Fractal Design Define R4 im Test

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Mit dem Define R4 brachte der schwedische Hersteller Fractal Design eine Neuauflage des populären Define R3 auf dem Markt. Das Define R4 soll mit zahlreichen Verbesserungen gegenüber dem R3 aufwarten. Alles in allem soll das das Gehäuse soll durch das puristische, edle Design in Kombination mit einer geringen Geräuschkulisse und einer hohen Funktionalität überzeugen. Inwiefern dies in der Praxis gelingt, wird sich in unserem Review zeigen.

Schon auf den ersten Blick wirkt das Gehäuse edel und hochwertig. Das minimalistische Design, das konsequent auf jegliche Verschnörkelungen verzichtet, wird durch eine schlichte Fronttür abgeschlossen. Im Gegensatz zum ein oder anderen Gamer-Gehäuse, das mehr an einen Transformer als an ein PC-Gehäuse erinnert, ist das Define R4 eine wahre Augenweide.


Geliefert wird das Fractal Design Define R4 in einer äußerst stabilen Verpackung. Um den eigentlichen Karton herum, der das Gehäuse beherbergt, befindet sich eine schwarze Plastikfolie, die den Karton vor Feuchtigkeit schützen soll. Der Karton an sich ist mit Paketband aus Plastik und Profilen aus festem Karton zusätzlich stabilisiert. So verpackt kann während des Versands kaum noch etwas schief gehen. Der Lieferumfang des Define R4 umfasst Schrauben, Kabelbinder und ein Handbuch.


Das Gehäuse bringt 12,3 kg auf die Waage. Damit handelt es sich zwar nicht um ein Leichtgewicht, allerdings sind alle Gehäuseteile aus einem stabilen Material und dies macht sich logischerweise im Gewicht bemerkbar. Der Korpus an sich besteht aus Stahl während die Frontpartie aus Hartplastik besteht. Die Abmessungen des Define R4 betragen 232 (B) x 464 (H) x 523 (T) mm und ist damit ein gutes Stück größer als das vor kurzem von uns getestete Fractal Design Define Mini. Das R4 unterstützt dabei die gängigen Mainboard-Formate ATX, Micro-ATX und Mini-ATX.


Die Front des Gehäuses wird durch eine stabile Tür verdeckt. Die Tür kann als glatte Platte, die ein Titanium-finish besitzt, beschrieben werden, die nur an der Oberkante eine kleine Ausbuchtung für die Power-LED besitzt. Dadurch wirkt das Gehäuse unheimlich edel weil einfach. Des Weiteren besitzt die Tür auf der Innenseite eine Schalldämmung um Geräusche aus dem Inneren zu verringern. Auch alles was sich hinter der Tür befindet ist gänzlich schwarz. Auf farbige Akzente wird konsequent verzichtet. Die Laufwerksschächte im Inneren und die Lüfterabdeckungen im unteren Bereich der Front besitzen lediglich horizontal verlaufende Schlitze, damit Luft in den Innenraum des Gehäuses gelangen kann. Das I/O-Panel umfasst jeweils zwei USB 2.0- und USB 3.0-Ports und Audio-Buchsen. Ebenso wurden der Start- und der Resetknopf oben in der Gehäusefront untergebracht. Eine Lüftersteuerung, die es erlaubt Lüfter mit 5, 7 und 12 Volt zu betreiben, wurde seitlich des obersten Laufwerksschacht platziert.

Insgesamt können zwei 5,25“-Laufwerke extern verbaut werden. Die ungenutzten Laufwerksslots werden von schicken Blenden verdeckt, die sich einfach durch ein Halterungssystem an der rechten Seite entfernen lassen. Ein 3,5“-Laufwerk kann dagegen nicht extern verbaut werden. Eine Adapterblende, um ein 3,5“-Laufwerk extern verbauen zu können fehlt ebenfalls.


Kommen wir nun zum Interieur des Fractal Design Define R4. Zu erst müssen die beiden Seitenwände entfernt werden. Hier kommen Thumbscrews zum Einsatz. Infolgedessen geht die Demontage schnell vonstatten. Auffällig ist hier die Schalldämmung, die an den Innenseiten beider Seitenwände montiert ist. Der Innenraum Define R4 ist, wie der Rest des Gehäuses, nicht komplett schwarz. Das an sich schwarze Interieur wird durch weiße Akzente ansprechend abgerundet. Im Mainboard-Tray befindet sich der inzwischen gängige Ausschnitt um den aufwändige Prozessorkühler de-/montieren zu können ohne gleich das gesamte System auseinander bauen zu müssen.


Intern können insgesamt acht 2,5/3,5-Zoll-Laufwerke untergebracht werden. Die Laufwerke werden auf Schlitten verschraubt, die dann in den Festplattenkäfig eingeschoben werden können. Mechanische Festplatten im 3,5“-Format werden auf Gumminoppen verschraubt um diese vom Rest des Gehäuses zu entkoppeln. Eine Besonderheit ist hier der entfernbare, obere Festplattenkäfig. Benötigt man nicht alles acht Festplattenplätze kann der obere Festplattenkäfig einfach ausgebaut werden um beispielsweise einer überlangen Grafikkarte Platz zu schaffen. Die 5,25-Zoll-Laufwerke werden dagegen mit konventionellen Schrauben montiert. Auf eine Entkopplung der Laufwerke wird leider verzichtet.


Insgesamt sind zwei Lüfter vorinstalliert. Dabei handelt es sich um einen 140-mm-Lüfter, der hinter der Frontblende sitzt und um einen 120-mm-Lüfter, der an der Rückseite des R4 platziert wurde. Die Lüfter drehen bei 12 Volt mit 1000 rpm und besitzen weiß lackierte Rotoren. Genauer gesagt handelt es sich bei den Lüfter um Exemplare der Silent Series-R2, die hydraulisch gelagert sind. Der Frontlüfter saugt kalte Luft von außen an und versorgt die Hardware mit ausreichend Frischluft Der zweite Lüfter an der Rückseite befördert wiederum die erwärmte Luft aus dem Innenraum nach draußen. Wem das noch nicht genug ist, kann noch fünf weitere Lüfter im Define R4 unterbringen. An der Front befindet sich ein Platz für einen weiteren 120-/140-mm-Lüfter, auf dem Boden ist ein weiterer Platz für einen 120-/140-mm-Lüfter, während im Deckel sogar zwei 120-/140-mm-Lüfter oder alternativ auch ein Radiator einer Wasserkühlung untergebracht werden können. Im linken Seitenteil kann der Anwender ebenfalls einen 140-mm-Lüfter verbauen. Staubfilter für die Frontlüfter und die Lüfterplätze am Boden sind bereits von Haus aus installiert. Die mitgelieferte Lüftersteuerung kann bis zu drei Lüfter regeln und wird an der Rückseite des Gehäuses montiert.


Die Erweiterungskarten werden mit herkömmlichen Schrauben fixiert. Eine Befestigung mit Thumbscrews wäre allerdings angenehmer gewesen. Insgesamt können sieben Erweiterungskarten im Define R4 verbaut werden. Ein weiterer, vertikal positionierter Slot kann beispielsweise eine Lüftersteuerung aufnehmen. Standardmäßig kann das Define R4 Grafikkarten mit einer Länge von bis zu 295 mm aufnehmen. Wird jedoch der obere Festplattenkäfig entfernt wächst das Platzangebot auf 430 mm an.


Das Netzteil wird auf dem Gehäuseboden platziert.Genauer gesagt wird das Netzteil auf vier Puffern installiert, die es vom Boden entkoppeln sollen. Eine weitere Entkopplungsmaßnahme ist der mit Filz umrandete Ausschnitt in der Rückwand. Ein Ausschnitt im Gehäuseboden, der mit einem Staubfilter ausgestattet ist, ermöglicht es dem Netzteil frische Luft anzusaugen. Der Staubfilter ist wie eine Schublade konstruiert und kann dadurch leicht gereinigt werden.

Das Fractal Design Define R4 verfügt über ein durchdachtes Kabelmanagementsystem. Insgesamt befinden sich fünf, mit Gummiabdeckungen versehene, Kabeldurchführungen im Mainboard-Tray. Der Platz hinter dem Tray ist mit 2,5 cm ordentlich dimensioniert. Die Kabel können deshalb gut und komfortabel verlegt werden.


Technische Daten


Fractal Design Define R4
Abmessungen232 (B) x 464 (H) x 523 mm (T)
Gewicht12,3 kg
Mainboard-FormfaktorenATX, Micro-ATX, Mini-ATX
MaterialStahl, Kunststofffront mit Tür
Kabelraum hinter dem Mainboard-Tray25 mm
Max. Bauhöhe CPU-Kühler17 mm
max. Erweiterungskartenlänge295 mm (430 mm bei entferntem HDD-Käfig)
Slots für Erweiterungskarten7+1
Frontanschlüsse2x USB 2.0
2x USB 3.0
Front Audio (In/Out)
Lüfterplatze2x 140 mm (Front, 1x vorinstalliert)
1x 140 mm (Rückseite, vorinstalliert)
2x 120/140 mm (Deckel, optional)
1x 140 mm (Seitenwand, optional)
1x 120/140 mm (Boden, optional)
Laufwerksplätze2x 5,25 Zoll (extern)
8x 2,5/3,5 Zoll (intern) + 2x 2,5 hinter Tray
BesonderheitenSchalldämmung
Lüftersteuerung



Verarbeitung

Bei der Verarbeitung des Define R4 gibt es absolut nichts zu beanstanden. Die konsequent gute Qualität des Exterieurs setzt sich im Interieur durchweg fort. Die Seitenwände sind stabil und verwindungssteif. Lackiert beziehungsweise pulverbeschichtet ist alles anstandslos. Auch die Tür ist gut verarbeitet und wirkt aufgrund des hohen Gewichts alles andere als fragil.
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