Google stellt Chromecast Streaming-Client vor - UPDATE: Android als Betriebssystem

Das Zusammenspiel von mobilen Geräten mit Fernsehern funktioniert dank DLNA, Miracast und Apple AirPlay bereits ganz gut. Mit Chromecast will Google nun einen etwas anderen Weg bestreiten.

Die Chromecast-Hardware erinnert auf den ersten Blick an einen recht unförmigen USB-Stick. In dem kompakten Gehäuse verbaut Google Technik, um via WLAN Befehle von Endgeräten entgegenzunehmen und diese dann über eine eigenständige Verbindung ins Internet abzuspielen. Welche Komponenten in dem kompakten Streaming-Client zum Einsatz kommen, hat Google nicht verraten. Als Softwarebasis dient jedenfalls das hauseigene Chrome OS, von dem im Betrieb aber nichts zu erkennen sein wird.

chromecast


Das Funktionsprinzip von Chromecast ist denkbar einfach. Auf einem Android- oder iOS-Gerät wird die gewünschte App, beispielsweise Youtube, gestartet und deren Inhalt über den Cast-Button an Chromecast weitergeleitet. Die per HDMI an den Fernseher verbundene Box empfängt dann lediglich den Link zum jeweiligen Inhalt, der dann via WLAN im Internet aufgerufen und abgespielt wird. Dies soll auch von jedem PC möglich sein auf dem Googles Chrome-Browser installiert ist. Dieser soll künftig mit einem Cast-Button ausgestattet werden und seine Inhalte auf dem Fernseher verfügbar machen.

In allen Anwendungsfällen können die jeweiligen Endgeräte ohne Einschränkung weiter genutzt werden. Gestartete Wiedergaben laufen in allen Fällen so lange weiter, bis diese gestoppt oder ein neuer Cast übermittelt wird. Laut Google soll hier auch die Möglichkeit bestehen die Wiedergabe von einem Gerät anzustoßen und diese dann über ein anderes zu steuern. Die Voraussetzung für das Zusammenspiel mit Chromecast ist das die Entwickler der jeweiligen App dieses vorsehen und das Cast SDK verwenden. Vorerst beschränkt sich die Funktionalität daher auf YouTube, Netflix, Google Music und Chrome, andere Dienste werden wohl in den nächsten Wochen folgen.

Verkauft wird Chromecast, wie so oft bei Google Hardware, zunächst in den USA. Der Preis beträgt 35 US-Dollar, andere Länder sollen in Kürze folgen.

Update: 30.07.2013:

Nach neusten Meldungen basiert Chromecast nicht, wie von Google selbst angekündigt, auf dem Betriebssystem Chrome OS, sondern auf einer modifizierten Version von Android.

Laut GTVHacker.com ist das Betriebssystem ein Google-TV-System, dass anstelle der Dalvik-VM und der Bionic-Library eine gemeinsame Binary für Chromecast hat. Dieses System soll auf Android basieren, Apps im APK-Format sollen sich jedoch nicht installieren lassen.

Weiter sind nun auch die technischen Details zum HDMI-Stick enthüllt worden. Demnach soll in dem kompakten Gerät ein Marvell DE3005-A1 Prozessor mit unbekannter Taktrate zum Einsatz kommen, dem 512 MByte Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Der verbaute Flash-Speicher ist 2 GByte groß. WLAN beherrscht Chromecast nach dem 802.11b/g/n Standard im 2,4 GHz Frequenzband. Als Kühlkörper ist unterhalb der Platine ein kleine Aluminiumblock verbaut.
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Kategorie: Multimedia
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