Cherry MX Board Silent Tastatur im Test

Mechanische Tastatur fürs Großraumbüro?

Seite 1: Das Cherry MX Board Silent im Überblick

Cherry hat mit den Silent Switches bereits in der Corsair Strafe RGB gezeigt das mechanische Schalter auch leise sein können. Mit dem MX Board Silent hat der deutsche Hersteller nun ein eigenes Schreibgerät mit den gedämpften Schaltern auf den Markt gebracht. Wir haben uns das Cherry MX Board Silent genau angeschaut.

„Back to the roots“ – so oder so ähnlich dürfte die Designabteilung bei Cherry an die Entwicklung des MX Board Silent gegangen sein. Dabei hat an sich an einem echten Klassiker - der Cherry G80 - bedient, deren Grundaufbau im MX Board Silent eine Renaissance feiert. Als Zielgruppe definiert Cherry mit der Tastatur nicht den typischen Gamer sondern das Büro, Entwickler und Vielschreiber.


Mit den Abmessungen 508x261x57mm (BxHxT) nimmt die Tastatur unverkennbar ihren Platz auf dem Schreibtisch ein. Geschuldet ist dies dem Bereich oberhalb der F-Tasten, der besonders breit gehalten ist, darüber hinaus aber keinen wirklichen Nutzen erfüllt. Dem Platz zuliebe hätte sich Cherry an dieser Stelle wohl etwas zurücknehmen können oder besser gar eine Handballenauflage ins Gehäuse integriert. Trotz der üppigen Abmessungen ist das Cherry MX Board Silent mit 935 Gramm nicht besonders schwer. Das geringe Gewicht ist dem Verzicht auf eine Backplate aus Metall geschuldet. Diese Entscheidung hat allerdings ihre Folgen, denn dadurch ist das große Gehäuse der Tastatur nicht besonders verwindungssteif und wirkt fast schon billig. Wir hätten uns alleine schon wegen der Haptik eine Backplate aus Metall gewünscht. Auch bei einem UVP-Preis von 150 US-Dollar kann man hier mehr erwarten.


Auf Sondertasten oder anderen „Schnick-Schnack“ verzichtet Cherry, Multimediatasten oder programmierbare Makrotasten sind im QWERTY-Layout des MX Board Silent nicht vorgesehen. Apropos Tastenlayout, das Cherry MX Board Silent ist derzeit nicht im landestypischen QWERTZ-Tastenlayout erhältlich, stattdessen setzt Cherry auf ein QWERTY US-Layout mit Euro-Zeichen. Ob das für den deutschen Markt der richtige Weg ist muss sich zeigen, wir hätten uns definitiv ein MX Board Silent mit QWERTZ-Tastenlayout gewünscht.


Auch wenn der optische Eindruck anderes vermuten lässt, so ist das MX Board Silent technisch definitiv „state of the art“. Zum Einsatz kommen Cherry MX Black Schalter aus der Silent Serie, die besonders geräuscharm ihren Dienst verrichten sollen. Positiv ist das insbesondere für den Einsatz im Großraumbüro. Einen N-Key-Rollover für das gleichzeitige betätigen von bis zu 14 Tasten beherrscht das MX Board Silent selbstverständlich auch.

Neben der Black-Variante ist das MX Board Silent auch mit MX Red Silent Schaltern erhältlich. Beide Schalter sind linear, haben einen Signalweg von 2mm und einen Hub von insgesamt 4mm. Das charakteristische spürbare Klicken bleibt dabei aus. Bei der MX Silent Version setzt Cherry auf „Rubber-Pads“ am Stempel der Schalter. Dadurch werden die Tasten im Anschlag gedämpft und das charakteristische Hacken mechanischer Tastaturen ist nicht mehr zu hören.
Angeschlossen an den PC wird das Cherry MX Board Silent via USB, im Lieferumfang enthalten ist zudem ein PS2 Adapter. Das Kabel ist mit 1,75m ausreichend lang dimensioniert. Leider ist das Kabel fest mit der Elektronik verbunden und lässt sich nicht abnehmen.

Mit der Verarbeitung des Cherry MX Board Silent sind wir nicht komplett zufrieden. Der Verzicht auf die Metallbackplate ist der Haptik nicht förderlich. Für den veranschlagten Preis und unseren Geschmack wirkt das MX Board Silent etwas zu billig und wird unserem Anspruch nicht gerecht. Dazu gesellen sich noch weitere Kleinigkeiten, wie zum Beispiel dass wenig liebevoll aus dem Gehäuse geführte USB-Kabel. Insgesamt glänzt Cherry bei der Verarbeitung des MX Board Silent nicht wirklich und kann das definitiv besser.

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