Die Linux Distribution Ubuntu ist gestern in der Version 11.10 mit dem Codenamen Oneiric Ocelot (Verträumter Ozelot) erschienen. Diese Version setzt auf die dritte Version des Linux-Kernels und die neue Desktopumgebung Unity, welche seit der letzten Ubuntu Version Standard ist. Für schwächere Rechner ist nun eine 2D-Version von Unity verfügbar, das ehemalige Gnome-Panel wird durch ein Fallback von Gnome 3 abgelöst.
Da die Unity-Oberfläche heftige Kritik einstecken musste, wurde stark an ihr gefeilt - Unity soll nun stabiler, schneller und ausgereifter sein. Neben dem Dateimanager Nautilus, den Systemeinstellungen und dem Social-Media-Client Gwibber, wurde auch ein neues Software-Center eingeführt, welches die Synaptic-Paketverwaltung ablöst. Das Menü sowie die Buttons zum Schließen und Minimieren von maximierten Anwendungen sieht man nun nur noch per Mouseover.
Thunderbird in der siebten Version ersetzt nun den E-Mail-Clienten Evolution. Die fehlende Kalenderfunktion kann man bei Thunderbird durch das Plugin Lightning ergänzen. Außerdem können nun Nutzer mit einem Ubuntu One Account, Programme zwischen mehreren Ubuntu-Installationen synchron halten. Mit Oneiric Ocelot wird nun auch ein Backup-Programm namens Déja Dup ausgeliefert, welches sowohl lokale als auch entferne Sicherungsdateien (wie FTP, SSH, Amazon S3) unterstützt. Da Ubuntu 11.10 nun Multiarch-Unterstützung bietet, lassen sich in der 64bit-Version auch ohne das extra Einspielen des Kompatibilitätspakets 32bit-Programme installieren. Durch einen Fallback der eigenen Architektur oder entsprechende Emulatoren können auf für den Nutzer einfache Weise auch viele Programme fremder Architekturen verwendet werden.
Ubuntu 11.10 Oneiric Ocelot wird bis April 2013 mit Updates versorgt. Am 16. April 2012 soll die nächste Version 12.04 Precise Pangolin (Präzises Schuppentier) erscheinen. Diese wird Langzeitunterstützung (LTS) bieten, sodass die Desktop Version bis April 2015, die Server Version bis April 2017 mit Updates versorgt wird. Über die enthaltenen Neuerungen ist bisher noch nicht viel bekannt.
