ZOTAC ZBOX Magnus EN970

Nicht nur die geringen Abmessungen zeigen den Fokus für den Betrieb im Wohnzimmer, auch die bereits angekündigte SteamMachine auf Basis der gleichen Plattform zeigt, welchen Platz ZOTAC für die ZBOX Magnus EN970 vorgesehen hat. Zwar hat die ZBOX in Sachen Performance sicherlich einiges den verbreiteten Konsolen voraus, doch ein gewichtiges Argument ist immer wieder die intuitive und angenehme Bedienung der PC-Konkurrenz. Zwar ist mit den angekündigten SteamMachines an dieser Stelle bereits für Abhilfe gesorgt, doch auch auf der ZBOX Magnus EN970 lässt sich auf Basis von Windows 10 mit ein wenig Aufwand annähernd Konsolen-Feeling erreichen. Zum Einsatz kommt dabei neben dem Steam „Big Picture“ Modus die Mediacenter Software Kodi (ehemals XBMC).

Kodi ist Open Source und lässt sich auf der Kodi-Website herunterladen. Nach der Installation legt man im Autostart Ordner von Windows 10 eine entsprechende Verknüpfung zu Kodi an. In Verbindung mit einem automatischen Login erscheint somit direkt nach dem Start von Windows die Oberfläche von Kodi und die ZBOX lässt sich bereits als Multimedia-Zentrale nutzen. Mit dem passenden Addon „Steam Launcher“, lässt sich Steam dann über Kodi im „Big Picture“ Modus starten. Beim beenden von Steam gelangt man dabei automatisch wieder zurück zu Kodi. Die Installation erfolgt durch Download des Addons und anschließender Installation, der entsprechende Menüpunkte versteckt sich dabei etwas unter „Programme -> Get more .. -> .. -> .. -> Install from Zipfile“. Anschließend erscheint unter „Programmer“ der neue Menüpunkte Steam. Hier muss in den Plugin-Einstelleungen gegebenenfalls noch der Pfad zu Steam angepasst werden.


Von nun an lässt sich sowohl Kodi, als auch Steam komplett mit einem Controller bedienen, was bereits schon für etwas Komfort und Konsolen-Feeling sorgt. Auch Steam fremde Spiele lassen sich dabei integrieren, indem diese zur Steam Bibliothek hinzugefügt werden. Hierbei reicht es nicht immer die Binary des Spiels auszuwählen, da hierbei oftmals ein Launcher gestartet wird, der nicht für die Controller-Bedienung geeignet ist. Im Falle von EAs FIFA 15 und FIFA 16 lässt sich dies mithilfe des Tools AutoHotkey umgehen, hier nachzulesen.

Neben den von Windows bereits unterstützten XBox Controllern lassen sich auch Sonys DualShock Controller unter Windows in Betrieb nehmen. In unserem Test nutzten wir dazu das Programm XInput Wrapper, das sich auch automatisch um die korrekte Belegung des Controllers kümmert. Nach der Installation und Einrichtung lässt sich die ScpServer.exe des XInput Wrappers starten und damit die DualShock Controller mit dem Bluetooth Controller pairen. Legt man auch für die ScpServer.exe eine Verknüpfung im Autostart-Ordner an und lässt das Programm minimiert starten, wird der Controller fortan nach dem Einschalten vom Rechner erkannt und ist bereit für die Eingabe.


Nachdem sich der Rechner jetzt mit einem Controller problemlos bedienen lässt fühlt sich die ZBOX Magnus EN970 bereits an wie eine Konsole, zwar blitzt ab und an beim Wechsel zwischen Steam und Kodi oder beim Starten von Spielen der Desktop durch, der Komfort ist aber während dem Betrieb annähernd der gleiche wie bei einer Konsole. Auch wenn man zum Einrichten ab und an Maus und Tastatur benötigt schmälert dass den Alltags-Betrieb keineswegs, eine griffbereite Funkmaus ist hier meist schon alles, was man als Abhilfe benötigt.

Hat man zudem eine Multifunktions-Fernbedienung lässt sich auch das lästige Aufstehen von der Couch umgehen, um die ZBOX zu starten. Bei der von uns im Test genutzten Logitech Harmony One war zwar kein explizites Profil für die ZBOX Magnus EN970 hinterlegt, jenes für die ZBOX ID92 verrichtete aber ohne Probleme seinen Dienst. Insbesondere die wichtigen Power-On und Power-Off Infrarot-Codes sind identisch, so dass sich die ZBOX von der Couch aus starten und beenden lässt.

Startgeschwindigkeit

Die ZBOX Magnus EN970 startet erfreulich schnell, so fängt bereits nach sechs Sekunden das Betriebssystem an zu Booten. Nach 14 Sekunden ist dann Windows 10 einsatzbereit, wohingegen erst nach 30 Sekunden die Kodi Oberfläche erscheint und sich bedienen lässt. Aus dem Energiesparmodus ist das System ohne Verzögerung einsatzbereit.