Kino.to - Staatsanwaltschaft will jetzt auch gegen ehemalige Werbepartner vorgehen

Laut Golem will die Generalstaatsanwaltschaft Sachsen nun auch gegen die ehemaligen Werbepartner des Streaming-Portals Kino.to vorgehen.

Auch die Werbepartner des illegalen Streaming-Portals sind jetzt Ziel der Ermittlungen. Allerdings sollen nur diejenigen Personen verfolgt werden, die den Hintermännern letztlich ihre Einnahmen verschafft haben. Das Streaming-Portal finanzierte sich wohl, ähnlich wie Drei.to oder Movie2k.to, hauptsächlich über Werbung. Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) kalkulierte für 2010 einen Jahresumsatz von 14,6 Millionen Euro. Das Nachrichtenmagazin Focus berichtet jetzt, dass auch ehemalige Werbepartner mit Ermittlungen der sächsischen Generalstaatsanwaltschaft zu rechnen haben.

Wie die Sprecherin der GVU gegenüber Focus mitteilte, wäre dies tatsächlich das erste Mal, dass Unternehmen, die auf einer illegalen Seite Werbung geschaltet haben, auch strafrechtlich belangt werden. Einem der Betreiber, derzeit nur als Dirk B. bekannt, drohen derweil bis zu 15 Jahre Freiheitsstrafe. Gegen Dirk B. wird nicht nur wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, sondern auch wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche ermittelt. Vor wenigen Tagen wurden zwei der insgesamt 13 Beschuldigten aus der Haft entlassen. Beide sollen ein umfassendes Geständnis abgelegt, Mittäter verraten und die Ermittlungen so gut wie möglich vorangetrieben haben. Zudem wurde einiges an internen Vorgehensweisen offen gelegt. Laut den Gerichtsunterlagen wurden monatlich etwa 131.000 Links zu geschützten Inhalten aus Film und Fernsehen auf Kino.to eingetragen. Diese wurden vorher von sogenannten Freischaltern überprüft. Die Macher von Kino.to sollen darüber hinaus auch die Filmportale Movie2k.to sowie Neu.to betrieben haben. Kino.to hat nach Ansicht der Justiz die Film- und Fernsehwirtschaft dauerhaft geschädigt und somit die öffentliche Ordnung in Deutschland gefährdet.
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Kategorie: Wirtschaft/Politik
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