Square Enix wägt kontroverse Crowdfunding-Pläne ab

Crowdfunding kann eine feine Sache sein, wenn es Produkte ermöglicht, deren Finanzierung sonst nicht möglich gewesen wäre. Wenn allerdings millionenschwere Unternehmen in den Geldbörsen der Kunden noch vor dem Anbieten eines Produkts wühlen möchten, kann man sich darüber streiten, ob die Idee des Crowdfunding nicht pervertiert wird. Leider kann man genau jenes nun auch dem Publisher Square Enix zum Teil unterstellen.

So wägt Square Enix laut dem Europa-Chef Phil Rogers ab Crowdfunding-Kampagnen für die Übersetzungen gewisser Spiele ins Leben zu rufen. Auf diese Weise könnte man die Finanzierung von Lokalisierungen zu Nischen-Titeln sichern. Laut Rogers könnte man die Kosten zwar für sich genommen nicht rechtfertigen, durch einen Zuschuss via Crowdfunding wäre es aber möglich so manches JRPG in den Westen zu bringen, dass sonst zu wenig Zocker erreichen könnte.

Konkrete Pläne gebe es laut Rogers bei Square Enix zwar noch nicht, man wäge die Optionen durch Crowdfunding jedoch ernsthaft ab. In der Community hat man die Aussagen jedoch eher gespalten aufgenommen: Wenn Square Enix mit einer Veröffentlichung im Westen Geld verdienen möchte, sollte man wie jeder andere Publisher auch im Vorfeld kalkulieren, ob sich eine Übersetzung lohnte, lautet ein Vorwurf. Die Fans vorab zur Kasse zu bitten, damit die Übersetzung möglich werde und dann nochmal beim Verkauf des Games abzukassieren - das könnte selbst Liebhaber von Japano-Nischentiteln vor den Kopf stoßen.

Einige Fans sind jedoch auch angetan von Rogers Überlegungen: Wenn Crowdfunding helfen könnte einige Nischentitel nach Europa zu bringen, wären manche User gerne bereit schon im Vorfeld etwas Geld auf den virtuellen Tisch zu legen.
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Kategorie: PC-Spiele
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