Lian Li PC-X510 Gehäuse im Test

Seite 2: Äußere und Innere Details


Wie so oft bietet Lian Li mit dem PC-X510 ein äußerst dezentes, minimalistisches Gehäuse an. Der konsequente Einsatz von gebürstetem, eloxiertem Aluminium verleiht dem Chassis einen hochwertigen Eindruck. Der gesamte Tower ist schwarz und kommt größtenteils ohne Verzierungen oder anderweitig auffällige Elemente aus. Die Front besteht aus einer komplett geschlossenen, ebenen Fläche und geht in einem Stück in den Deckel über. Der Deckel ist zwar ebenfalls eben, beherbergt allerdings das I/O-Panel, welches bei Nichtbenutzung unter einer Klappe verschwindet, den Power-Button sowie zwei Lüfterplätze. Werden keine Lüfter unter dem Deckel eingesetzt, verdecken zwei aus dem gleichen Material wie das Gehäuse bestehende Abdeckungen, nahezu unsichtbar beide Öffnungen. Im vorderen Bereich beider Seitenteile befinden sich vertikal verlaufende Öffnungen, die den Frontlüftern eine gute Frischluftzufuhr ermöglichen sollen. Während das rechte Seitenteil aus einer glatten Fläche besteht, besitzt das linke Seitenteil ein großflächiges Fenster aus Hartglas. Im Gegensatz zu vielen anderen Lian Li-Gehäusen, ist das PC-X510 nur in schwarz erhältlich. Eine Version in Silber ist nicht erhältlich.


Das I/O-Anschlussterminal befindet sich vorne im Deckel und besitzt eine praktische Abdeckung um einerseits die Ablagerung von Staub in den USB-Ports zu verhindern und andererseits das gleichmäßige Design des Chassis bei Nichtverwendung der Ports zu bewahren. In puncto Anschlussmöglichkeiten bietet das PC-X510 vier schnelle USB-3.0- sowie Audio-Anschlüsse. Der Power-Button befindet sich nicht unter der Abdeckung, sondern wird etwas nach rechts versetzt verbaut.



Beide Seitenteile des Gehäuses lassen sich blitzschnell abnehmen, da sogenannte Snap-In-Befestigungen vorhanden sind. Damit kann das PC-X510 im Vergleich zur gängigen Befestigung mittels Rändelschrauben nochmals ein Stück schneller und unkomplizierter geöffnet werden. Der zum Vorschein kommende Innenraum des PC-X510 ist grob in drei verschiedene Zonen eingeteilt. Unter dem Deckel ist die Montage der Datenträger vorgesehen. In der mittleren Hauptzone, die auch am besten belüftet ist, kommen die hitzigen Kernkomponenten unter. In einem separat abgetrennten Bereich darunter wird das Netzteil befestigt. Dieses Layout soll der Kühlung der entsprechenden Komponenten zugutekommen und einen aufgeräumten Innenraum ermöglichen.


Das Lian Li PC-X510 erlaubt die Nutzung von maximal sechs 2,5- / 3,5-Zoll-Laufwerken. Lian Li folgt dem Zahn der Zeit und verzichtet gänzlich auf 5,25-Zoll-Einschübe, welche wir heutzutage nicht mehr als essentiell bezeichnen. In der oberen Kammer befinden sich zwei modulare Laufwerkshalterungen, die gestapelt montiert sind und jeweils zwei Laufwerke aufnehmen können. Sollte unter dem Deckel ein Radiator eingeplant sein, kann die obere der beiden Halterungen entfernt und hinter dem Mainboardtray alternativ eingesetzt werden. So kann das PC-X510 flexibel aus spezifische Bedürfnisse des Nutzers reagieren. Die zwei weiteren Montageplätze befinden sich auf der Abdeckung des Netzteilbereichs und eignen sich ebenfalls für 2,5- als auch für 3,5-Zoll-Laufwerke. Die Montage der Laufwerke erfolgt an allen Montageplätzen identisch. An das entsprechende Laufwerk werden Gummiringe geschraubt mit denen das Laufwerk in die Öffnungen in den Halterungen eingeschoben und fixiert werden kann. Dadurch wird zusätzlich eine gute Entkopplung vom restlichen Chassis erreicht. Die 3,5-Zöller können dabei mit Rändelschrauben werkzeuglos mit den Gummiringen verbunden werden. Bei den 2,5-Zöllern muss der Schraubendreher zum Einsatz kommen.


Das Kühlsystem bildet einen Grundpfeiler des Konzepts des PC-X510. Bereits im Lieferumfang sind fünf 120-Millimeter-Lüfter mitsamt Lüftergitter an Bord. Hinter der Front sitzen drei Lüfter an einer herausnehmbaren Blende. Alternativ kann ein 360-Millimeter-Radiator eingebaut werden, dessen Montage durch die Blende nochmals erleichtert wird. Die Tiefe von Radiator plus Lüftern darf maximal acht Zentimeter betragen. Magnetische Staubfilter an den Seiten der Front verhindern, dass die Frontlüfter Schmutz in den Innenraum saugen. Die zwei weiteren Lüfter sitzen beide an der Rückwand, entlüften allerdings verschiedenen Zonen. Der obere Lüfter ist für den Abtransport der Abwärme der oberen Kammer zuständig, der andere Lüfter entlüftet die Hauptkammer. Die Öffnung im Deckel eignet sich für zwei Lüfter im 120-Millimeter-Format oder einen 240-Millimeter-Radiator. Wie bereits erwähnt, können dank der modularen Datenträgerhalterungen in der oberen Kammer auch besonders dicke Radiatoren genutzt werden. Der Support von größeren 140-Millimeter-Lüftern ist leider nicht möglich.


Im Gegensatz zu vielen anderen Gehäusen der Taiwaner, besitzt das PC-X510 sogar eine stufenlose Lüftersteuerung. Grundsätzlich eine gute Entscheidung. Jedoch besitzt die Lüftersteuerung nur vier 3-Pin-Anschlüsse obwohl fünf Lüfter verbaut sind. Ein Y-Kabel befindet sich nicht im Lieferumfang sodass nicht alle Lüfter angeschlossen werden können. Des Weiteren sind die Kabel der drei Frontlüfter zu kurz um angeschlossen werden zu können. Auf dieses Kuriosum gehen wir jedoch noch gesondert während des Temperaturchecks auf Seite fünf ein.


Das PC-X510 bietet acht PCI-E-Slots und kann bis zu 330 Millimeter lange Grafikkarten aufnehmen. Es kann demnach bedenkenlos zu langen High-End-Grafikkarten gegriffen werden. Die Befestigung erfolgt werkzeuglos mit Rändelschrauben.


Wie bereits angesprochen, besitzt das Netzteil einen eigens abgetrennten und thermisch vom restlichen Innenraum isolierten Bereich. Frischluft wird durch einen Ausschnitt im Boden, der über einen herausziehbaren Filter verfügt, angesaugt. Das Netzteil an sich wird nicht direkt mit der Rückwand verschraubt, sondern mit einer Blende, die zunächst entfernt werden muss bevor das Netzteil rückseitig eingeschoben werden kann. Auf dem Boden befinden sich zwei gummierte Schienen, die das Netzteil entkoppelt aufnehmen können. Dank zahlreicher, teils mit Abdeckungen ausgestatteten, Kabeldurchführungen im Tray und in den verschiedenen Blenden, vielen Kabelklammern zur strukturierten Kabelverlegung sowie dem enormen Abstand von 38 Millimetern zwischen Tray und Seitenwand, wird das Kabelmanagement zum Kinderspiel. Ein sauberer, strukturierter Innenraum ist demnach ohne Kopfzerbrechen möglich.

Verarbeitung

Wieder einmal gibt sich Lian Li in puncto Verarbeitungsqualität keine Blöße. Das PC-X510 kommt tadellos daher, besitzt keinerlei Mängel und ist robust. Die Seitenwände besitzen eine dem Preis angemessene Materialstärke von 2 Millimetern und sind demnach absolut stabil und verwindungssteif.
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