Terratec Aureon 7.1 PCI - Dolby Digital Live Soundkarte

Seite 1: Einleitung

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written by E.T.

Die Frage nach dem optimalen Zusammenspiel zwischen Soundkarte und Lautsprechersystem ist ein immer wiederkehrendes Problemkind eines jeden Computerspielers, der seinen PC als multimediales Entertainment System versteht. So ist Surroundsound in Computerspielen in der Regel nur via analoger Verbindung (mittels drei bzw. vier Klinkenkabeln) zum Lautsprechersystem möglich. Hingegen können die meisten Soundkarten die Tonformate Dolby Digital und DTS, wie sie auf DVDs vorkommen, nicht dekodieren, weshalb dafür eine digitale S/P-DIF Verbindung (mittels koaxialem Cinch- bzw. RCA-Kabel oder optischem Toslink-Glasfaserkabel) zu einem Lautsprechersystem mit integriertem Decoder nötig ist. Insgesamt müssen in diesem Fall also bis zu fünf Kabel von der Soundkarte zum Lautsprechersystem verlegt werden! Geht das wirklich nicht anders?


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Gute Lautsprechersysteme wie das THX zertifizierte Z680 von Logitech besitzen idealerweise sowohl analoge wie auch digitale Eingänge und einen integrierten DolbyDigital- und DTS-Decoder.

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Wer heute seine Soundkarte perfekt an das Lautsprechersystem anschliessen will, braucht sowohl eine digitale Verbindung (optisch oder koaxial S/P-DIF) und dazu eine analoge Verbindung mit drei (5.1) oder vier (7.1) Klinkenkabeln.

Es werde Licht …

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Wie wäre es, wenn die Soundkarte nun jedwedes Audioformat in einen Dolby Digital oder DTS Bitstream umwandeln könnte und man somit nur noch eine einzelne, digitale Verbindung zu den Lautsprechern benötigen würde? Die freigewordenen Klinken-Buchsen könnte man dann endlich auch mal sinnvoller gebrauchen, etwa um ein Headset oder ein Audio-Abspielgerät anzuschliessen, denn meistens haben die Anschlüsse eine Zweitfunktion als Mikrofon oder Line Eingang.
Vermutlich war der erste mainstream Dolby Digital Live (DDL) Encoder aber gar nicht in erster Linie für den Einsatz im PC gedacht. nVidia entwickelte für Microsofts erste XBox damals (2001) nämlich nicht nur den Grafikchip, sondern steuerte mit dem MCP (Media and Communications Processor) auch eine Audio- und LAN-Lösung bei. Dank dem MCP war die XBox die erste Konsole, welche den Spielesound in 5.1 Kanälen digital ausgeben konnte, denn dieser beherrschte bereits DDL. Der MCP wurde denn auch auf Mainboards mit nVidias nForce2 Chipsatz verbaut, es gab Versionen ohne und mit DDL, letztere trugen den Beinamen ‚Soundstorm’ für die Audiolösung. Dem Soundstorm wurde damals allerdings erstaunlich wenig Beachtung geschenkt, was wohl damit zusammenhing, dass damals ein 5.1 Lautsprechersystem nicht unbedingt zur Grundausstattung eines jeden Rechners gehörte, geschweige denn eines mit digitalem Eingang.
Auch Softwareseitig wurde es lange Zeit ruhig um Dolby Digital Live, es wurden zwar einige Spiele mit expliziter DDL Unterstützung angepriesen, hauptsächlich aber nur für die XBox.
Nun aber, vier Jahre nach nVidias MCP warten auch erstmals Hersteller diskreter Soundkarten mit demselben Feature auf. Eine der ersten Vertreter davon ist die ‚Terratec Aureon 7.1 PCI - Dolby Digital Live’. Die deutsche Firma Terratec wurde 1994 als Zwei-Mann-Betrieb gegründet und stellt seit diesem Zeitpunkt innovative Soundlösungen her. Heute beschäftigt das Unternehmen 40 Mitarbeiter und entwickelt nebst Soundkarten auch noch TV- und Videoschnittkarten, Webcams, Lautsprechersysteme, MP3-Player und Headsets.
Auf der Verpackung der Aureon wird denn auch der DDL-Encoder als wichtigstes Feature angepriesen: „Endlich können Sie Ihren PC direkt an Dolby® Digital-fähige Verstärker und digitale Boxensysteme anschließen, denn die Aureon 7.1 PCI kann jedes Audiosignal in Echtzeit in einen 5.1 Dolby® Digital Bitstream kodieren und an Ihre HiFi-Anlage senden.“
Mit der hohen Erwartung einer revolutionären Soundkarte machen wir uns also daran, die Aureon auf Herz und Nieren zu testen.





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