BITKOM - Das Smartphone als Babyphone

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Mit Apps werden Handys zu echten Multifunktionsgeräten.



Sogenannte Apps sind Programme, die sich Smartphone- oder Tablet-Nutzer aus dem Internet auf ihr Gerät laden können. Die Vielfalt der angebotenen Anwendungen ist dabei groß: Sie reicht von Office-Apps und Nachrichten über Spiele bis hin zu E-Book-Readern und Navigationslösungen. Berechnungen des BITKOM zufolge gibt es weltweit bereits rund 520.000 verschiedene Apps. Der Markt für mobile Anwendungen erlebt derzeit einen regelrechten Boom: Der Umsatz mit Apps betrug 2010 in Deutschland rund 357 Millionen Euro. Das sind 80 Prozent mehr als noch im Jahr davor. Die Aussichten für den noch recht jungen Markt sind dabei sehr gut, denn auch die Anzahl der kompatiblen Geräte wächst: Während 2010 noch 7,4 Millionen Smartphones in Deutschland verkauft wurden, rechnet der BITKOM für 2011 mit 10,1 Millionen.

Der Boom bei mobilen Anwendungen hält an, 110 Millionen kostenpflichtige Apps wurden 2010 in Deutschland heruntergeladen. Oftmals genügt ein kleines Stück Software – die so genannte App – um ein Handy zur mobilen Fahrplanauskunft, zum Organizer und Kalender, zur Taschenlampe oder sogar zum Babyphone zu machen. BITKOM will künftig in loser Reihenfolge besonders nützliche und interessante Apps vorstellen. Heute: Das Babyphone.

Ein klassische Babyphone gibt es auch als App. Mit diesem App funktioniert das Handy wie ein sehr hochwertiges Babyphone. Dafür muss nur das Mobiltelefon mit aktivierter App in das Kinderzimmer gelegt werden. Fängt das Baby oder Kleinkind an zu schreien, löst die App einen Anruf an eine vorher festgelegte Telefonnummer aus. Man hört dann die Laute des Kindes und kann in aller Regel über das Handy mit ihm sprechen. Es können auch Melodien abgespielt oder selbst gesungene Lieder aufgenommen werden, die im Fall der Fälle wiedergegeben werden können, bis man im Zimmer des Kindes ist. Die App kann auch Geräusche aufzeichnen, die eine bestimmte Lautstärke überschreiten. Viele Funktionen können individuell eingestellt werden, wie der Lautstärkepegel oder die Dauer des Geräuschs bis zum Anruf. Die meisten Babyphone-Apps sollen im Übrigen auch als Einschlafhilfe funktionieren, indem sie beruhigende Melodien oder das Lieblingslied des Kindes abspielen.

Jedoch sollten drei Punkte beim Einsatz solcher Babyphone-Apps beachtet werden:

1. Sowohl im Kinderzimmer als auch am Aufenthaltsort der Eltern oder Aufsichtsperson benötigt man zwingend Handyempfang.
2. Die Akkus beider Geräte sollten einen ausreichenden Ladestand haben.
3. Wenn die App Alarm schlägt und wird ein Anruf ausgelöst, fallen die üblichen Mobilfunkgebühren an. Kommt die Babyphone-App häufig zum Einsatz, sollte auf einen günstigen Mobilfunktarif geachtet werden, der zum Beispiel eine Flatrate oder kostenlose netzinterne Gespräche beinhaltet.

Dank der Babyphone-App müssen Eltern kein zweites Gerät mit sich herumtragen. Vor allem sind sie nicht mehr durch eine geringe Reichweite in ihrem Bewegungsradius eingeschränkt. Selbst für die besten Geräte und unter optimalen Bedingungen war bislang nach maximal 300 Metern Schluss. Eine besonders geringe Reichweite haben Babyphones mit analoger FM-Funktechnik. Der Besuch bei den Nachbarn, während das Kind schläft, ist damit hinfällig. Für die Smartphones stellt die Reichweite hingegen kein Problem dar.

Ab etwa 80 Euro sind gute DECT- oder UKW-Babyphones erhältlich. Spezielle Geräte, die ebenfalls einen Anruf über die Telefonnetze auslösen und damit keine Reichweitenbeschränkung haben, kosten mehrere hundert Euro. Apps, die das eigene Smartphone in ein Babyphone verwandeln, gibt es meist bereits für ein paar Euros.

Doch nicht nur als Babyphone-Ersatz dient das Smartphone den Eltern. Schon während der Schwangerschaft können verschiedene Apps den werdenden Eltern behilflich sein. Manche davon gehören eher in das Kuriositätenkabinett, wie mobile Anwendungen, die Namen für das Kind vorschlagen, wenn man das Gerät schüttelt. Andere Apps mit Tipps für jede Schwangerschaftswoche oder Ernährungsratgeber für Schwangere können jedoch sinnvoll sein. Für frischgebackene Eltern gibt es dann ein ganzes Arsenal an Handy-Apps, von Einschlafhilfen für Babys bis zu Bilderbuch-Apps.
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Kategorie: Wirtschaft/Politik
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