Ageia von Nvidia übernommen

Bereits seit zwei Wochen geistern Gerüchte durch das Netz, dass die Firma Ageia, die mit PhysX den ersten Physikbeschleuniger-Chip entwickelt hat, übernommen worden sei. Nun hat sich dies bewahrheitet: Nvidia hat in einer Pressemitteilung die Übernahme bestätigt. Zwar sei der eigentliche Kauf noch nicht vollzogen, weil dieser die Zustimmung der Kartellbehörden benötige, aber ein bindender Vorvertrag sei bereits unterzeichnet. Über den Preis für die nicht an der Börse notierte Firma wurde nichts bekannt.

Nachdem Intel mit Ageias Konkurrenten Havok bereits einen Hersteller und Entwickler für Physikengines gekauft hat, ist nun mit Ageia der letzte freie Produzent vom Markt verschwunden. Bei Ageia ist stark davon auszugehen, dass man seine eigenen Plattform übergreifenden Aktivitäten mit der PhysX-Karte einstellen wird und stattdessen an einer Integration der Technologie in kommende Nvidia-GPUs ausrichten wird. Auch wenn es einige Zeit dauern wird dies zur Marktreife zu bringen, würde damit womöglich eine sehr leistungsstarke und den bisher bestehenden Technologien deutlich überlegene Physiklösung entstehen.

Dies wird für den Markt zwar wahrscheinlich den Vorteil bringen, dass nun Physikberechnungen und entsprechende Effekte, besonders in Spielen, nun mit wesentlich größerem Nachdruck entwickelt und integriert werden, da natürlich Nvidia und Intel - welche ja nach Gerüchten ebenfalls in den kommenden Jahren in den Grafikkartenmarkt einsteigen wollen - großes Interesse haben, ihre teuer bezahlten Technologien gewinnbringend einzusetzen. Damit beginnen aber auch die Probleme: Wenn man sich hier nicht auf einheitliche Standards einigt oder eine großzügige Lizenzregelung trifft, droht die Gefahr eines Formatkrieges, ähnlich wie zwischen HD-DVD und Blue-ray, der dem Kunden statt Vor- v.a. Nachteile bringt. Des Weiteren wird es für AMD mit seiner Tochter ATI wiederum enger auf dem Markt: die beiden Hauptkonkurrenten haben nun beide eine eigene Physikengine und werden diese einsetzen während man selbst in diesem Bereich - auch durch die schwierige Gesamtsituation des Konzerns im Augenblick - mehr oder weniger nackt dasteht.
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