Spezialangebote als Mausefalle?!

Geheimniskrämerei scheint derzeit hoch im Kurs zu stehen, zumindest bei den Online-Händlern ala Alternate, e-bug und Co. Kaum ein Tag vergeht ohne Sonderangebote in begrenzten Stückzahlen, die die geneigte Kundschaft zum Kauf verleiten sollen - möglichst noch vor dem Blick in den Preisvergleichsdienst.

Alternate halten sich die Kundschaft um Mitternacht mit nächtlich neuen Spezialangeboten, genannt "Zack des Tages", in begrenzter Stückzahl warm, nachdem die ursprüngliche Startzeit des Angebotes bei 9 Uhr lag. Western Digital kündigte per Anzeige auf Alternate vollmundig die "schnellste und teuflischste Bestie aller Zeiten" an - heraus kam die Velociraptor, die ihrem Ruf als Bestie vorerst nur in Bezug auf den Preis gerecht wird. Die meisten Spekulanten hatten sich mehr erhofft als eine Stagnation der Umdrehungszahlen pro Minute bei 10000, genauso wie der wenig revolutionäre Cache von 16MB.
Nun ist es also e-bug, die die Kunden am heutigen Mittwoch mit einem Spezialangebot locken wollen - scheinbar so spezial, dass man gar daran erinnern muss, es erst am heutigen Mittwoch zu verraten. Doch die ersten Stunden des Mittwochs vergehen bisher ohne ein Spezialangebot, noch immer kann man lediglich 32MB und rpm unter dem Übermalten entziffern - wieder liegt die Verbindung zu einer Festplatte nahe. Darauf deutet zudem schemenhaft die Vorschau hin - wir werden uns überraschen lassen.

Doch wozu das Ganze? Sonderangebote sind mindestens so alt wie die Werbung selbst - mit Speck fängt man eben Mäuse. Wenn man dann noch suggeriert, dass es sich um einen wahrhaft großen Happen Speck handeln könnte, ist die Schlange der anstehenden Mäuse mindestens genauso lang wie ihre neugierige Nase. In Zeiten, wo sich ein Händler 24h in einschlägigen Preisvergleichsdiensten behaupten muss, ist es ungleich schwieriger seine Ware an den Mann zu bringen. Der Spitzenplatz im Preisvergleich bringt gleich einige Interessenten mehr, die dann im Idealfall nicht nur das top-platzierte Produkt kaufen, sondern noch das ein oder andere mehr. Schnell hat sich so - wenn gar noch mit rabattiertem Versand und gutem Service kombiniert - der Kampf um die Pole-Position im Rennen um den besten Preis gelohnt.
Doch stets ist Vorsicht geboten. Da sich nicht nur eine Maus getreu dem Motto "Ran an den Speck" verhält, sind die Angebote meist schneller ausverkauft, als es die shopinterne Warenverfügbarkeitsanzeige überhaupt mitbekommt - sofern sie es denn überhaupt soll. Dann fehlt in der Lieferung möglicherweise das hastig in den Warenkorb gelegte Schnäppchen - bei der Nachlieferung in zwei Wochen ist bei der derzeitigen Preisentwicklung der Vorteil meist dahin, zumindest beim Kunden. Der Online-Shop erfreut sich an der bestellten "Peripherie", die der Kunde im Kaufrausch mitbestellt hat.

Mit offenen Augen lässt sich jedoch durchaus ein Schnäppchen schlagen, wenn denn die Geheimniskrämerei beim Online-Shop endlich mal ein Ende gefunden hat. Bei den meisten Shops sogar mit durchaus gutem Gewissen, da die schwarzen Schafe dank der Bewertung im Preisvergleich ja schnell ausgesiebt sind. Doch auch, wenn einem der Speck vor der Nase weggeschnappt wurde, da die Stückzahl mal wieder begrenzt war, ist keine Staatstrauer angesagt. Nur wenige Produkte werden tatsächlich so günstig angeboten, als dass es ein äquivalentes Angebot nicht in den Tagen darauf wieder geben würde - wenn auch an anderer Stelle.

UPDATE: Wie bereits vermutet handelt es sich tatsächlich um eine Festplatte - genauer gesagt die Spinpoint F1 von Samsung mit 32MB Cache. Das 3,5" Laufwerk mit 1TB Speicher wird von E-Bug für 99,95€ angeboten. Die Abgabemenge ist auf zwei Festplatten pro Käufer festgesetzt.
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