HDTV unter der Lupe

Seite 6: Gibt es auch ‚High Definition’-Audio?

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Nach all der Litanei über die höheren Bildauflösungen darf natürlich der Ton nicht auf der Strecke bleiben. Viele mögen denken, dass beim Film das Bild am wichtigsten ist, einige dagegen sind der Meinung, dass Bild und Ton etwa gleichwichtig sind. Wiederum andere gehen einen Schritt weiter und sagen, dass man von einem Film, von dem man das Bild nicht sieht, also nur den Ton hört, bedeutend mehr mitkriegt, als im umgekehrten Fall. Außerdem entscheidet der Ton mit darüber, ob einem der Film gefällt oder nicht. [5]

dts


Sei es nun deswegen, oder weil sich ‚HD’ derzeit einfach gut verkauft, basteln Digital Theater Systems (DTS) am neuen Audio-Format sowohl für die Blue Ray als auch die DVD-HD, wie erwartet unter dem überaus kreativen Namen DTS-HD.
DTS-HD wird wie das bisherige DTS nicht als alleinige Tonspur daherkommen, sondern zusammen mit einer Stereo und/oder Dolby Digital Spur, da nicht alle Player DTS unterstützen werden. Ausserdem wird DTS vermutlich ebenfalls nur in einer oder maximal zwei Sprachen pro DVD-HD verfügbar sein, dies wegen der großen Datenmenge, die das Format auf der Scheibe beanspruchen wird.
Während das bisherige DTS durch 20bit Dynamik und nur geringe Kompression bereits besser klang als Dolby Digital oder eine CD, wird DTS-HD mit 24bit Dynamik, 96kHz Samplingfrequenz und diesmal angeblich völlig verlustfreier Kompression qualitativ auf dem Niveau von DVD-Audio anzuordnen sein.
So viel zu DTS-HD, welches ohne Rücksicht auf den Speicherplatz bestmöglichen Surroundklang bieten wird.

Einen anderen Weg hat Microsoft mir ihrer WMV-HD eingeschlagen. Der Speicherplatz war mehr als knapp, musste doch in Form der DVD rund ein viertel des Speichers einer DVD-HD ausreichen, um den HDTV-Film unterzubringen. Logisch kann man da nicht noch Gigabyteweise Ton draufpacken. Aber selbst das auf der DVD-Video sehr beliebte Dolby Digital genügte den Anforderungen Microsofts sowohl was die Qualität anbelangt wie auch punkto Speicherplatzbedarf nicht!
WMA9 bietet immerhin 48kHz Samplingrate, und benötigt bei 5.1-Kanälen gerade mal 256kb/s, während Dolby Digital hier mit 384kb/s zu buche schlagen würde.
Ein Nachteil ist, dass die Dekodierung der Tonspur auch in den Aufgabenbereich der CPU fällt. Die Soundkarte kann WMA9 nicht dekodieren und auch kein heute erhältlicher Home-Cinema-Verstärker kann das.
Empfiehlt es sich beim Abspielen einer DVD-Video über den PC den verlustfreien digitalen Ausgang der Soundkarte zu verwenden, um die Dekodierung dem zumeist DTS-tauglichen Lautsprechersystem zu überlassen, muss bei WMV-HD zwangsläufig wieder zur analogen Verkabelung gegriffen werden.

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