Online-Kriminalität verursacht immer mehr Schaden

Internet-Nutzer müssen sich gegen neue Formen der Online-Kriminalität wappnen. Der BITKOM und das Bundeskriminalamt (BKA) haben vor einer weiteren Professionalisierung von Betrugsmethoden gewarnt.

Viren und andere Schadprogramme sind die häufigste Erfahrung mit Online-Kriminalität. 43 Prozent der Internet-Nutzer ab 14 Jahren – das entspricht 22 Millionen Deutschen – haben schon einmal erlebt, dass ihr Computer infiziert wurde. Im Vorjahr waren es noch 38 Prozent. Das geht aus Erhebungen von Forsa für den BITKOM hervor.
7 Prozent der Nutzer wurden schon einmal persönliche Zugangsdaten für Online-Dienste gestohlen. Das entspricht 3,5 Millionen Deutschen. 5 Prozent der Internet-Nutzer – das sind 2,5 Millionen Menschen – haben BITKOM zufolge bisher einen finanziellen Schaden durch Datendiebstähle oder Schadprogramme erlitten. Sechs Millionen (11 Prozent der Nutzer) wurden von einem Geschäftspartner im Internet betrogen, etwa beim Shopping, einer Auktion oder einem privaten Verkauf.

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Laut der Befragung von BITKOM und Forsa sind zwei Prozent der Internet-Nutzer schon einmal Opfer eines Betrugs beim Online-Banking geworden. Die Zahl der Betrugsfälle steigt derzeit erneut stark an. BKA und BITKOM rechnen mit bis zu 5.000 angezeigten Phishing-Fällen für 2010 – ein Plus von rund 71 Prozent. Die Schadenssumme wird der Prognose zufolge bei 17 Millionen Euro liegen. Im ersten Halbjahr 2010 lag der durchschnittliche Schaden der gemeldeten Einzelfälle bei rund 3.500 Euro.

Das BKA beobachtet konspirativ und arbeitsteilig vorgehende, international agierende Tätergruppen, denen es um möglichst hohe Profite geht. Neu ist Schadsoftware, die gleichzeitig Online-Banking- und Kreditkartendaten ausspioniert. Zudem gibt es erste Anzeichen dafür, dass mit der steigenden Nutzung von Smartphones ein neuer Trend der IuK-Kriminalität einhergehen könnte. So wurden bereits Programme beobachtet, die sich als Spiele-Applikationen ausgaben, aber tatsächlich im Hintergrund teure Mehrwert-SMS verschickten. Nach wie vor bedienen sich Täter, um nicht selbst in den Fokus der Ermittler zu geraten, gutgläubiger Gehilfen, die Waren oder Gelder gegen eine Provision in das Ausland weiterleiten.
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Kategorie: Wirtschaft/Politik
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