EVGA ist den meisten wohl als Grafikkarten- und Netzteilhersteller bekannt, der sich besonders für Gamer einsetzt. In diesem Jahr hat man mit der Hadron-Serie bereits ein neues Geschäftsfeld erschlossen und ein speziell auf leistungsstarke Mini-ITX-Gaming-PCs ausgelegtes Computergehäuse samt Mainboard, Netzteil und Kühlkonzept vorgestellt. Nun folgt der nächste logische Schritt in Form eigener Gaming-Peripherie, die sich passend zur Unternehmensphilosophie an Hardcore-Gamer richtet. Diese Rolle übernimmt die Gaming-Maus TORQ X10 Carbon, die mit zahlreichen Features und einer überaus edlen Materialwahl überzeugen möchte.
Geliefert wird die EVGA TORQ X10 in einer Verpackung die als eine Art Sockel aufgebaut ist und einen direkten Blick auf die Maus ermöglicht. Den Lieferumfang gestaltet EVGA dabei recht üppig, neben der Maus liegt hier ein Satz Gewichte (6 Stück), selbstklebende Grips für die Seitenteile und ein Satz Ersatzmausfüße bei.
Ist die TORQ X10 ausgepackt, fällt sofort der aus Carbon gefertigte Korpus ins Auge. Diese edle Materialwahl ist bei Gaming-Mäusen derzeit wenig verbreitet und verleiht der Maus einen sehr wertigen Ersteindruck. Neben der Carbon-Version, die -,-- zu haben ist, bietet EVGA die TORQ X10 auch in einer günstigeren Variante mit einem aus Kunststoff gefertigten Gehäuse an, das in puncto technischen Features mit unserem Testkandidaten aber auf einer Höhe bleibt. Diese Version ist derzeit -,-- zu haben.
EVGA setzt bei der TORQ X10 auf eine symmetrische Formgebung. Dies hat den Vorteil, dass die Maus für Rechts- als auch Linkshänder gleichermaßen geeignet ist und ergonomisch recht neutral bleibt. Die Oberschale setzt sich aus zwei Teilen zusammen die aus mattschwarzem Kunststoff gefertigt sind und sich vom Carbon-Korpus absetzen. Der vordere Bereich umfasst die Maustasten, Scrollrad und DPI-Switch, der hintere Teil fungiert als die Handballenauflage. Unter den beiden Teilen hat EVGA einen Mechanismus eingearbeitet, mit dem sich die Höhe der beiden Teile verändern lässt. Bedient wird dieser über eine Torx-Schraube im hinteren Bereich der Maus. Wird die TORQ X10 höher gestellt, werden die Maustasten am hinteren Teil nach oben gekippt und im Winkel steiler, gleichzeitig fährt symmetrisch dazu die Handballenauflage nach oben. Gamer die den „Palm-Grip“ bevorzugen und Mäuse mit einem höheren Rücken präferieren sind hier bestens bedient. Bleiben die beiden Teile in ihrer Position ganz unten, ist die TORQ X10 die perfekte Waffe für Gamer die im „Claw-Grip“ die Maus halten.
Optische Akzente an der überwiegend schwarz gehaltenen Maus setzt EVGA mit dem Mausrad, das aus einem metallisch wirkenden Kunststoff gefertigt ist und im Inneren von einer LED ausgeleuchtet wird, sowie einem beleuchteten EVGA-Schriftzug in der Handballenauflage und den roten Seitentasten. Für eine Gamer-Maus bleibt EVGA hier erfreulich zurückhaltend und macht die TORQ X10 damit auch zum Blickfang auf dem erwachsenen Arbeitstisch. Die LEDs werden zur Identifikation des jeweils aktiven Profils verwendet und können unabhängig voneinander in den Farben Rot, Grün, Blau, Gelb, Orange, Rosa und Lila leuchten.
Unter den Maustasten hat EVGA das Fach für die Zusatzgewichte integriert. Dieses lässt sich aufklappen indem die Maustasten am hinteren Ende nach oben gezogen werden. Aber Vorsicht! – in der Praxis muss sehr viel Kraft aufgewendet werden was für uns relativ unangenehm war, wenn man bedenkt dass es sich hier nur um eine Computer-Maus handelt. Um die TORQ X10 nach Belieben ausbalancieren zu können liegen je drei Zusatzgewichte mit 6, 4 und 2 Gramm bei.
Die Carbonoberfläche der TORQ X10 ist so behandelt das diese glatt und glänzend ist. Dies gilt auch für die Seitenteile, bei denen auf einen rauen oder gummierten Bereich für mehr Griffigkeit verzichtet wurde, stattdessen müssen die Kunden hier selbst ran. EVGA hat dem Lieferumfang hierfür zwei selbstklebende Grips beigelegt, die beliebig auf den Seitenteilen angebracht werden können. Um die beste Position zu ermitteln, wie die Streifen geklebt werden sollen, empfiehlt es sich genau zu schauen wie die Hand auf der TORQ X10 aufliegt. In der Praxis haben wir mit einer leicht versetzten Position das beste Ergebnis erzielt.
Für Eingaben stehen insgesamt neun frei programmierbare Tasten zur Verfügung. Bei den Maustasten setzt EVGA auf qualitativ hochwertige und langlebige Omron-Schalter, die einen gut definierten Druckpunkt aufweisen. Die Oberfläche der Tasten ist leicht perforiert, was für mehr Griffigkeit und eine angenehme Haptik sorgt. Das Mausrad ist deutlich texturiert, ist leichtgängig aber spürbar gerastert und führt Eingaben präzise aus. Funktionell hat sich EVGA hier auf ein 2-Wege-Mausrad beschränkt. Hinter dem Rad befinden sich die DPI-Tasten zum Umschalten der Empfindlichkeit des Laser-Sensors. Die Kipp-Taste lässt sich gut bedienen und ist angenehm zu erreichen, wirkt im Vergleich zu den andere Tasten aber etwas wackelig. Hinter den DPI-Schaltern hat EVGA vier rote LEDs eingearbeitet die optisch die aktuell aktive Abtastrate des Sensors anzeigt. Damit Rechts- und auch Linkshänder nicht auf ein paar Seitentasten verzichten müssen, sind diese auf beiden Seiten zu finden. Ein Vorteil ist hier das die Tasten nicht aneinander gekoppelt sind, so kann das außen liegende Paar zur weiteren Funktionsbelegung verwendet werden.
Die Rückseite der TORQ X10 gewährt den Blick auf das robuste Grundgerüst der Maus. Die gesamte Konstruktion baut auf einer Metall-Grundplatte auf, auf der die gesamte Technik sowie der Korpus der Maus angebracht sind. Damit die Maus agil auf dem Pad gleitet, hat EVGA zwei große Gleitpads auf die Grundplatte geklebt. Im vorderen Drittel ist die Aussparung für den Laser-Sensor ausgearbeitet, daneben befindet sich der Knopf zum durchwechseln der Profile. Warum dieser ausgerechnet auf der Rückseite angebracht wurde, können wir nur deuten. In der Praxis fällt das aber wohl weniger ins Gewicht, da Gamer wohl weitaus weniger Profile umschalten als es die Marketingabteilung der Hersteller interpretiert.
Aber nicht nur optisch hat die EVGA TORQ X10 einiges zu bieten, so bildet der überaus bewährte Avago ADNS-9800 Sensor, der mit einer maximalen Auflösung von 8.200 DPI arbeitet, die Grundlage für präzises Tracking. Der Lasersensor kommt bei zahlreichen hochpreisigen Gaming-Mäusen zum Einsatz und zeichnet sich durch eine präzise und verzögerungsfreie Abtastung aus. Die vielfach kritisierte Pfadbegradigung hat EVGA erfreulicherweise deaktiviert, vielmehr kann diese über die Konfigurationssoftware ein- und ausgeschaltet werden. Die Möglichkeit die Lift-Off-Distanz zu verändern, die wir im Auslieferungszustand aber als sehr gelungen bezeichnen würden, gibt EVGA dem Gamer nicht.
Technische Daten (Herstellerangaben) | |
Sensor | 8.200 DPI Avago ADNS-9800 |
Tasten (9x) | Maustasten, Seitentasten (links/rechts), Mausrad, DPI-Switch |
Interner Speicher | 512 KByte |
Gewicht | ca. 120 Gramm (bis 134 Gramm mit Gewichten) |
Abmessungen | 57,15 x 38,1 x 114,3 mm (BxHxT) |
Kabelverbindung | 1,8m mit Nylon-Ummentelung |
Software | EVGA TORQ Unleash Software |
Lieferumfang | EVGA TORQ X10, Gewichte (6 Stück), selbstklebende Grips für die Seitenteile, ein Satz Ersatzmausfüße |
Die Verarbeitung ist EVGA durchweg gelungen und auf hohem Niveau ausgeführt. Der Korpus aus Carbon ist sauber verarbeitet, gleiches gilt auch für die Oberschale aus Kunststoff und die Grundplatte aus Metall. Der Mechanismus zum Verändern der Mausgröße ist stabil ausgeführt und hinterlässt einen guten Eindruck. Lediglich das etwas kraftaufwendige Öffnen der Gewichtekammer könnte besser sein.
Alle Tasten sind sauber verarbeitet, haben einen angenehmen Druckpunkt und sind gut zu erreichen. Etwas aus der Reihe tanzt lediglich die Kipp-Taste zum Umschalten der Abtastrate, diese ist im direkten Vergleich etwas wackelig. Die LED-Beleuchtung von Mausrad und Hanballenauflage ist gleichmäßig ausgeleuchtet und unterstützt die Optik der TORQ X10.