Die Optik des Antec Signature S10 weicht deutlich sichtbar vom Mainstream ab. Die Front ist glatt und schnörkellos. Aufgrund der fehlenden externen 5,25-Zoll-Schächte wirkt das Signature S10 frontal gesehen wie aus einem Guss und die schräg zulaufende Form lässt das Gehäuse trotz der Größe relativ schmal erscheinen. Der Deckel ist dagegen auffälliger und ist durchgehend mit kleinen Löchern versehen. Beide Seiten bestehen jeweils aus zwei dicken, gebürsteten Aluminiumteilen. Die Seiten sind beide glatt und kommen ohne auffällige Designelemente daher. Lediglich ein Spalt ist sichtbar, der die Frontkammer von den beiden restlichen Kammern teilt. Der Standfuß des Signature S10 ist dezent und verleiht dem Gesamteindruck eine gewisse Leichtigkeit. Antec hat es alles in allem geschafft dem Signature S10 einen ansprechenden, eigenständigen und in Anbetracht der Größe schlanken Look zu verpassen. Auf ein Sichtfenster um die verbaute Hardware präsentieren zu können muss allerdings verzichtet werden.
Das I/O-Panel befindet sich im vorderen Bereich des Deckels. Geboten werden vier USB-3.0-Ports, zwei Audio-Buchsen, der Powerbutton sowie ein verkürzter 5,25-Zoll-Schacht, der beispielsweise mit einer Lüftersteuerung bestückt werden kann. Ein vollwertiges 5,25-Zoll-Laufwerk kann dagegen nicht eingebaut werden.
Das Gehäuse, beziehungsweise die Kammern, lassen sich dank eines praktischen Mechanismus schnell und einfach öffnen. Die Türen werden von Magneten in Position gehalten und können demnach blitzschnell entfernt werden. Leider sind die Magnete relativ schwach sodass die Türen von alleine aufgehen sobald das Chassis leicht gekippt wird. Als nächstes kann ein genauer Blick auf den Innenraum geworfen werden. Sichtbar wird sofort der von Antec beworbene „Drei-Kammer-Design“ geworfen werden. Die Kammer auf der rechten Seite nimmt die 3,5-Zoll-Datenträger auf. Drei Käfige stehen hier zur Verfügung. Die große Hauptkammer auf der linken Seite nimmt die Kernkomponenten des Systems auf – das Mainboard samt Prozessor und Arbeitsspeicher sowie die Grafikkarte. Die dritte Kammer befindet sich unterhalb der Hauptkammer und kann neben dem Netzteil bis zu acht 2,5-Zoll-Drives aufnehmen. Kabeldurchführungen erlauben dabei ein bequemes Verlegen der Kabel zwischen den einzelnen Bereichen.
Insgesamt lassen sich im Antec Signature S10 bis zu vierzehn Laufwerke montieren. Sechs 3,5-Zöller können auf Schlitten montiert in der rechten Gehäusekammer werkzeuglos montiert werden. Die Schlitten sowie die Halterung sind dabei gewissenhaft entkoppelt. Die restlichen acht Laufwerksplätze sind im 2,5-Zoll-Format und befinden sich in der unteren Kammer. Die 2,5-Zoll-Laufwerke müssen lediglich in den Käfig eingeschoben werden und können daraufhin werkzeuglos mit einem Bügel arretiert werden. Hier wird im Vergleich zu den 3,5-Zöllern auf Entkopplungsmaßnahmen verzichtet.
Das Kühlsystem des Signature S10 ist selbst im Lieferzustand äußerst üppig. Sieben Lüfter sind von Haus aus integriert und sollen helfen selbst High-End-Komponenten mit genügend Frischluft zu versorgen. Allein sechs Lüfter dienen der Belüftung der Hauptkammer. Drei saugende 120-Millimeter-Lüfter sitzen an der rechten Seite der Hauptkammer und versorgen die Kernkomponenten mit Frischluft. Die drei restlichen Lüfter sind dafür verantwortlich die Abwärme aus dem Innenraum hinaus zu transportieren. Dabei handelt es sich um zwei große 140-Millimeter-Lüfter unter dem Deckel und um ein 120-Millimeter-Exemplar an der Rückseite. Der siebte Lüfter im Bunde befindet sich auf dem Boden der Datenträgerkammer und ist überraschenderweise blasend montiert. Optional lässt sich lediglich ein weiterer 120-mm-Lüfter in der unteren Netzteilkammer montieren. Nutzer einer Wasserkühlung kommen, wenn man die Optionen in Relation zu der Größe des Gehäuses setzt, nur bedingt auf ihre Kosten. Maximal lassen sich folgende Radiatoren verbauen: ein 280-Millimeter-Radiator kann unter dem Deckel verbaut werden, ein 360-Millimeter-Radiator kann an der rechten Seite der Hauptkammer befestigt werden und zu guter Letzt ist Platz für einen kleinen 120-mm-Radiator an der Rückseite.
Praktische Staubfilter für die Datenträgerkammer, die Hauptkammer und die Netzteilkammer sollen dabei für einen sauberen Innenraum sorgen. Eine Platine hinter dem Mainboardtray erlaubt den Anschluss von bis zu zehn Lüftern. Die Platine wird über das Netzteil gespeist und betreibt die Lüfter mit einer gemäßigten Spannung von 7 Volt. Eine Lüftersteuerung vollwertige ist leider nicht mit von der Partie. In Anbetracht des stolzen Preises finden wir dies etwas schwach von Antec.
Da das Antec Signature S10 für ausgewachsene High-End-Systeme konzipiert ist, bietet es analog dazu zehn Slots für Erweiterungskarten. Die Karten werden dabei mit Rändelschrauben befestigt und dürfen eine Länge von 345 Millimetern nicht überschreiten.
Das Netzteil wird wie bereits erwähnt in der Kammer unterhalb der Hauptkammer montiert und wird mittels zweier Gummischienen gut entkoppelt. Frischluft kann das Netzteil durch einen Ausschnitt im Gehäuseboden ansaugen, welcher mit einem Staubfilter im Schubladenformat ausgestattet ist. Zahlreiche Kabeldurchführungen erlauben dabei eine saubere Verlegung der Kabellage im Innenraum. Mit praktische Ösen auf der Rückseite des Mainboardtray können widerspenstige Kabelstränge problemlos gebändigt werden. Der Platz zwischen Mainboardtray und Seitenwand ist mit 23 Millimetern gut dimensioniert. Überschritten werden darf das Platzangebot allerdings nicht. Ansonsten schließen die Türen aufgrund des magnetischen Befestigungssystems nicht mehr.
Verarbeitung
Das Antec Signature S10 ist äußerst robust und verwindungssteif. Dies wird durch das Grundgerüst aus Stahl, welches eine Materialstärke von 1,2 Millimetern aufweist, erreicht. Die massiven Aluminiumpaneele, die als Seitenwände fungieren, sind mit einer Materialstärke von 4 Millimeter nochmals massiver. Mangel in puncto Verarbeitung können wir grundsätzlich nicht feststellen. Lediglich die Magnete, die zur Arretierung der Seitenwände genutzt werden, sind in Anbetracht deren Gewichts zu schwach.