Android „L“ – Neue Benutzeroberfläche, Benachrichtigungen, ART Runtime und mehr Effizienz

Mit Android „L“ steht Entwicklern ab heute für das Nexus 5 und Nexus 7 (2013) die nächste Generation von Googles Betriebssystem zur Verfügung.

Die wesentlichen Neuerungen von Android „L“ konzentrieren sich auf vier Bereiche. In der kommenden Version wird Google gänzlich Abschied von der „Holo“-Benutzeroberfläche nehmen. Hier soll ein neues Konzept folgen das auf die Bezeichnung „Material Design“ hört. Mit diesem Konzept hat sich Google zum Ziel gesetzt, auf Smartphone, Tablet, Smartwatch, Chrome OS, und auch im Auto, ein einheitliche Benutzeroberfläche sowie konsistentes Bedienkonzept zu schaffen. Geprägt werden soll dies durch große Flächen in kräftigen Farben sowie neuen Symbolen, die durch weiche Animationen unterstützt werden. Des Weiteren soll sich die Benutzeroberfläche in der Diagonalen beliebig anpassen lassen.

Eine weitere wichtige Neuerung ist die „ART“ Runtime. Diese ist bereits in Android KitKat als Entwickleroption vorhanden und soll in „L“ nun die Davlik Ausführungsumgebung ersetzen. Während Davlik per Just-in-time-Compiler eine Anwendung beim Start in Maschinensprache übersetzt, erfolgt dies im Falle von ART während der Installation (Ahead-of-Time). ART ist zudem 64 Bit kompatibel und soll als schnellere und effizientere Runtime für Android dienen, wovon im Allgemeinen die Geschwindigkeit profitieren soll. Aber Achtung, wer ART bei Android KitKat aktiviert kann unter Umständen mit einer plötzlichen Inkompatibilität von Anwendungen konfrontiert werden. Derzeit sollte ART nur zu Testzwecken eingesetzt werden und für den produktiven Betrieb weiter Davlik aktiv bleiben.

Benachrichtigungen können mit Android „L“ nicht nur in der Statusleiste, sondern auch mit dem Lockscreen oder in einer eigenständigen Karte auf dem Bildschirm eingeblendet werden. Entwicklern bietet Google dabei die Möglichkeit, die Art der Darstellung selbst zu wählen. Wichtige Benachrichtigungen, beispielsweise ein Anruf, können als kleine Karte und als über einer aktiven Anwendung „schwebendes Fenster“ im oberen Bildschirmbereich angezeigt, angenommen oder weggewischt werden. Durch doppeltes Antippen können Benachrichtigungen auf dem Lockscreen in voller Ansicht dargestellt werden. Der Clou ist, dass Android hier selbst entscheidet, ob die Detailansicht von einem Pin geschützt werden muss, oder ob ein einfaches Entsperren per Wischgeste ausreichend ist, beispielsweise wenn sich das Gerät im heimischen WLAN oder in der Nähe einer Smartwatch verwendet wird.

Mit „Project Volta“ strebt Google weiter ein energieeffizienteres Betriebssystem an, dass längere Akkulaufzeiten ermöglicht. Auf der Google I/O nur angeschnitten, soll das Projekt vor allem Entwicklern dienen, um die Ressourcen der Endgeräte besser nutzen zu können. Darunter sind neue Möglichkeiten zusammengefasst, wann und wie das Smartphone oder Tablet aufwacht, Aktionen ausführt und in welcher Art und Weise der Prozessor genutzt wird. Ob Google hierbei auch Endanwendern Optionen anbieten wird, das Verhalten beziehungsweise den „Energieverbrauch“ von Anwendungen zu steuern, oder spezielle Energiesparmodi implementiert werden, ist derzeit nicht bekannt.


Google wird eine Developer-Preview von Android „L“ als Beta-Factory-Image für das Nexus 5 und Nexus 7 (2013) in Kürze zur Verfügung stehen.
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Kategorie: Software
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