IDF: Intel gibt Technik-Ausblick für mehr Leistung und Effizienz in Computern

Intel gibt im Rahmen des Intel Developer Forums, das zum ersten Mal in China stattfindet, Details zu mehr als 20 neuen Produkten, Innovationen und Initiativen bekannt. Diese haben zum Ziel, das World Wide Web, Computer und Geräte der Unterhaltungselektronik intuitiver, schneller und sicherer zu machen. Zu den Neuheiten zählen erste Leistungsdaten der kommenden 45nm "Penryn"-Prozessorfamilie, zukunftsweisende Technologien für Workstations und Server sowie neue Produkte, wie System on Chip (SoC)-Lösungen für Hersteller der Konsumelektronik und für Anbieter von Serversystemen.

In seiner Auftaktrede wiederholte Justin Rattner, Chief Technology Officer bei Intel, die Zielsetzung des Unternehmens, den Stromverbrauch ohne Leistungseinbußen im Bereich Ultra Mobile Computing bis 2010 um den Faktor 10 zu senken. Intel entwickelt zudem zukünftige Prozessoren die Teraflops-Leistung erreichen sollen. Rattner forderte die gesamte Industrie an dieser Stelle eindringlich auf zusammenzuarbeiten, um die größtmöglichen Vorteile aus diesem enormen Leistungsangebot zu ziehen.

"Herzlich Willkommen im Multicore Zeitalter. Eine Ära, in der unser Leistungsvermögen in der Computertechnologie dazu beitragen wird, das ganz persönliche Potential jedes einzelnen zu vervielfachen," so Justin Rattner. "Dieses Developer Forum in Peking wird aufzeigen, wie unsere Innovationen Hand in Hand gehen mit der Weiterentwicklungen im Bereich PC- und TV Unterhaltung, Onlinehandel sowie den wachsenden Anforderungen an das Internet durch die Evolution der sozialen Netzwerke. Heute bietet Intel eine große Auswahl an Multicore Prozessoren und eine Roadmap, die bereits enorme Weiterentwicklungen hinsichtlich Leistung und Energie aufweist, damit der Endanwender selbst eine größere Steuerungsmöglichkeit im Informationszeitalter erhält."

Alle Neuheiten rund um Multicore Performance und Core Microarchitektur

Intel gibt weitere Einzelheiten in Bezug auf Leistungsfähigkeit der "Penryn" Prozessorfamilie bekannt, die im zukunftsweisenden 45 Nanometer (nm) Verfahren hergestellt wird und neue Materialien wie das Hi-K Metal Gate Silizium verwendet.

Pat Gelsinger, Senior Vice President und General Manager der Intel Digital Enterprise Group, führte aus, dass die Leistungssteigerung der Penryn CPUs bis zu 15 Prozent bei der Bildbearbeitung, 25 Prozent bei dem Rendering von 3-D Objekten und mehr als 40 Prozent im Bereich Gaming betragen wird. Auch das Enkodieren von Videos wird über 40 Prozent beschleunigt bei Intel SSE4 optimierten Video Encodern. Diese Leistungsindikatoren basieren auf Vorserien Versionen der 45 nm Hi-k Intel Quadcore Prozessoren mit einer Taktung von 3,33 GHz und einem 1.333 MHz schnellen Front Side Bus (FSB) sowie 12 MB L2 Cache. Als Vergleich stand der erst in der Vorwoche vorgestellte Intel Core 2 Extreme Prozessor QX6800 mit 2,93 GHz, 1.066 MHz FSB und 8 MB Cache zur Verfügung.

Für High Performance Computing (HPC) und Workstation Systeme erwartet Gelsinger Steigerungsraten bis zu 45 Prozent für bandbreitenintensive Applikationen sowie rund 25 Prozent für Server, die Java nutzen. Verglichen wurden hier einerseits Vorabversionen der 45 nm Hi-k Intel Xeon Quadcore Prozessoren mit 1.600 MHz FSB für Workstation und HPC sowie eine 1.333 MHz FSB Version für Server mit einem aktuellen Intel Xeon Quadcore Prozessor X5355.

Darüber hinaus hat Intel begonnen, Produkte auf Basis einer hochgradig parallelen, IA-basierenden Architektur mit dem Codenamen "Larrabee" zu entwickeln. Diese wird vergleichsweise einfach zu programmieren sein und auf viele der bestehenden Software-Tools zurückgreifen. Die Leistungsziele von Produkten basierend auf der "Larrabee"-Architektur liegen im Teraflops (Billionen von Fließkommaberechnungen pro Sekunde) Bereich. Diese neue Architektur beschleunigt in erster Line Anwendungen im Bereich Wissenschaft, Synthese, Virtualisierung, Finanzanalyse, Bergbau oder im Gesundheitswesen.

Desweiteren stellte Intel eine Initiative zur Beschleunigung einzelner Funktionen, wie etwa Datenverschlüsselung oder Finanzberechnungen im Serverumfeld unter dem Namen Intel QuickAssist Technology vor. Der Stromverbrauch wird dabei gleichzeitig reduziert. Die Initiative beinhaltet die Unterstützung IA-basierter Multicore Prozessoren und Beschleuniger anderer Anbieter, die in Intel-basierten Servern zusammenarbeiten sowie die Entwicklung neuer Beschleuniger, die in den IA-basierten Prozessor selbst integriert sind.

Als weitere Neuheit erläuterte Gelsinger erste Planungen unter dem Codenamen "Tolapai". Hier wird zunächst eine Familie an "System-on-Chip" (SoC) Produkten im Enterprise Segment vorgestellt werden, die eine Reihe an zentralen Systemkomponenten direkt in einen einzigen auf Intel Architektur basierenden Prozessor einbetten. Die ersten "Tolapai" Produkte kommen voraussichtlich 2008 auf den Markt und verringern die Größe eines Chips um bis zu 45 Prozent. Ebenso reduziert sich dabei der Energieverbrauch um rund 20 Prozent im Vergleich zu einem Standard Vier-Chip-Design . Datendurchsatzraten und CPU Effizienz erhöhen sich gleichzeitig. Tolapai wird bereits die Intel QuickAssist Integrated Accelerator Technology enthalten.

Im High-End Bereich kündigte Gelsinger Produkte für Multi-Prozessor Server mit Codenamen "Caneland" an. Die Intel Xeon 7300er Quadcore und Dualcore Prozessoren stehen im Laufe des dritte Quartals dieses Jahres in 80- und 50-Watt Versionen für Bladesysteme zur Verfügung. Damit ist der Übergang des Unternehmens zur Intel Core TM Microarchitektur für die Xeon Prozessoren abgeschlossen. Sun Microsystems zeigt ihr Betriebssystem Solaris auf einem System basierend auf Intel Xeon Prozessoren 5100 und dem Einsatz der Intel Dynamic Power Technologie, die den Energiebedarf für Speicher-Subsysteme senkt.

Zur Optimierung der Sicherheits- und Verwaltungsfunktionen in Computern wird Intel in der zweiten Jahreshälfte 2007 die Intel® vProTM Prozessortechnologie der nächsten Generation vorstellen (Codename "Weybridge"). Diese verwendet dann bereits die neue Intel 3x Chipsatzfamilie , bislang bekannt unter dem Codenamen "Bear Lake". Die umfassenden und besonders für das professionelle Umfeld konzipierten Funktionalitäten der vPro Systeme werden in der neuen Intel® CentrinoTM Pro Prozessortechnologie erstmals für Notebooks verfügbar gemacht.

Schließlich präsentierte Microsoft auf dem IDF eines ihrer Windows Server Betriebssysteme unter dem Codenamen "Longhorn" sowie zwei ergänzende Technologien: Windows Server Core und Windows Server Virtualization. Diese laufen auf Intel Xeon Quadcore Prozessoren.

Heim PCs und Neuheiten im Bereich CE

Des Weiteren kündigte Eric Kim, Senior Vice President und General Manager der Intel Digital Home Group, die Entwicklung von Produkten und Technologien an, die Verbrauchern eine bessere Kontrolle, Auswahlmöglichkeit und Übersichtlichkeit in der konvergenten Welt verschaffen. Dies umfasst Computer und CE Plattformen von herkömmlichen PCs, Notebooks über Fernsehgeräte und Set-Top-Boxen bis hin zu netzwerkfähigen Media Playern.

Erste Einzelheiten verriet Kim über Intels Strategie eine allgemeine IA-basierte Prozessorgrundlage für alle PC- und CE-Plattformen zu etablieren. So wird der Intel CE 2110 Media Prozessor - eine System-on-a-Chip-Architektur für CE-Geräte - die Hersteller darin unterstützen, neuartige und äußerlich ansprechende Geräte schneller marktreif zu machen, ohne auf Performance, Flexibilität und entsprechende Ausbaufähigkeit gepaart mit Kosteneffizienz zu verzichten. Die ersten CE-optimierten IA-basierten SoC kündigte Kim für 2008 an.

Darüber hinaus plant Intel gegen Ende des Jahres neue Desktop Produkte vorzustellen, zu denen sowohl ein Update der Intel ViivTM Prozessortechnologie Roadmap gehört als auch eine neue Plattform für High-End Fans und Gamer mit dem Codenamen "Skulltrail". Künftige Generationen der Intel Viiv Prozessor-technologie basieren auf der Intel 3x Chipsatzfamilie, die noch in diesem Quartal vorgestellt wird. Diese bietet dank Features wie Intel Clear Video Technology eine verbesserte Grafikunterstützung. Ferner wird Microsoft DX10 unterstützt für ein reibungsloseres High-Definition Playback und 3D Visualisierung. Zudem erhöhen die neuen Chipsätze die Leistungsfähigkeit der Systeme enorm mit einen 1.333 MHz FSB, DDR 3 Speicherunterstützung und PCI Express 2.0. Intel Turbo Memory beschleunigt das Booten und Laden von Programmen.


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