AeroCool Sixth Element PC-Gehäuse

Bis zur Zielgeraden...

Seite 2: Hardwareeinbau / Praxishinweise

Zunächst gilt es, das Netzteil einzubauen. Hier gibt es wenig Überraschendes, es wird auf vier Kunststoffstempel gestellt und mit der Rückwand verschraubt. Eine Entkopplung von der Rückwand ist nicht vorgesehen, sodass man die Schrauben am besten ordentlich anzieht, um später störendes Klappern zu vermeiden. Schön ist, dass man den Staubfilter am Gehäuseboden zur Reinigung entfernen kann, ohne das Gehäuse dazu öffnen zu müssen.



Der Mainboardträger ist fest und ohne Platz zwischen den Laufwerkskäfigen zu lassen im Gehäuse befestigt. Aerocool hat darauf verzichtet die Abstandshalter vorzumontieren. Sinnigerweise sind die Schraublöcher nummeriert und auf dem Träger ist die korrekte Bestückung für die drei unterstützten Formfaktoren eingeprägt, so können auch unerfahrene Anwender schnell die richtigen Abstandshalter ohne große Mühen für den Einbau verschrauben. Nun offenbart sich eine erste Designschwäche des Sixth Element. Nach dem äußeren Eindruck zu urteilen könnte man meinen, dass unter dem Gehäusedeckel ausreichend Platz für den Gehäuselüfter zur Verfügung steht um dem Mainboard im Innenraum nicht zu nahe zu kommen. Leider entpuppt sich dieser Eindruck als falsch, denn der Gehäuselüfter wird folglich im Inneren des Towers, direkt über dem Mainboard, montiert, sodass es nahe beim Prozessor unangenehm eng zugeht.

Die Erweiterungsslots werden durch attraktive blau lackierte Blenden im Mesh-Look verschlossen. Aerocool verzichtet auf technische Spielereien und setzt ganz traditionell auf eine Befestigung per Schraube. Der Platz im Gehäuse ist mit 290mm ausreichend für normale Gamer-Grafikkarten, falls nötig kann man den mittleren Laufwerkskäfig ausbauen, um sich so 400mm Platz für Erweiterungskarten zu schaffen.



Um das hier kurz erwähnt zu haben, der eben erwähnte Ausbau funktioniert erfreulich einfach. Dazu müssen nur oben und unten zwei Nasen gegriffen und der Käfig herausgezogen werden. Genauso leicht ist der erneute Einbau, einfach einschieben, „klick!“, fertig. Trotz des verblüffend einfachen Mechanismus sitzt der Käfig fest und ohne Spiel.

Aerocool legt „patentierte VGA-Kartenstabilisatoren“ bei. Letztlich sind das zwei breite, wieder verschließbare Kabelbinder, die man mit dem Mainboard verschrauben soll. So ganz hat sich uns der Mehrwert dieser Beigabe nicht erschlossen. Allein die Position der Schrauben verspricht keinen großen Stabilitätsgewinn.

Mit Hilfe von zwei Schienen, die einfach rechts und links aufgesteckt werden, kann man bis zu sechs Festplatten in die Käfige einschieben. Die Schienen halten die Festplatten sicher in Position, sind aber leider nicht mit Gummipuffern ausgestattet, sodass die Festplatten nicht vom Gehäuse entkoppelt sind und Schwingungen übertragen werden können. Man kann die Orientierung der Festplatten frei wählen. Wenn man also ein Hot-Swap fähiges System betreibt, können die Platten mit den Anschlüssen nach „vorne“ eingebaut werden, sodass man sich ein paar Handgriffe beim Tauschen einer Platte sparen kann, falls man bereit ist, die Anschlusskabel entsprechend zu führen.

Zum Einbau der externen Laufwerke muss die Front erfreulicherweise nicht abgenommen werden. Einzig ein Schutzblech vor den Blenden muss herausgebrochen werden, dann kann man das entsprechende Laufwerk von vorne einschieben und mit zwei praktischen Halteklemmen arretieren. Aerocool liefert leider nur zwei Sätze der Halteklemmen mit, so dass man, wenn man mehr Laufwerke einbauen will, auf traditionelle Schrauben angewiesen ist, schade. Ungewöhnlich aber erfreulich ist, dass eine der Blenden so gestaltet ist, dass man ein externes 3,5 Zoll Gerät einbauen kann.



Hat man den Einbau der Komponenten hinter sich gebracht, gilt es, die Kabel anzuschließen. Dabei stellt sich zunächst die Enge im oberen Bereich als nicht so schlimm wie ursprünglich befürchtet heraus. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl lässt sich die CPU-Stromversorgung dort doch recht problemfrei befestigen. Allerdings gibt es an der Stelle keine Möglichkeit, dieses Kabel hinter dem Mainboard entlang zu führen. Die restlichen Kabel lassen sich fast alle dank der sinnvoll positionierten Durchbrüche sauber an der Rückseite des Mainboardträgers vorbei verlegen, sodass man eine sehr aufgeräumte Installation realisieren kann. Einzig die Stromzufuhr für die Grafikkarte passt schlichtweg nicht durch das Loch. Für ein speziell auf Gamer ausgelegtes Gehäuse ein peinlicher Lapsus.

Etwas unschön ist die Stromversorgung der vorinstallierten Lüfter gelöst. Diese haben sowohl einen 3-poligen Standardanschluss als auch einen Molex-Stecker am selben Kabel. Das sorgt dafür, dass immer ein Stecker (in unserem Fall der große Molex-Stecker) unnütz und ungesichert im Gehäuse herumhängt. Ein einfacher Adapter wäre hier die bessere Lösung gewesen.

An der Rückseite des Mainboardträgers sind Halterungen für Kabelbinder angebracht. Leider sind diese so positioniert und dimensioniert, dass sie in der Praxis nicht zu nutzen sind. Es passen nur die kleinsten Kabelbinder durch, wieder verschließbare und größere Exemplare können nicht verwendet werden. Auch sind die Halterungen so platziert, dass sie (zumindest mit unserer Testhardware) schlichtweg nicht genutzt werden können. Beim Schließen des Gehäuses zeigt sich dann ein wirklich unverzeihlicher Designfehler der den bisher durchaus positiven Eindruck mit einem Schlag zunichte macht. Das Gehäuse lässt sich schlicht nicht schließen! Unser Standard Testnetzteil – ein Scythe 500 Watt Modell mit Kabelmanagement, das bisher absolut unauffällig war – hat einen zu starken Knickschutz an den SATA Steckern, so dass diese über die Gehäusewandführung herausragen. Egal wie und wo man die Festplatte einbaut, der Stecker hindert eine Gehäuseseite immer am Schließen.

Schließlich haben wir noch ein anderes Netzteil ohne Kabelmanagement und ohne Knickschutz aufgetrieben und installiert. Damit lies sich das Gehäuse schließen. Nur liegen jetzt jede Menge ungenutzte Kabelstränge im Gehäuse herum. Immerhin lässt die der Versorgungsstrang für die Grafikkarte auf der Rückseite entlang führen.

Es gibt für alles ein erstes Mal und hier haben wir das erste Netzteil, das zu einem Gehäuse inkompatibel ist. So lustig sich das erst mal anhört, ist das doch ein Designfehler der schlichtweg nicht vorkommen darf und aus einem durchaus empfehlenswerten Gehäuse oder einem teuren Netzteil nutzloses Altmetall machen kann. Gerade Gamer wollen hochwertige Komponenten verwenden und die Netzteile der gehobenen Klasse zeichnen sich eben durch Details wie Kabelmanagement und Knickschutz aus. Mit einem kompatiblen Netzteil lässt sich das Gehäuse immerhin sanft und ohne Kraftanstrengung schließen.
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