NVIDIA hat im Rahmen der Gamescom das Geheimnis um die nächste Grafikkartengeneration gelüftet. Demnach lösen die neuen Grafikbeschleuniger das GTX Namensschema ab und läuten die Ära der GeForce RTX 2000 Serie ein. Mit der GeForce RTX 2080 Ti, 2080 und 2070 kündigt NVIDIA das komplette High-End-Lineup an.
NVIDIA macht mit dem Launch der GeForce RTX Serie vieles anders. Man überspringt den logischen Schritt zur 1100er Benennung, man tauscht zugunsten von Raytracing das bekannte GTX Namensschema aus und bringt bereits zum Launch die Ti Variante auf den Markt. Gamer dürfen sich freuen, denn mit der neuen Serie verspricht NVIDIA nicht nur mehr Performance, sondern auch visuelle Mehrwerte in Form von Raytracing. Angetrieben werden die GeForce RTX Grafikkarten von der neuen Turing-GPU, die in 12nm Strukturbreite beim Auftragsfertiger TSMC gefertigt wird.
Im Unterschied zur Pascal-Generation enthalten die neuen Turing-GPUs spezielle Recheneinheiten, die das spezielle Renderingverfahren Raytracing beschleunigen. Diese Einheiten nennt NVIDIA RT-Cores, zusätzlich dazu sind auch die bereits von der Volta-Serie bekannten Tensor-Cores mit von der Partie. Diese wurden zudem verbessert und unterstützen neben FFP16 auch die Berechnungsformate Int8 und Int4, was die Rechengeschwindigkeit verdoppelt bzw. vervierfacht. Im Zusammenspiel mit den RT-Cores sollen diese Einheiten erstmals Echtzeit-Raytracing in Spielen ermöglichen. Dabei geht es allerdings nicht um die gesamte Spielszene, sondern bestimmte Effekte, die zu einem allgemein besseren visuellen Erlebnis beitragen sollen. Diese Berechnungen werden über die Schnittstellen Microsoft DXR und NVIDIAs RTX Framework ermöglicht.
Das Flaggschiff bildet die GeForce RTX 2080 Ti. Neu ist das NVIDIA hier nicht wartet und gleich zum offiziellen Verkaufsstart am 20. September das Ti-Modell anbietet. Mit 4.352 Shader-Einheiten, die bei der Founders Edition mit bis zu 1.635 MHz arbeiten sollen, erreicht die Grafikkarte eine theoretische Rechenleistung von 14,2 TFLops. Gegenüber dem Vorgänger nimmt die Rechenleistung damit um rund 24 Prozent zu. Auch bei der GeForce RTX 2080 Ti bleibt es beim Speicherausbau des Vorgängers, jedoch kommt auch hier der deutlich schnellere GDDR6 Speicher zum Einsatz. Mit 616 GByte/s gegenüber 484 GByte/s ebenfalls eine satte Steigerung. Neu ist das NVIDIA beim Kühler auf das altgediente Radial-Lüfter Prinzip verzichtet und stattdessen einen Luftkühler mit zwei Axial-Lüftern verbaut.
Die TDP der Grafikkarte steigt dabei leicht an und liegt laut NVIDIA bei 260 Watt (GeForce GTX 1080 Ti – 250 Watt). Auch preislich schlägt die GeForce RTX 2080 Ti deutlich mehr zu buche. NVIDIA veranschlagt 1.259 Euro von Vorbestellern der Founders Edition, eine stolze Summe.
Die GeForce RTX 2080 arbeitet mit 2.944 Shader-Einheiten, die bei der Founders Edition mit bis zu 1.800 MHz im Boost arbeiten und eine theoretische Rechenleistung von 10,6 TFlops erreichen. Im Vergleich zum Vorgänger liegt die Rechenleistung damit zirka 20 Prozent höher. Beim Speicherausbau setzt NVIDIA auch bei der RTX 2080 auf 8 GByte, allerdings in der deutlich schnelleren GDDR6 Variante. Damit steigt die Transferrate von 320 auf satte 448 GByte/s.
Die TDP steigt auch bei der GeForce RTX 2080 an und liegt nun bei 225 Watt anstatt 180 Watt. Auch hier ist der neue Grafikbeschleuniger etwas durstiger. Ebenfalls führt sich das Preisgefüge weiter, NVIDIA veranschlagt rund 849 Euro von Vorbestellern.
Die GeForce RTX 2070 kommt auf 2.304 Shader-Einheiten, die mit bis zu 1.710 MHz arbeiten sollen. Das reicht für eine theoretische Rechenleistung von 7,9 TFLops, dass sind rund 20 Prozent mehr als beim Vorgänger. Geblieben sind der GeForce RTX 2070 8 GByte Speicher, der ebenfalls auf den schnellen GDDR6 Standard setzt und eine Datentransferrate von 448 GByte/s ermöglicht.
Auch bei der GeForce RTX 2070 steigt die TDP. Mit 175 Watt liegt die TDP ebenfalls über dem Vorgänger, der noch mit 150 Watt angegeben war. Auch hier steigt NVIDIA mit der Founders Edition hoch ein und verlangt 639 Euro vom Kunden.