Fractal Design Define S Gehäuse im Test

Wasserkühlung ahoi?!

Seite 2: Äußere und Innere Details



Äußerlich ähneln sich das Define R5 und das Define S wie ein Ei dem anderen. Das Exterieur ist klar und minimalistisch. Das Designschema beinhaltet weder poppige Farbakzente noch auffällige Designelemente. Der Unterschied zwischen den beiden Gehäusen liegt allerdings im Detail. Während das Define R5 mit einer großflächigen Fronttür aufwarten kann, welche die Einbauschächte und die Frontlüfter verbirgt, bietet das Define S weder externe Einbauschächte noch eine Fronttür. Die Frontplatte ist fest in die Blende integriert. Alternativ wird des Weiteren eine Variante mit vorinstalliertem Sichtfenster angeboten. Der Aufpreis für das Fenster beträgt knapp 10 Euro.


Das Anschlussterminal befindet sich oben in der Frontblende. Es umfasst die Start- und Resetbuttons, Audio-Buchsen und zwei USB-3.0-Ports. Im Vergleich zum Define R5 fallen die zwei USB-2.0-Anschlüsse sowie die Lüftersteuerung dem Rotstift zum Opfer.


Die Seitenteile sind mit Rändelschrauben montiert und erlauben ergo eine schnelle und einfache Demontage. Nach dem Öffnen des Cases wird die großflächige Schallisolierung auf den Innenseiten beider Seitenteile, die auch vor dem optionalen Lüfterplatz nicht Halt macht, sichtbar. Der Innenraum des Define S wirkt im Vergleich zum Großteil der erhältlichen Midi-Tower-Gehäuse recht leer. Die obligatorischen Festplattenkäfige, die sich sonst regelmäßig hinter der Front befinden, sind beispielsweise nicht vorhanden. Der im Define S zur Verfügung gestellte Platz soll vornehmlich einen ungehinderten Luftstrom und die Aufnahme einer vollwertigen Wasserkühlung ermöglichen. Ansonsten orientiert sich das Define S analog zum Define R5 am gängigen Layout des Innenraums.



Wie bereits angesprochen, bietet das Fractal Design Define S keine 5,25-Zoll-Einschübe. Infolgedessen kann weder ein optisches Laufwerk noch eine Lüftersteuerung beziehungsweise Steuereinheit a la Aquaero verbaut werden. Die Abstinenz eines optischen Laufwerks sehen wir heutzutage als weniger kritisch an. Aber gerade im Fall des Define S, das mit dem Schlagwort „Wasserkühlung“ beworben wird, hätte sich eine Einbaumöglichkeit für eine Steuerungseinheit gut gemacht. Vor allem da von Haus aus keine Lüftersteuerung integriert wurde. Auch die zwei Festplattenkäfige fehlen wie bereits erwähnt. Die Datenträger werden im Define S vertikal hinter dem Tray installiert ohne den Airflow zu beeinträchtigen. Dort befinden sich drei große Halteplatten für jeweils ein 2,5- oder 3,5-Zoll-Laufwerk (3,5 Zoll entkoppelt). Des Weiteren gibt es noch zwei 2,5-Zoll-Mounts hinter dem Tray. Maximal lassen sich demnach fünf Datenträger im Define S unterbringen. Im Vergleich zum Define R5 muss man also auf sieben Plätze verzichten (2x 5,25- und 5x 2,5-/3,5-Zoll).


Das Kühlkonzept des Define setzt auf zwei vorinstallierte 140-mm-Lüfter. Es handelt sich dabei um zwei Dynamic GP14-Lüfter, die eine Drehzahl von 1000 U/min besitzen. Einer der Lüfter saugt hinter der Front Luft an, der andere Lüfter bläst die erwärmte Luft dagegen durch das Heck aus dem Gehäuse heraus. Optional bietet das Define S eine Vielzahl an optionalen Lüfterplätzen an. Hinter der Front lassen sich zwei weitere 120-/140-mm-Lüfter montieren, unter dem Deckel ist Platz für drei weitere 120-/140-mm-Lüfter oder gar einen großen 180-mm-Ventilator (Lochabstand 165 mm). Weitere Lüfter im 120-/140-mm-Format lassen sich auf dem Boden und im rechten Seitenteil befestigen. Die Lufteinlässe im Deckel und im Seitenteil werden bei Nichtbestückung mit sogenannten ModuVent-Platten abgedeckt, die über eine Dämmung verfügen und somit zu einer ruhigen Geräuschkulisse beitragen. Staubfilter vor den Frontlüftern und unterhalb des Bodens sorgen des Weiteren für einen sauberen Innenraum. Filter für den Deckel und den Einlass im Seitenteil sind dagegen nicht vorhanden. Ebenso fehlt im Vergleich zum Define R5 die vorinstallierte Lüftersteuerung um einen individuellen Kompromiss aus Lautstärke und Kühlperformance erreichen zu können.


Die Optionen in puncto Wasserkühlung können sich wie angekündigt sehen lassen. Bis zu vier Radiatoren können im Define S untergebracht werden. Hinter der Front ist Platz für einen Triple-Radiator (120/140/240/280/360 mm), der in der Dicke nicht limitiert ist. Unter dem Deckel kann ebenfalls ein Triple-Radiator montiert werden. Hier kann sogar auf einen 420-mm-Radiator mit 140-mm-Lüfter zurückgegriffen werden. Nutzt man 140-mm-Lüfter in Verbindung mit dem Radiator unterhalb des Deckels darf die Dicke des Radiators samt Lüftern maximal 55 Millimeter betragen. Zwei Single-Radiatoren lassen sich des Weiteren auf dem Boden und der Rückwand befestigen. Selbst an den Ausgleichsbehälter wurde gedacht. Vertikal verlaufende Einschnitte erlauben eine flexible Positionierung am Mainboardtray. Auch an Löcher im Boden für die Befestigung der Pumpe wurde gedacht. Das Define S wird somit den Ankündigungen gerecht und eignet sich ausgezeichnet als Basis für einen wassergekühlten Rechner.


Gemäß des ATX-Formfaktors können sieben PCI-Erweiterungskarten eingebaut werden. Als Befestigungsmethode kommen Rändelschrauben zum Einsatz, die einen festen Halt mit einer bequemen Montage verbinden. Die maximale Länge variiert dabei zwischen 425 Millimetern (mit Frontlüftern) und 450 Millimetern. Nutzt man einen Radiator hinter der Front schrumpft das Platzangebot selbstverständlich. Selbst dann lassen sich High-End-Pixelschleudern immer noch problemlos nutzen.


Das Netzteil kann komplett entkoppelt eingebaut werden. Als Auflagefläche dienen vier runde Gumminoppen und als Extra ist der Ausschnitt in der Rückwand ebenfalls mit Gummi umrandet um auch an dieser Stelle Vibrationen zuvorzukommen.

Verarbeitung

Das Fractal Design Define S ist tadellos verarbeitet. Infolge des zum Einsatz kommenden und dicken Stahls ist das Chassis äußerst robust und verwindungssteif. Auch die Seitenteile, die oftmals zu wackelig daher kommen, sind mit einer Materialstärke von 0,8 mm stabil. Die Lackierung gibt ebenfalls keinen Grund für Kritik. Der Lack ist fehlerfrei und gleichmäßig aufgetragen. Sonstige Mängel wie nicht entgratete Kanten oder klappernde Bauteile konnten nicht ausgemacht werden.
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