Corsair Obsidian 550D Gehäuse im Test

Seite 1: Corsair Obsidian 550D im Detail

Mit dem Obsidian 550D erweitert Corsair sein umfangreiches Gehäuse-Portfolio erneut. Das Obsidian 550D ist das erste Silent-Gehäuse des kalifornischen Herstellers und soll als Basis für leise Systeme dienen. Abgesehen von zahlreichen Maßnahmen zur Geräuschreduktion besitzt das Corsair Obsidian 550D viele weitere interessante Features und ein ansprechendes Design.

Geliefert wird das Corsair Obsidian 550D Gehäuse in einem für Corsair typischen, braunen Karton. Der Karton ist äußerst stabil und schützt das Gehäuse gut vor Transportschäden. Der Lieferumfang des Obsidian 550D beinhaltet neben einer kurzen Anleitung, Schrauben und Kabelbindern einen USB 3.0 auf USB 2.0-Adapter um die externen USB-Ports auch mit älteren Mainboards, die USB 3.0 nicht unterstützen, nutzen zu können. Des Weiteren sind insgesamt drei 120-mm-Lüfter vorinstalliert.



Das Corsair Obsidian 550D bringt zirka 12 kg auf die Waage, was für einen Midi-Tower schon recht ordentlich ist. Das etwas hohe Gewicht lässt sich aber unter anderem durch die verbaute Schalldämmung und die massive Fronttür aus Aluminium erklären. Die Maße des Obsidian 550D betragen 221 (B) x 495 (H) x 531 mm (T) . Damit fällt der Platz im Innenraum groß genug aus um die Hardware bequem montieren zu können. Unterstützt wird neben dem gängigen ATX-Format auch das kleine Micro-ATX-Format. Die fehlende Unterstützung des großen XL-ATX-Formats wundert uns nicht, da es sich ja um ein klassisches Midi-Tower-Gehäuse handelt.



Das Design des Corsair Obsidian 550D ist Corsair-typisch schlicht und elegant. Gerade, schnörkellose Kanten dominieren das fast gänzlich in schwarz gehaltene Gehäuse. Infolgedessen wirkt das Gehäuse bereits auf den ersten Blick hochwertig und edel.

Corsair hat die Start- und Resetknöpfe in einer Aussparung der Fronttür untergebracht. Daneben befinden sich Audio-Anschlüsse und zwei USB 3.0-Ports.



Der Blick auf die Laufwerksplätze wird durch eine stabile Aluminiumtür verhindert. Die Fronttür verleiht dem Obsidian 550D nicht nur ein elegantes Aussehen sondern vermindert auch die Lautstärke der Hardware. Die Tür lässt sich praktischerweise in beide Richtungen öffnen, sodass man je nach Platzierung des Systems optimalen Zugriff auf die sich dahinter befindenden Laufwerke hat. Der Schließmechanismus der Tür ist leider etwas hakelig und die Tür damit etwas schwierig zu öffnen. Die Halterungen machen des Weiteren nicht den stabilsten Eindruck. Corsair ist dies offenbar bewusst, denn es befinden sich Ersatzhalteclips im Lieferumfang des Obsidian 550D.



Insgesamt lassen sich vier 5,25 Zoll Laufwerke in der Front einbauen. Eine Möglichkeit ein 3,5 Zoll Laufwerk in der Front unterzubringen gibt es ohne den Einsatz von Adaptern allerdings nicht. Die 5,25 Zoll Laufwerke werden mit einem werkzeuglosen Halterungssystem fixiert.



Intern lassen sich dagegen ganze sechs 3,5 Zoll- beziehungsweise 2,5 Zoll -Laufwerke entkoppelt installieren. Es stehen zwei entfernbare Festplattenkäfige bereit, die jeweils drei Laufwerke aufnehmen können. Die Käfige lassen sich des Weiteren schnell entfernen, da sie mit Thumbscrews fixiert sind. Somit kann der Innenraum ganz nach den Wünschen des Anwenders aufgebaut werden. Man kann beispielsweise den oberen der beiden Käfige entfernen um eine überlange Grafikkarte installieren zu können. Entfernt man dagegen beide Käfige lässt sich zum Beispiel der Radiator einer Wasserkühlung in der Front verbauen.



Corsair hat in der Front gleich zwei 120-mm-Lüfter installiert, die sich direkt hinter den Festplattenkäfigen befinden. Damit befinden sich die verbauten Festplatten direkt im Bereich der kühlen Frischluft und werden aktiv gekühlt. Um eine Verschmutzung des Systems zu vermeiden sind beide Lüfter von Haus aus mit einem Staubfilter ausgestattet. Ein weiterer vorinstallierter 120-mm-Lüfter befindet sich an der Rückseite des Obsidian 550D und befördert die aufgeheizte Luft aus dem Gehäuse heraus. Benötigt der Anwender dagegen mehr als die drei standardmäßig verbauten Lüfter ist dies kein Problem. Im Deckel lassen sich zwei weitere 120/140-mm-Lüfter unterbringen, im Gehäuseboden ist Platz für einen weiteren 120/140-mm-Lüfter und sogar im linken Seitenteil können zwei weitere 120/140-mm-Lüfter untergebracht werden. Will man es Lüfter-technisch auf die Spitze treiben kann man sogar zwei zusätzliche 120-mm-Lüfter an den Festplattenkäfigen montieren. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass alle Lüfterplätze eine entkoppelte Lüftermontage integriert haben und jegliche Lüfterplätze bereits mit einem Staubfilter ausgestattet sind. Weiterhin sind die Lüfteröffnungen für die Lüfter im Deckel und im Seitenteil mit einer Klappe verschlossen insofern keine Lüfter montiert sind. Diese Klappen sollen verhindern, dass Geräusche durch ungenutzte Lüfteröffnungen nach draußen gelangen können. Negativ ist uns dagegen aufgefallen, dass keine Lüftersteuerung zur Reglung der Lüfter verbaut ist. Dies ist besonders schade, da es sich bei dem Obsidian 550D explizit um ein Silent-Gehäuse handelt.



Um den Innenraum näher betrachten zu können müssen die Seitenwände entfernt werden. Hier hat sich Corsair ein besonderes Gimmick einfallen lassen: Anstatt Schrauben zur Fixierung der Seitenwände zu verwenden hat Corsair einen ausgeklügelten Mechanismus im Obsidian 550D integriert. Der Anwender muss lediglich einen Knopf betätigen und schon lässt sich die Seitenwand werkzeuglos entfernen. Wie nicht anders zu erwarten war, ist der gesamte Innenraum in einem einheitlichen schwarz lackiert und fügt sich nahtlos in das Farbschema des restlichen Gehäuses ein. Selbst alle im Lieferumfang befindlichen Schrauben sind schwarz lackiert und ermöglichen es dem Anwender ein homogenes Farbkonzept zu verwirklichen. Im Mainboard-Tray befindet sich der inzwischen gängige Ausschnitt um den aufwändige Prozessorkühler de-/montieren zu können ohne gleich das gesamte System auseinander bauen zu müssen.



Das Netzteil wird wie heutzutage üblich auf dem Boden des Gehäuses verschraubt. Corsair hat hier den Trimm auf einen leisen Betrieb fortgesetzt und platziert das Netzteil auf vier Gummipads um es vom Gehäuseboden zu entkoppeln. Als weitere Entkopplungsmaßnahme ist der Netzteilausschnitt ebenfalls mit Gummi umrandet und entkoppelt dadurch das Netzteil von der Rückseite des Gehäuses. Frischluft zieht das Gehäuse durch ein Gitter im Gehäuseboden. Ein Staubfilter, der durch einen Schubladenmechanismus entfernt und gereinigt werden kann, schützt das Netzteil vor Staub.


Die Erweiterungskarten werden ebenso mit Thumbscrews fixiert. An dieser Stelle ist dies auch eine gute Entscheidung, da viele werkzeuglose Halterungssysteme mit dem Gewicht moderner Highend-Grafikkarten schlichtweg überfordert sind und keinen sicheren Halt mehr gewährleisten können. Die Befestigung mittels Thumbscrews ist also ein wünschenswerter Kompromiss aus schneller Montage und maximalem Halt der Erweiterungskarten. Insgesamt können acht Erweiterungskarten im Corsair Obsidian 550D installiert werden. Die maximale Grafikkartenlänge beträgt zirka 32 cm und kann mit ausgebautem Festplattenkäfig auf 48 cm ausgebaut werden.



Wie bei Corsair üblich verfügt auch das Obsidian 550D über ein durchdachtes Kabelmanagementsystem. Es gibt zahlreiche Kabeldurchführungen, die mit stabilen Gummiabdeckungen verschlossen werden. Die zu versteckenden Kabel können gut hinter dem Mainboard-Tray verlegt werden, da insgesamt 2cm Platz verfügbar sind. Es können selbst dicke Kabelstränge problemlos verstaut werden. Somit kann der Anwender ein gutes Kabelmanagement aufbauen, was zum einen der Optik und zum anderen der Luftzirkulation zu Gute kommt.




Technische Daten


Corsair Obsidian 550D
Abmessungen221 (B) x 495 (H) x 531 mm (T)
Gewicht12 kg
Mainboard-FormfaktorenATX, Micro-ATX
MaterialStahl, Fronttür aus Aluminium
Kabelraum hinter dem Mainboard-Tray20 mm
Max. Bauhöhe CPU-Kühler170 mm
max. Erweiterungskartenlänge320 mm (452 mm bei entferntem HDD-Käfig)
Slots für Erweiterungskarten8
Frontanschlüsse2x USB 3.0
Front Audio (In/Out)
Lüfterplatze2x 120 mm (Front, 2x vorinstalliert)
1x 120/140 mm (Rückseiten, vorinstalliert)
2x 120 mm (Festplattenkäfige)
2x 120/140 mm (Deckel)
1x 120/140 mm (Boden)
2x 120/140 mm (Seitenwand)
Laufwerksplätze4x 5,25 Zoll (extern)
6x 3,5 Zoll (intern)
BesonderheitenIntegrierte Schalldämmung


Verarbeitung

An der Verarbeitung des Corsair Obsidian 550D gibt es fast nichts zu beanstanden. Das Chassis ist stabil und verwindungssteif, die Türen ebenso und lackiert ist alles sauber. Lediglich der Haltemechanismus der Fronttür überzeugt uns, wie bereits in der Einleitung geschildert, nicht. Die Tür ist schwer zu Öffnen und die Halterung an sich erweckt nicht den Eindruck, dass sie langfristig ihren Dienst verrichten kann. Corsair hat glücklicherweise bereits Ersatzhalterungen in den Lieferumfang gepackt.
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