Rasurbo Xange PC-Gehäuse

74088 Designmöglichkeiten für den eigenen Rechner

Seite 2: Hardwareeinbau und Praxishinweise

Das Netzteil wird auf dem Gehäuseboden auf zwei Kunststoffstempel gestellt und auf der Rückseite verschraubt. Dabei liegt das Netzteil auf einer Stahlkante auf und wird auch direkt an die Rückwand geschraubt, sodass es nicht vollständig entkoppelt ist. Der Luftdurchlass im Gehäuseboden ist nicht mit einem Staubfilter ausgestattet.



Der Mainboardträger ist fest im Gehäuse angebracht. Auf vormontierte Abstandshalter oder eine Beschriftung der Schraublöcher hat Rasurbo verzichtet. Der Einbau des Mainboards kann sich also für einen wenig erfahrenen Anwender etwas anspruchsvoller gestalten. Hinzu kommt (wie bereits erwähnt), dass hier die Verarbeitungsqualität suboptimal ist. Einige der Abstandshalter ließen sich nur unter Einsatz schweren Werkzeugs und mit einiger Kraftaufwendung korrekt anbringen. Hat man diese kleine Hürde überwunden, steht man eventuell vor einem weiteren Problem. Der Platz für das Mainboard ist äußerst knapp bemessen und wird nach oben zusätzlich durch den 120mm Lüfter beengt. Das ATX-Mainboard, dass eigentlich für den Test vorgesehen war, hat den Anschluss für die 8-PIN CPU Stromversorgung an der Mainboard–Oberkante und damit quasi direkt an besagtem Lüfter. Auch reicht ein ausgewachsenes ATX Board bis kurz über das Netzteil, sodass letztlich doch nur ein µATX-Board verbaut wurde.

Der Einbau der Grafikkarte enthüllt einen weiteren gravierenden Designfehler. Die Blenden der Slots müssen herausgebrochen werden. Beim Versuch, den zweiten PCI-Slot für die Grafikkarte freizulegen offenbarte sich gleich die nächste Designsünde. Zum herausbrechen können die Blenden bauartbedingt nur nach innen gebogen werden. Nicht nur können so eventuell Bauteile in der Nähe der Slotblenden durch die Blende oder einen unachtsamen Werkzeuggebrauch beschädigt werden, die ATX-Spezifikationen selbst sorgen für einen erhöhten Schwierigkeitsgrad. Eine Schraube schränkt den Bewegungsspielraum, der zum „Wackeln“ zur Verfügung steht, zudem stark ein.

Nach der Überwindung dieser Hürde, geht es an die Installation der Laufwerke. Zum Einbau der optischen Laufwerke muss die Frontblende entfernt werden. Dies geschieht über einen angenehm einfachen Klick-Mechanismus. Ist die Front erst einmal entfernt, kann das erste Laufwerk eingeschoben und mit dem schraubenlosen System arretiert werden. Will man mehr als ein externes Laufwerk verbauen, müssen Stahlblenden vor den Slots herausgebrochen werden. Wir haben auf den Einbau eines zweiten Laufwerks verzichtet. Die Frontverblendung passt exakt vor die Laufwerke und der Taster ist so dimensioniert, dass er sauber jeden Auswurfschalter trifft. Es ist, anders als bei manch anderen Konstruktionen dieser Art, nicht notwendig, die Frontblende des optischen Laufwerks zu demontieren.

Der Festplattenkäfig hat Platz für bis zu fünf Festplatten und verfügt über ein ähnliches Befestigungssystem, wie die externen Slots. Allerdings müssen die Festplatten mit den Anschlüssen zur Rückseite montiert werden, sodass ein "Hot-Swap-Betrieb" nur schwer möglich ist, weil immer beide Gehäuseseiten geöffnet werden müssten.

Sind alle Komponenten im Gehäuse verbaut, kann man sich an die Verkabelung machen. Zwar sind auf der Rückseite des Mainboardträgers Halterungen für Kabelbinder vorgesehen, es stellt sich jedoch schnell heraus, dass diese nicht zu gebrauchen sind. Zum einen ist der Platz zwischen dem Mainboardträger und der Gehäusewand so knapp bemessen, dass ein sinnvolles führen der Kabel nicht möglich ist, zum anderen sind die Kabeldurchführungen und die übrigens nur für kleinste Kabelbinder ausreichend großen Befestigungen so platziert, dass ein sinnvolle Kabelwege und schonende Biegeradien nur mit absurd langen Kabeln möglich sind. Es bleibt wenig anderes übrig, als die Kabel direkt zu führen und so ein mittelprächtiges Chaos im Gehäuseinneren zu schaffen. Gut, dass das Xange ohne Sichtfenster in der Seitenwand daherkommt. Vergrößert wird das Gewirr im Innenraum noch durch die Lüftersteuerung. Die drei Anzeigen werden jeweils mit einem Molex-Stecker mit Strom versorgt, sodass bei unserem Testsystem, dessen Netzteil ein praktisches Kabelmanagement hat, ein extra Kabel mit Molex Steckern angeschlossen werden musste. Die Anschlusskabel selbst sind dankenswerterweise lang und dünn genug, um sie hinter dem Mainboard entlang zu führen. Allerdings müssen dann die Kabel aufgetrennt werden, um Lüfter und Temperatursensoren platzieren zu können, denn die Stromleitung vom Netzteil wiederum ist zu dick um hinter dem Mainboard verschwinden zu können.

Die Temperatursensoren lassen sich am Besten mit ein wenig Isolierband an den gewünschten Stellen fixieren.

Zum Schluss gilt es das Gehäuse zu schließen. Bedingt durch die dünnen Bleche ist das keine ganz triviale Aufgabe. Sind die Kabel hinter dem Mainboardträger auch nur ein wenig zu breit, wird die Rückwand verformt und schließt nicht richtig.

Als letzten Schritt kann man sich an die Personalisierung seines Gehäuses machen. Zu diesem Zweck können die farbigen Bleche magnetisch am Gehäuse befestigt werden. Das X-förmige Element an der Oberseite lässt sich auch ohne Probleme befestigen und sitzt sicher an seinem Platz. Möchte man eine andere Farbe einsetzen, muss man das Gehäuse öffnen und von unten dagegen drücken um es zu lösen. Die Seitenelemente hingegen sitzen nicht sicher. Die Vertiefung ist schlichtweg nicht tief genug, sodass die Bleche leicht verrutschen und dabei unschöne Spuren im Lack hinterlassen.

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Kategorie: Gehäuse
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