AMD muss wiederum fast eine Milliarde US-Dollar abschreiben

Advanced Micro Devices, besser bekannt als AMD, kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen. Waren es zuerst die HD2900-Grafikkarten, dann die K10-CPUs die auf die Bilanzen des Halbleiter-Spezialisten gedrückt haben, so ist es nun wiedereinmal die teure Übernahme von ATI-Technologies: Nachdem AMD von den ursprünglich bezahlten 5,6 Milliarden US-Dollar bereits über zwei Milliarden abschreiben musst, so kommen jetzt nochmals 880 Millionen aus dem Berech "Handhelds and Digital Television" hinzu. Damit hat ATI für AMD inzwischen ungefähr drei Milliarden des Kaufpreises und somit über 50% an Wert verloren. Neben dem Hauptteil durch ATI muss AMD aber auch noch zusätzliche Verluste in seiner Bilanz ausweisen. Hierbei handelt es sich um 32 Millionen Dollar für verschiedene Abfindungen und um 24 Millionen durch den zu berichtigenden Wert von Spansion, einem Tocherunternehmen das auf Flash-Speicher spezialisiert ist. Durch den Verkauf von Technik aus seinen Produktionsstandorten will AMD allerdings 190 Millionen US-Dollar einnehmen und somit zumindest einen kleinen Teil der Verlust auffangen.

Durch die andauernden negativen Berichte AMDs ist auch der Aktienkurs der Firma deutlich gesunken: Von den ursprünglich 16$ vor noch einem Jahr sind heute nur noch 5$ pro Aktie geblieben. Somit liegt der Börsenwert des Unternehmens bei nur noch 2,9 Milliarden US-Dollar - was nicht einmal dem direkten Wert aller Liegenschaften und sonstiger Sachwerte AMDs entspricht. Somit sieht sich AMD nicht nur mit seinen direkten Problemen konfrontiert, sondern muss auch noch akzeptieren im Augenblick ein heißer Kandidat für eine (feindliche) Übernahme zu sein.
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