Rekordstrafe für Intel (Update)

Die EU-Kommission ist für eine strikte Ablehnung und Bekämpfung von Monopolen, besonders in der IT-Industrie, bekannt. Dies hat nach Microsoft nun auch Intel zu spüren bekommen.

In dem, seit der Anzeige von AMD aus dem Jahr 2000, im Jahr 2007 eröffneten Kartellverfahren ist Intel zu einem Rekordbußgeld von 1,06 Milliarden Euro verurteilt worden. Die EU-Kommission sah es als erwiesen an, dass Intel seine Vormachtsstellung ausgenutzt habe um AMD aus dem Markt zu drängen, in dem man großen PC-Anbieter bedeutsame Rabatte nur unter der Prämisse eingeräumt habe auf einen Vertrieb von AMD-Produkten zu verzichten. Weiterhin hat die EU-Kommission Intel sein Rabatt-System so zu verändern, dass kein Einfluss mehr auf die Marktentwicklung mehr genommen werde.

Damit ist Intel der zweite große IT-Konzern, den der Bannstrahl der Wettbewerbshüter in Brüssel trifft. Bereits im Februar 2008 war Microsoft wegen überhöhter Lizenzgebühren mit einer Straße von 899 Millionen Euro belegt worden.

Update:

Stellungnahmen von AMD und Intel:

AMD:

„Die Kommission hat heute festgestellt, dass Intel seine Marktmacht seit Jahren grob missbraucht. Mit dieser Entscheidung wird der Monopolist in seine Schranken gewiesen. Nun kann die Marktmacht dahin gehen, wo sie eigentlich hingehört – zu den Computer-Herstellern, den Computerhändlern und vor allem den Käufern von PC“, so Giuliano Meroni, President AMD EMEA.

Intel Präsident und CEO Paul Otellini:

„Intel hat starke Einwände gegen diese Entscheidung. Wir sind der Meinung, dass diese Entscheidung nicht richtig ist und das die Besonderheiten eines hoch wettbewerbsintensiven Marktes außer Acht gelassen wurden. Dieser Markt bringt ständig Neuheiten hervor, die Produkte verbessern sich fortwährend und das bei gleichzeitig sinkenden Preisen. Der Endverbraucher hat absolut keinen Schaden erlitten Intel wird Berufung einlegen.“

„Wir sind der Meinung, dass unsere Praktiken nicht gegen Europäisches Recht verstoßen. In einem Markt mit nur zwei großen Anbietern, ist es ganz natürlich, dass wenn ein Anbieter einen Auftrag gewinnt, der Andere diesen Auftrag verliert. Die Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission hat wesentliches Beweismaterial, das den in der Entscheidung aufgeführten Erklärungen widerspricht, außer Acht gelassen oder es abgelehnt dieses einzuholen. Wir sind der Meinung dass dieses Beweismaterial zeigt, dass Unternehmen vom Markt bei guter Leistung belohnt werden. Bei schlechter Leistung reagiert der Markt entsprechend anders."

“Intel hat niemals Produkte unterhalb der Herstellungskosten verkauft. Wir haben aber immer in Innovation investiert, in die Herstellung sowie in die Entwicklung neuer und wegweisender Technologien. Die Folge davon ist, dass wir in einem wettbewerbsintensiven Markt Rabatte auf unsere Produkte gewähren können um damit wettbewerbsfähig zu bleiben. Zudem geben wir so die Einsparung überall an den Verbraucher weiter, die wir durch effiziente Massenproduktion als Marktführer von Mikroprozessoren erzielen.“

„Auch wenn wir starke Einwände gegen diese Entscheidung haben, werden wir während des Berufungsverfahren mit der Kommission zusammenarbeiten und sicherstellen, dass wir die in der Entscheidung vorgeschriebenen Maßnahmen einhalten. Wir werden auch weiterhin in Produkte und Technologien investieren, um Europa und dem Rest der Welt die leistungsfähigsten Prozessoren zu niedrigen Preisen anbieten zu können.“

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