Nvidia gewährt ersten Blick auf GT300: Update

Spätestens seit der Vorstellung von AMDs neuen Cypress-Karten fragt man sich doch immer wieder: Was macht eigentlich Nvidia? Dies wurde am gestrigen Abend zumindest etwas deutlicher: Nvidias CEO Jen-Hsun Haung zeigte in seiner Keynote auf der Nvidia GPU Technology Conference eine erste Tesla-Karte auf Fermi-Basis und gab einen kurzen Einblick in den neuen Chip.

    
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Quelle: bit-tech.net und ComputerBase


Die technischen Daten lesen sich eindrucksvoll. Der in 40nm gefertigte Chip soll drei Milliarden Transistoren erhalten und über 512 als "CUDA Cores" bezeichnete Shader-Einheiten zurückgreifen können. Auch die Architektur unter der Oberfläche hat sich verändert und so sind die CUDA Cores zu jeweils 32 auf 16 SIMDs verteilt. Jedes SIMD kann auf 64kB Speicher und vier SFUs (Special Function Units) sowie 16 Load/Store Units zugreifen. Dem gesamten GT300 stehen nochmals 768kB 2nd-Level Cache zur Verfügung. Zu den geplanten Taktraten macht Nvidia keine Angaben.

 
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Beim lesen der technischen Daten muss man aber auch bedenken, dass es sich hier um eine Tesla-Präsentation handelt und somit alles eher auf GPGPU ausgelegt ist. Hierfür dürfte sehr interessant sein, dass der Fermi als erster Grafikchip überhaupt komplett mit C++ programmiert werden kann und zum Standard IEEE-754-2008 komplett kompatibel ist. Auch eher für diesen Bereich interessant ist, dass Nvidia die Double-Precision-Leistung deutlich erhöht haben will. Während beim GT200 diese noch achtmal geringer im Vergleich zu Single-Precision war, soll sich die Leistung bei der neuen GPU nur noch halbieren (zum Vergleich: bei AMDs Cypress verringert sich die Leistung um das fünffache). Da es sich aber - wie erwähnt - um eine Präsentation zu GPGPU handelt, ist noch nicht klar ob und wenn ja wie die Leistungen auf Spiele oder ähnliche Consumer-Anwendungen übertragen werden kann. So ist z.B. noch nicht absehbar, was genau im neuen Chip die Aufgabe der Texture Mapping Units übernehmen wird - hier sind die Load/Store Units die Hauptverdächtigen.

   
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Der Fermi soll über sechs Speichercontroller verfügen, was insgesamt einem 384bit breitem Speicherinterface entspricht. Somit hat sich Nvidia vom 512bit- Interface des GT200 wieder verabschiedet. Im Ausgleich dafür kommt allerdings schnellerer GDDR5 zum Einsatz und dieser kann bis zu 6GB groß werden. Auch zum Speichertakt gibt es keine Auskünfte.

Auch wenn aus den Daten noch wenig Aussagen über die reale Performance gemacht werden können, so ist doch zu vermuten, dass mit diesem Chip der Grafikkartemarkt weiter spannend bleibt und Nvidia Chancen hat AMDs RV870 wieder von der Spitze zu verdrängen. Bis dahin sind es aber noch eine Schritte, denn die Leistung muss nicht nur stimmen sondern auch die Leistungsaufnahme. Ferner gibt es noch immer keinen Release-Termin und die Spekulationen schwanken zwischen einer Veröffentlichung noch im Oktober und erst zu Beginn des Jahres 2010.


Update:

Laut den Kollegen von SemiAccurate sollen die ersten GT300/Fermi Grafikkarten die kürzlich auf der Pressekonferenz von Nvidia präsentiert worden waren gefaket sein. Mehr dazu bei den Kollegen von SemiAccurate.


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Kategorie: Grafikkarten
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