers nutzten Bastler um Anschlüsse für Tastatur, Bildschirm und Speicherlaufwerke zu bauen. Jetzt musste nur noch eine Software her, um mit dem Computer überhaupt etwas anfangen zu können. Roberts gab ein Inserat auf, in dem nach einer Softwarefirma suchte, die ihm eine kleine Basic-Version für seinen Computer schreiben sollte. Es meldete sich ein damals 19-jähriger Student: William (Bill) Gates. Der Altair wurde ein Erfolg. Anstatt der erwarteten 800 verkauften Altairs pro Monat bekam Roberts 250 Bestellungen pro Tag. 1975 wurden von einer anderen Firma noch zwei Computerbausätze hergestellt. Sie basierten auf Chips der damaligen Intel-Konkurrenz Motorola. Das spezielle war, dass diese Bausätze mit einer Leuchtzifferanzeige und einer Hexadezimaltastatur ausgeliefert wurden. Steven Jobs gründete 1976 mit seinem Partner Steve Wozniak Apple. In ihrer berühmten Garage bauten sie ihren ersten Computer, den Apple I. Kernstück war ebenfalls ein Motorola-Prozessor, der zusammen mit der restlichen Elektronik auf einer einzigen Platine platz fand.


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Hingegen ein Flop wurde Intels neuer Prozessor 8085, dafür wurde in diesem Jahr erstmals von einem anderen Chiphersteller ein Intel-kompatibler Prozessor hergestellt, den Z80. Der große PC-Boom begann wohl 1977. Microsoft wurde offiziell gegründet und begann Basic als Betriebssystem zu vermarkten. Außerdem kamen gleich zwei neue PCs auf den Markt: Der Apple II, der am Erfolg des Vorgänger anknüpfte und zudem mit Diskettenlaufwerk und Farbgrafik daherkam, war zugleich der erste Computer, der nur fertig zusammengebaut (in einem Kunststoffgehäuse) ausgeliefert wurde. Die Tastatur war ebenfalls fest im Gehäuse integriert. Der Computer wurde ein voller Erfolg, da erstmals auch Leute, die wenig Ahnung von der Technik haben, einen Computer kaufen und programmieren konnten. Der zweite erfolgreich Computer dieses Jahres war der PET von Commodore, welcher durch seine Bürotauglichkeit sich als erste kommerzielle Maschine dem Namen Personal Computer würdig erweist.


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Mit dem Intel 8086 von 1978 begann die Gegenwart der Microprozessoren. Dies deshalb, weil selbst heutige moderne CPUs wie der Pentium 4 in der Architektur, also im Aufbau, noch ähnlich sind wie dieser Chip-Urahne 8086. Es folgten dann der 80286, 80386, 80486 und der Pentium wäre eigentlich der 80586, der Pentium Pro und II der 80686 usw. Man nennt diese Prozessoren deshalb auch die x86er Familie. Das traurige an der ganzen Sache ist, dass somit modernste Computer im Prinzip auf einer 23-jährigen Technik (CISC) beruhen, mit all ihren Schwachstellen. Ein großes Problem ist dabei der für heutige Verhältnisse zu kleine Befehlsbus. Das bedeutet, wenn mehrere Aufgaben anstehen, werden sie temporär zwischengespeichert anstatt gleichzeitig abgearbeitet zu werden. Der Zwischenspeicher ist jedoch relativ langsam (verzögert wiederum die Arbeit), und im schlimmsten Fall überfüllt er sich und der Rechner hängt sich auf. 1979 warf Intel noch Prozessorzwitter auf den Markt: den 8088. Intern rechnete er wie der 8086 mit 16 Bit breiten Worten, hatte jedoch wie der 8080 einen 8 Bit breiten Anschluss. Ebenfalls 1979 erschienen die ersten nützlichen Programme für PCs: Textverarbeitung und Tabellenkalkulation.







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